13 Planungsteams haben ihre Vorschläge für die künftige städtebauliche Gestaltung des Ortskerns und des Klosterwiesen-Areals gemacht. Die besten Entwürfe kamen aus Berlin, Stuttgart und Weimar/Erfurt.
Für Bürgermeisterin Regina Wohlpart (BG) war es eine "äußerst spannende Erfahrung". Als Mitglied des siebenköpfigen Preisgerichts konnte sie die Ideen von Städteplanern, Architekten und Landschaftsarchitekten aus ganz Deutschland für die künftige Gestaltung zentraler Flächen ihrer Gemeinde begutachten und mitbewerten. Eine schwierige Aufgabe und Herausforderung für die Planungsteams, aber auch für das Preisgericht, bestehend aus vier Fachpreisrichtern und drei Vertretern der Gemeinde Viereth-Trunstadt als Sachpreisrichter.
Ein Gespür für das Areal und die vorhandenen dörflichen Strukturen sei sehr wichtig gewesen. Und es sei für sie erstaunlich gewesen, wie die allermeisten der Wettbewerbsteilnehmer dies auch entwickelt hätten, sagt Wohlpart.
Und auf der anderen Seite hätten durch die Arbeit in der Jury auch die Laien einen Blick für die Qualität der Arbeiten erhalten.
Schließlich war sich das Preisgericht unter Vorsitz des Nürnberger Landschaftsarchitekten Gerd Aufmkolk dann auch einig über die besten Entwürfe. Jeweils einstimmig wurden der 1., 2. und 3. Preis sowie drei weitere Anerkennungspreise (insgesamt mit 50 000 Euro dotiert) vergeben.
Die Aufgabe "ein Neubebauungs- und Nutzungskonzept sowie die Neugestaltung des öffentlichen Raumes mit klarer Schwerpunktsetzung auf gemeindliche, öffentliche und soziale Belange" zu planen, wurde nach einhelliger Meinung des Preisgerichts von den Berliner Büros Bode, Williams und Partner und Tamandua - Schmelzer, Martinelli am besten gelöst. Sie "zeigen in jedem Aspekt ihrer Arbeit einen sensiblen und unprätentiösen Umgang mit den örtlichen Gegebenheiten", urteilte die Jury.
Besonders gelobt wurde der Entwurf für Generationenhäuser auf der Klosterwiese, die Lösung der Verkehrs- und Parksituation sowie die Gestaltung der Freifläche vor dem Rathaus mit dem Neubau eines Bürgerhauses anstelle der Teuterscheune. Dotiert ist der 1. Preis mit 20 000 Euro.
Drei Plätze statt einem
Beim 2. Preis hob die Jury die "gut entwickelte und schlüssig vorgetragene Verknüpfung des Ortskerns mit dem Areal an der Klosterwiese" hervor. Das Preisgeld in Höhe von 12 500 Euro geht an die Arbeitsgemeinschaft aus Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur und Labor für urbane Orte und Prozesse (beide Stuttgart). Der Rathausplatz - mit einem Gemeindezentrum in der Treuter-Scheune und dem Holland-Haus, in dem derzeit ein neues Vereinshaus entsteht - bildet bei ihnen zusammen mit dem Dorfplatz - der seit Jahren eine Brachfläche ist - und einem neuen Klosterplatz einen
"Vierether Dreiklang" mit "gut proportionierten, miteinander verbunden Plätzen". Mit 7500 Euro für den 3. Preis gehen Quaas-Stadtplaner (Weimar) und Plandrei Landschaftsarchitektur aus dem Wettbewerb. Besonders reizvoll an diesem Entwurf findet Bürgermeisterin Wohlpart die Planung der neuen Wohnhäuser auf der Klosterwiese in Form von Wohnhöfen, die sich an die traditionelle regionale Baukultur anlehnen. Kritischer sieht sie das Konzept einer Park- und Feierscheune am Platz der Treuter-Scheune.
Da es sich um einen Ideen- und nicht um einen Realisierungswettbewerb handelt, steht es der Gemeinde schlussendlich frei, welche Vorstellungen sie umsetzen wird. Da können dann zum Beispiel auch gelungene Ideen und Elemente aus den drei mit jeweils einer Anerkennung in Höhe von 3333,33 Euro ausgezeichneten Entwurfsplanungen, darunter auch zwei Bamberger Architekturbüros, einfließen.
Einiges soll bald
realisiert werden
Der gesamte Entwicklungs- und Umsetzungsprozess ist ohnehin auf ein längeren Zeitraum ausgerichtet. "Bis alles fertig ist, kann es schon 20 Jahre dauern", schätzt die Bürgermeisterin. Schließlich muss die Gemeinde Viereth-Trunstadt trotz hoher Fördermittel, die in Aussicht sind, gut haushalten. Und für Vorhaben wie das Seniorenwohnen, für das schon seit vielen Jahren das ehemalige Kloster beziehungsweise das dortige Areal im Gespräch ist, und auch die Wohnanlage auf der Klosterwiese müssen noch Investoren gefunden werden. Mit dem Ergebnis des Wettbewerbs sollte das aber einfacher werden, hofft Wohlpart. Möglichst rasch realisiert werden soll dagegen das Areal Rathaus- und Dorfplatz, damit Viereths Ortskern nicht nur ansehnlicher, sondern zum Beispiel auch Schauplatz der Kirchweih - die bislang in der Weiherer Straße stattfinden muss - und anderer Feste wird.