Der Bayerische Gemeindetag der Kreisverbände Kronach und Lichtenfels befasst sich mit der Wasserversorgung in den Kommunen. In einer Versammlung im Rathaus ...
Der Bayerische Gemeindetag der Kreisverbände Kronach und Lichtenfels befasst sich mit der Wasserversorgung in den Kommunen. In einer Versammlung im Rathaus Küps ging es speziell um die kommunale Zusammenarbeit bei Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Referent Andreas Gaß vom Bayerischen Gemeindetag München informierte, dass es in Bayern 2261 öffentliche Wasserversorgungsunternehmen gibt, davon 275 Zweckverbände und vier gemeinsame Kommunalunternehmen.
Bei der Abwasserbeseitigung gibt es 2056 zur Abwasserbeseitigung verpflichtete Gemeinden und circa 170 Zweckverbände zur Abwasserbeseitigung. Die Einhaltung technischer, betrieblicher und organisatorischer Anforderungen stellt vor allem kleine Wasserversorgungsunternehmen vor große Herausforderungen.
Gaß nannte als Gründe für kommunale Zusammenarbeit die effektivere Aufgabenerfüllung, was aber nicht zugleich auch kostengünstiger bedeuten müsse. Wettbewerb der Regionen und die Knappheit der Ressource seien weitere Gründe. Es bestehe Handlungsbedarf.
Unumstritten sei, dass die Zusammenarbeit von Kommunen bei der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung etliche Vorteile für die Kommunen habe. Auch die Komplexität der technischen Abwicklung sowie immer mehr Auflagen und Gesetze machten Kooperationen nahezu unumgänglich. Alleine schon der sich tendenziell abzeichnende Fachkräftemangel zwinge zum Handeln.
Gaß sieht bis zum Jahr 2030 etwa 860 000 Verwaltungsstellen als unbesetzt. Bürgermeister Rainer Detsch aus Stockheim ergänzte, dass das wohl auch ein Problem der Tarifbindungen sei. In der freien Wirtschaft werde eine Fachkraft besser bezahlt als bei der Kommune. Steinwiesens Bürgermeister Gerhard Wunder meinte, dass die Anforderungen immer größer und komplizierter werden, bald werde man statt einen Wasserwart wohl einen Ingenieur für diese Aufgaben benötigen. Auch fürchte er, dass bald wieder die Diskussion um die Privatisierung der Wasserversorgung aufkomme.
Man sollte sich daher schon als Kommune überlegen, ob man nicht die technische und kaufmännische Betriebsführung in Form eines Betriebszweckverbands übertragen solle. Den Weg dorthin sah auch Markus Rauh als richtig an, allerdings solle man bei einer Betriebsvereinbarung darauf achten, dass die kommunalen Infrastrukturen erhalten bleibe.
Gaß informierte, dass es bisher nur einen einzigen Betriebszweckverband in Bayern gebe, und dessen Grundlagen brachte er den Versammlungsteilnehmern näher.
eh