D ie SPD ist Erster. Zumindest was die offizielle Festlegung eines Kandidaten für die Landratswahl angeht. Inoffiziell ist zwar auch der CSU-Kandidat schon bekannt. Offiziell wird ...
D ie SPD ist Erster. Zumindest was die offizielle Festlegung eines Kandidaten für die Landratswahl angeht.
Inoffiziell ist zwar auch der CSU-Kandidat schon bekannt. Offiziell wird er es aber erst im September sein. Und das bedeutet natürlich, dass die SPD ein halbes Jahr Vorsprung hat. Ein halbes Jahr, das sie nützen sollte, um Norbert Gräbner entsprechend zu positionieren. Bekannt ist er ja schon. Immerhin ist er seit fast 20 Jahren Bürgermeister von Marktrodach. Auf Kreisebene hingegen ist er bislang wenig aufgefallen - auch wenn er seit Jahren Kreisrat ist - , was aber vielleicht auch daran liegt, dass er noch nicht Fraktionsvorsitzender war. Das hat ihm der potenzielle CSU-Kandidat Klaus Löffler voraus, wenngleich er die Funktion seit dieser Periode nicht mehr inne hat.So gesehen dürfte sich der Vorsprung ausgleichen - zumal Löffler ebenfalls von seiner Partei bereits positioniert wird, jeder CSU-Ortsverband nach und nach in seiner
Hauptversammlung erklärt, Löffler für den geeigneten Kandidaten zu halten.
Vergleicht man die beiden, fällt nicht nur eine Gemeinsamkeit auf: dass beide amtierende Bürgermeister sind. Vielmehr gibt es auch einen großen Unterschied. Und der liegt im Alter. Zehn Jahre ist Norbert Gräbner älter als sein voraussichtlicher Gegenkandidat. In Marktrodach munkelt man schon seit einiger Zeit, dass diese Amtsperiode wohl Gräbners letzte als Bürgermeister ist. Wohl aber weniger, weil man mit einer Kandidatur für das Amt des Landrats gerechnet hat, als vielmehr wegen seines Alters. Im Jahr der Landratswahl wird Gräbner 60. Landkreis-Oberhaupt für noch eine Amtsperiode? Wer weiß, vielleicht hat Gräbner ja auch mehr vor, immerhin sagt ein bekannter Song von Udo Jürgens ja, das Leben fange erst mit 66 Jahren an.
Und letztlich wird der Landratswahlkampf sicherlich kein Duell.
Auch die Freien Wähler wollen einen Kandidaten stellen. Auf einen Namen geeinigt haben die sich allerdings weder offiziell noch inoffiziell. Noch kursieren Namen wie Stefan Wicklein und Tino Vetter.
Doch lange ging man auch bei der SPD von dem, im Vergleich zu Gräbner noch jungen, Timo Ehrhardt als Kandidat aus. Und siehe da, plötzlich, hat man dann doch einen anderen Namen aus dem Hut gezaubert. Bis 2016 kann also noch viel passieren. Und wer am Ende Erster sein wird, zeigt sich sowieso erst bei der Wahl.