Viele Rückschläge weggesteckt

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Marco Haaf (links, hier im Duell mit dem Frohnlacher Sven Wieczorek) wird den SV Friesen nach nur einem Jahr verlassen und sich dem Bayernligisten DJK Don Bosco Bamberg anschließen. Foto: Heinrich Weiß
Marco Haaf (links, hier im Duell mit dem Frohnlacher Sven Wieczorek) wird den SV Friesen nach nur einem Jahr verlassen und sich dem Bayernligisten DJK Don Bosco Bamberg anschließen.  Foto: Heinrich Weiß
 

Im April wurde es unerwartet ungemütlich, doch der SV Friesen sicherte sich letztlich ein weiteres Jahr in der Landesliga. Dann wird Vorsitzender Alexander Graf aber auf einige Leistungsträger verzichten müssen.

Dominic Buckreus

27 Punkte hatte der SV Friesen zur Winterpause auf dem Konto in der Landesliga Nordost. "Das ist ein schönes Polster, aber noch lange kein Ruhekissen", sagte Spielleiter Detlef Dawel Ende Dezember gegenüber dem Fränkischen Tag und er sollte Recht behalten. Bis zum vorletzten Spieltag mussten die Friesener um den Klassenerhalt bangen und erst mit dem 4:0-Sieg beim TSV Sonnefeld in der letzten Begegnung der Saison knackten die "Grün-Weißen" die 40-Punkte-Marke, die sie zu Beginn der Spielzeit als Ziel ausgegeben hatten.
Der Start lief ganz auch nach dem Geschmack des Vorsitzenden Alexander Graf. Nach vier Spieltagen lag der Aufsteiger mit neun Punkten auf Rang 4: "Wir sind richtig gut gestartet in einer Landesliga, die sehr stark besetzt war." Selbst durch das Verletzungspech ließen sich die Friesener in der Vorrunde nicht aus der Bahn werfen. Mit Kevin Roger, Christian Brandt, Nikolai Altwasser und Daniel Schütz fielen gleich vier Stammkräfte nahezu über die gesamte Spielzeit aus. "Die waren eigentlich alle eingeplant", sagt Graf. "Aber die zweite Garde ist dann in die Bresche gesprungen und hat ihre Sache gut gemacht."
So hatten die Friesener zur Winterpause nur wenig Grund zum Klagen, doch blieben weiter vom Pech verfolgt. Der Start in die Restrückrunde verzögerte sich wochenlang, vier angesetzte Spiele fielen den widrigen Witterungsbedingungen im März zum Opfer. Die Folge: Bis zum 33. Spieltag standen für den SV Friesen ausschließlich Englische Wochen auf dem Plan. "In dieser Zeit war die Belastung ziemlich hoch. Das hat uns zum Schluss hin noch in die Bredouille gebracht", erinnert sich Graf.


Düstere Zeiten im April

Auf den Auftaktsieg gegen den VfL Frohnlach (4:2) folgten im April und Mai neun Spiele ohne einen Dreier. Gleichzeitig punktete die Konkurrenz im Tabellenkeller fleißig und der SV rutschte immer tiefer in den Abstiegsstrudel. "Unser Trainer Armin Eck hat in dieser Phase immer an die Mannschaft geglaubt, sie durch Gespräche aufgebaut und die älteren Spieler in die Pflicht genommen. Er macht eine gute Arbeit, gerade mit den Jungen, die er herangeführt hat", lobt der Vorsitzende den SV-Coach, der auch in der kommenden Saison auf der Friesener Bank sitzen wird.
Eck wird dann aber auf einige seiner Mittelfeldakteure und Leistungsträger verzichten müssen. Cancut Civelek (20) schließt sich Bezirksliga-Aufsteiger SC Sylvia Ebersdorf an. Andre Scholz (30) wird sich als Spielertrainer beim SV Gifting in der Kreisklasse versuchen und bringt gleich Maximilian Zapf (20) mit. Und den 18-jährigen Marco Haaf, der erst im Sommer von der SpVgg Bayern Hof nach Friesen gekommen war und sofort zum Stammspieler avancierte, zieht es eine Liga höher zum Bayernligisten DJK Don Bosco Bamberg. "Es ist natürlich schade, dass gute, junge Spieler weiterziehen. Aber das ist eben der Lauf der Dinge", sagt Graf.
Dafür hat sich der SV Friesen aber erneut junge Talente aus der Region geangelt. Während die Transfers von Felix Müller (23, TSV Steinberg) und Robin Tögel (23, FC Stockheim) schon länger feststehen, wird auch Nachwuchsspieler Yannik Stumpf von der JFG Oberes Rodachtal zum Kader stoßen, genauso wie Torjäger Max Schülein (21) vom FC Mitwitz.
Dazu soll Tobias Bauerschmidt (30) vom Kreisligisten TSV Stadtsteinach künftig das Tor hüten. "Das ist eine dringend notwendige Personalie", sagt der Vorsitzende. Der Routinier Siegfried Kirschbauer (46) wollte schon vor dieser Saison kürzertreten, stand aber ab September wieder zwischen den Pfosten. "Wenn die Langzeitverletzten wieder Fuß fassen und die ein oder anderen Neuzugänge einschlagen, sind wir gut aufgestellt", prognostiziert Alexander Graf.