Vom aufgeschreckten Hasen

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Das vergoldete Kristallglas mit einem aufgeschreckten Hasen, der von einem Jagdhund verfolgt wird, zeigt das Kleintettauer Glasmuseum. Repro: Gerd Fleischmann
Das vergoldete Kristallglas mit einem aufgeschreckten Hasen, der von einem Jagdhund verfolgt wird, zeigt das Kleintettauer Glasmuseum. Repro: Gerd Fleischmann

Das Europäische Flakonglasmuseum Kleintettau präsentiert im wöchentlichen Wechsel Raritäten im Internet.

Wie so viele öffentliche Einrichtungen ist auch aufgrund der Corona-Krise das Europäische Flakonglasmuseum für Besucher vorerst geschlossen. Sucht man das Museum über die Internetsuchmaschine Google, dann lassen sich nicht nur die üblichen allgemeinen Informationen finden, sondern auch ein Foto mit einem in Szene gesetzten Flakon und einigen Eckdaten aus dessen Geschichte.

Dazu Museumsleiter Sandro Welsch: "Das Museum in Kleintettau möchte auf diese Weise allen Internetbesuchern jene Objekte vorstellen, die erst kürzlich durch Schenkungen oder Spenden in seine Sammlung gelangt sind und vorerst aus verschiedenen Gründen nicht ausgestellt werden können." Deshalb werde im wöchentlichen Wechsel das Europäische Flakonglasmuseum museale Perlen präsentieren, so der Museumsleiter.

Dazu zählt aktuell der Flakon, der während der Karwoche bis Ostersonntag zu sehen ist. Sandro Welsch: "Es ist ein großes Glück, dass der Zweite Vorsitzende der Glasbewahrer, Wolfgang Hammerschmidt, den Ausbau der Sammlung finanziell unterstützt. So geschehen auch für einen Flakon mit einer lebhaften Jagdszenerie, die mittels Vergoldung auf dem mehrfach facettierten Kristallglas aufgebracht wurde."

Dazu Wolfgang Hammerschmidt voller Begeisterung: "Als passionierter Jäger hat mich die dargestellte Szenerie des aufgeschreckten Hasen, der von einem Jagdhund verfolgt wird, dermaßen fasziniert, dass ich ohne Umschweife meine Einwilligung zum Ankauf des guten Stückes aus dem Auktionshandel erteilte."

Abenteuerlich dürfte aber schon die Entstehung des Flakons gewesen sein, schließlich soll er aus den einst dunklen Wäldern des Riesengebirges stammen. Die dort im 18. Jahrhundert ansässigen Zentren für gläserne Luxusgüter dürften nicht zuletzt auch ein Grund für die Schlesischen Kriege des Preußenkönigs Friedrich des Großen (1712-1786) gewesen sein.