In Stadt und Landkreis Coburg könnte auf mehr als der Hälfte aller Dachflächen die Sonnenenergie genutzt werden. Eine neue Infoboschüre läutet jetzt eine längerfristige Kampagne ein.
Nicht zuletzt die 2017 erarbeitete Potenzialanalyse zu Erneuerbaren Energien hat aufgezeigt, dass auf den Dachflächen in Stadt und Landkreis Coburg enormes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energien schlummert. Von den rund 106 000 Gebäuden in Stadt und Landkreis Coburg sind laut Tetraeder.Solar GmbH bis zu 50 bzw. 60 Prozent der Dachflächen für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet. Zum Stand Ende 2016 waren davon jedoch erst fünf Prozent (im Stadtgebiet) bzw. zwölf Prozent (im Landkreis) ausgeschöpft, teilt das Landratsamt Coburg jetzt mit. Der Rest wäre nach wie vor nutzbar.
In Summe ließen sich auf den potenziell geeigneten Dachflächen bis zu 900 Megawatt an elektrischer und thermischer Leistung installieren. Alleine die Ausschöpfung von circa 50 Prozent (Stadt) bzw. 25 Prozent (Landkreis) des vorhandenen Potenzials wäre den Experten nach ausreichend, um den privaten Strombedarf der Haushalte bilanziell decken zu können.
Ist mein Dach geeignet?
Um den Ausbau der Solarenergie zu erhöhen, haben sich die Coburg Stadt und Land aktiv GmbH, die Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz der Stadt Coburg und das Klimaschutzmanagement des Landkreises Coburg 2016 zusammengetan und über die Tetraeder.Solar GmbH ein Solarpotenzialkataster für die Region Coburg erstellen lassen. Über dieses Portal kann jeder Bürger sowie regionale Firmen mit wenigen Klicks sehen, ob ihre eigenen Dachflächen für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet sind, in welcher Größenordnung eine Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage sinnvoll ist und wie die Finanzierung aussehen könnte. Nach individueller Konfiguration erhält der Nutzer anschließend mit einem weiteren Klick über ein Handwerkerportal Informationen zu möglichen Planern und Fachbetrieben in der Region, die bei der Installation der Anlage helfen.
Die bisher recht hohen Zugriffszahlen auf das Portal bestätigen das große Interesse und die Nachfrage an Auskunft und Beratung zum Thema Solarenergie aus der Bürgerschaft. Um das kostenlose Angebot weiter bekannt zu machen, wurde durch das Klimaschutzmanagement des Landkreises Coburg nun ein Flyer entwickelt und ab sofort in Umlauf gebracht, der mit der kessen Frage eines modellhaften Hauses "Noch oben ohne?" das Interesse nach der Eignung der eigenen Dachflächen wecken soll und erste Informationen zur Herangehensweise bei der Planung eigener Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen liefert.
In allen Rathäusern erhältlich
Der Flyer stellt zudem den Auftakt einer langfristig angelegten Kampagne zur Steigerung der Nutzung solarer Energie in der Region Coburg dar, die in den nächsten Monaten durch verschiedene Veranstaltungen immer wieder auf das Thema aufmerksam machen wird.
Zu finden ist der Flyer ab sofort in allen Rathäusern der Region Coburg sowie im Landratsamt und an verschiedensten Infoständen des Klimaschutzmanagements.
Wer direkt ins Portal schauen möchte findet unter
www.solare-stadt.de/region-coburg alles Wissenswerte zum Kataster. "Auch weitere Planer und Solarfachbetriebe aus der Region Coburg sind herzlich eingeladen, die Möglichkeit zur Listung im Handwerkerportal zu nutzen, um die regionale Wertschöpfung noch weiter zu steigern", betont der Landrat.