Spielerkader auf 24 Kicker erhöht
Die B-Klassen-Truppe des VfL besteht zum Teil aus routinierten Spielern, die bereits auf Landes- oder Bezirksebene aktiv waren, aber auch aus einer Vielzahl junger Aktiver. Nach der fast zweistelligen Auftaktpleite in Neuensee gab die Mannschaft danach lediglich noch einen Punkt ab - und zwar im Rückspiel gegen eben diesen VfB Neuensee. Der Nachbarklub ist Spitzenreiter und stellt die vermutlich stärkste Elf in dieser Spielklasse. Nach dem emotionalen 1:1-Remis im direkten Vergleich beendete der VfL Frohnlach die Herbstserie auf dem hervorragenden zweiten Platz.
Rudelbildung nach emotionalen Derby
Emotional war das Derby vor allem auch deshalb, weil es nach dem Schlusspfiff im Willi-Schillig-Stadion zu Meinungsverschiedenheiten und einer Rudelbildung auf dem Platz zwischen Spielern, Fans und Betreuern kam. Nach eindringlichen, mahnenden Worten von Stadionsprecher Hilmar Trunzer, der mit einer Ansage über den Stadionlautsprecher an die Vernunft aller Beteiligten appellierte, beruhigte sich die Lage aber schnell wieder. "Auch das gehört eben zur B-Klasse", bilanziert Gerd Weibelzahl, Medienbeauftragter des VfL Frohnlach. Für ihn und die anderen Verantwortlichen des VfL ist die hervorragende Tabellensituation nicht nur eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg, sondern vor allem ein Signal, mit Zuversicht in die Frühjahrssaison zu starten. Es ist davon auszugehen, dass sich die Meiller-Elf bis zum Schluss ein spannendes Kopf-an-Kopf-Duell mit dem VfB Neuensee liefert. Sollte die Meisterschaft nicht gelingen, bleibt immer noch die Chance, über die Relegation in die A-Klasse aufzusteigen.
Neben diesem ersten sportlichen Achtungserfolg ist es für den VfL-Vorstand wichtig, dass sich die Spieler vor allem mit dem Traditionsverein 100 Prozent identifizieren. So wie das zum Beispiel Heiko Bär öffentlich gemacht hat. Für den neuen B-Klassen-Spieler ist es nach eigenen Worten etwas ganz Besonderes, in einem Stadion wie dem Willi-Schillig-Stadion auflaufen zu dürfen. Dies ist nach Meinung aller Vorstandsmitglieder in erster Linie ein Verdienst von Spielertrainer Meiller, der es geschafft habe, einen Mannschaftsgeist bei den Akteuren zu entfachen. Vorsitzender des VfL ist nach wie vor Ulrich Kossack.
Bis zu 250 Zuschauern bei Heimspielen
Eine weitere Unbekannte des Neustarts war, ob wieder Zuschauer zu den Heimspielen kommen würden. Immerhin wurden die VfL-Fans in den letzten Jahrzehnten mit Regionalliga-, Bayernliga- oder zumindest Landesliga-Fußball regelrecht verwöhnt. Zur großen Freude der "Blau-Weißen" finden nach wie vor jede Menge Fußball-Interessierte den Weg ins ehemalige Waldstadion.
Zahlreiche Zuschauer sind dem VfL treu geblieben. Und im Vergleich zu den letzten zwei, drei Jahren, als die mit etlichen "Legionären" zusammengestellten VfL-Teams eher eine unterdurchschnittliche Rolle in der Landes- oder für eine Saison auch in der Bezirksliga spielten, sind die Zuschauerzahlen nicht viel schlechter geworden. Bereits beim ersten B-Klassen-Heimspiel gegen den FC Haarbrücken III fanden trotz strömenden Regens mehr als 100 Zuschauer den Weg ins VfL-Areal. Wohlgemerkt nach einer 2:9-Auftaktpleite. Höhepunkt, was die Resonanz betrifft, war dann das Spitzenspiel gegen Neuensee. Stolze 250 Besucher sorgten bei diesem rasanten B-Klassen-Kick für eine stimmungsvolle Kulisse. Darunter waren auch zahlreiche Ex-Spieler wie beispielsweise der langjährige Frohnlacher Torwart und Trainer Werner Gückel.
Jugend erringt erste Meisterschaft
"Für die Zukunft ist es wichtig", so Weibelzahl, dass vor allem noch mehr junge Spieler an den Verein gebunden werden. Mit der Neugründung einer C-Jugend sei der Anfang bereits gemacht. Und das mit großem Erfolg, denn gleich im ersten Jahr errang das Nachwuchsteam von Trainer Thomas Löhnert den Meistertitel in der U15-Gruppe Coburg/Kronach/Lichtenfels. Dabei feierten die VfL-Youngster zahlreiche deutliche Siege. Vor der Zukunft ist den VfL-Protagonisten jedenfalls nicht bange, nachdem das schwierige Jahr 2021 nun zur Zufriedenheit aller gemeistert ist. Das drohende Aus, sprich der komplette Rückzug vom Punktspielbetrieb, konnte mit viel Manpower und einem enormen Kraftaufwand vermieden werden. Für ihre Herrenmannschaft suchen die Frohnlacher aber natürlich weiterhin interessierte Fußballer im Alter bis zu 30 Jahren, um den Kader sukzessive verjüngen zu können.