Versöhnung angemahnt

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Unter Musikbegleitung marschierten die Bürger aus Weinarts, begleitet von Fackeln zum Gedenkgottesdienst. Foto: Franz Galster
Unter Musikbegleitung marschierten die Bürger aus Weinarts, begleitet von Fackeln zum Gedenkgottesdienst.  Foto: Franz Galster

Gedenken  Auch die Soldatenkameradschaft und die Ortsvereine aus Weingarts gedachten am Volkstrauertag der Opfer von Kriegen, Terror und Gewalt

von unserem Mitarbeiter Franz Galster

Weingarts — - In Weingarts zogen, wie es am Volkstrauertag Tradition ist, die Soldatenkameradschaft und die Vereine des Ortes vom Vereinslokal "Zur Linde" zur Pfarrkirche St. Georg, um einem Gedenkgottesdienst bezuwohnen. Die Reservisten der Bundeswehr begleiteten den Zug mit Fackeln.
Pfarrer Josef Graser zelebrierte den Gottesdienst für die Opfer aller Kriege. In seiner Ansprache gedachte er auch der vielen unschuldigen Menschen, die bei den jüngsten Terroranschlägen am Freitagabend in Paris ihr Leben verloren hatten. Dieses schlimme Verbrechen liege wie ein schwerer Schatten über dem Volkstrauertag, so Pfarrer Graser.
Nach dem Gedenkgottesdienst zogen alle zum benachbarten Kriegerdenkmal. Die Reservisten der Bundeswehr nahmen in ihrer Uniform Aufstellung, um mit Fackeln der Toten der beiden Weltkriege zu gedenken. Bürgermeister Konrad Ochs legte einen Kranz zu ihrer Ehre nieder. Er erinnerte an die zwei verhängnisvollen Weltkriege, wo Millionen Soldaten und unschuldige Menschen starben. Noch immer gebe es weltweit zahlreiche militärische Auseinandersetzungen, die zu Massenflucht führen, wie wir sie gerade zurzeit wieder erleben. Der Bürgermeister erwähnte auch die vielen Konflikte im Lande wie Familienstreitigkeiten, Kindesmissbrauch oder Erpressung.


Etwas übersehen?

"An welchem Punkt haben wir die dramatische Entwicklung, die sich hier angebahnt hat, übersehen", fragte er nachdenklich in die Runde. "Es scheint mir daher unerlässlich, dass wir uns auch in Zukunft an einem jährlichen kollektiven Gedenktag, dem Volkstrauertag, der Wahrheit und Verantwortung stellen, die Herausforderung einer Friedenssicherung bewusst machen", stellte Ochs fest.
Die Spielregeln der Demokratie seien kein Selbstläufer. Der Volkstrauertag mahne zu Gerechtigkeit, Vergebung und Versöhnung. Beim bewegenden Lied "Ich hatte einen Kameraden", intoniert von der Blaskapelle Weingarts, senkten sich die Fahnen der Ortsvereine in Trauer am Ehrenmal. Die Reservisten salutierten vor den Gefallenen. Der Gesangverein unter der Leitung von Alexandra Goeß-Schmitt stimmte "Ruhet still in Gottes Erbarmen" an.