Roland Pyka wurde in der Jahresversammlung der Kreisverkehrswacht als Vorsitzender einstimmig bestätigt. Er ging in seinem Bericht auf den "Risikofaktor Men...
Roland Pyka wurde in der Jahresversammlung der Kreisverkehrswacht als Vorsitzender einstimmig bestätigt. Er ging in seinem Bericht auf den "Risikofaktor Mensch" ein. "Wenn es auf der Straße kracht, trägt meistens der Fahrer die Schuld, 90 Prozent der Unfälle sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen", so Pyka. Der deutliche Rückgang der Verkehrstoten in den vergangenen Jahren sei Maßnahmen wie der Einführung der Gurtpflicht, technischen Neuerungen und der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur zu verdanken. Es bedürfe noch großer Anstrengungen, den Menschen zu vorsichtigerem, partnerschaftlicherem und kameradschaftlicherem Verhalten im Straßenverkehr zu bewegen. Dies versuche die Kreisverkehrswacht seit dem Jahre 1951 mit ihren Verkehrssicherheitsprogrammen und werde in ihren Bemühungen auch nicht nachlassen.
Dies könne aber nicht allein die Aufgabe der Verkehrswachten sein, sondern gehöre auch zu den Aufgaben des Staates und seiner Behörden. Einzig Verkehrsstaatsanwälte und Richter unterstützen Verkehrswachten zwar nicht personell, aber über Zuteilung von Geldbußen und Geldstrafen, die an Verkehrssünder ausgesprochen werden.
Roland Pyka blickt auf die Aktionen der vergangenen drei Jahre zurück. Er nannte die "Ernstnehmende Verkehrssicherheitsarbeit" (Eva) mit 23 Veranstaltungen an der Berufsschule und 227 teilnehmenden Berufsschülern, (seit 2010 insgesamt 900 Berufsschüler). Desweiteren nannte er unter anderem 14 Diskussionsrunden "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" an der Kronacher Berufsschule mit 232 Teilnehmern und Plakataktionen an den Straßen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.
"Seit 1973 kein Unfall mehr"
Pyka sprach auch das Thema
"Schülerlosten" an. "An der Stelle, wo Schülerlotsen eingesetzt sind, gab es seit 1973 keinen Verkehrsunfall mehr", erklärte der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht. Es sei deswegen für ihn unverständlich, dass nur die Mittelschule im Landkreis Schülerlotsen ausbilde, aber die weiterführenden Schulen in der Kreisstadt sich nicht um die Ausbildung von Schülerlotsen kümmern. "Schade, dass es so gut wie keine Erwachsenen gibt, die sich zur Verfügung stellen", setzte Pyka seine Kritik fort. Leider nicht gelungen sei ihm die Gründung einer Gebietsverkehrswacht im nördlichen Landkreis, resümierte Roland Pyka auch seine Vorsitzendentätigkeit kritisch. Zudem würde er sich eine professionellere und aktive Mitgliederwerbung wünschen.
Roland Pyka erneuerte seine Kritik an den Blitzermeldungen im Radio, dies sei nicht sinnvoll: "Die Leute fahren bei den Blitzern langsam und treten dann aufs Gas". Georg Löffler von der gastgebenden Sparkasse sichert auch zukünftig die Unterstützung der Sparkasse als Sponsor der Kreisverkehrswacht zu. Landratsstellvertreter Bernd Steger bezeichnete Verkehrsunfälle als ein gravierendes Problem. Doch man stehe dieser Gefahr nicht völlig machtlos gegenüber, sondern könne Unfällen vorbeugen und den Verkehr sicherer machen, indem man aufkläre und das Bewusstsein schärfe. Die Kreisverkehrswacht habe dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Dank sagte er namens des Landkreises an alle Ehrenamtlichen, mit Roland Pyka an der Spitze sowie der PI Kronach. "Auto ist Emotion pur" zitierte 2. Bürgermeisterin Angela Hofmann Meinungsforscher. Dennoch gelte es Gelassenheit, Rücksichtnahme und vorausschauendes Fahren zu praktizieren.
Der Leiter der Polizeiinspektion Kronach, Uwe Herrmann, ging auf die Unfallstatistik ein: "Wir hatten eine Katastrophenstatistik. Es gab im vergangenen Jahr neun Verkehrstote - so viel wie lange nicht mehr und einen Anstieg der Alkoholdelikte". Mit Blick auf die Unfälle mit tödlichem Ausgang sah Herrmann vor allem nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer gefährdet: "Die Insassensicherheit wird immer besser, aber was tut man für Fußgänger und Radfahrer?" Die Bereitschaft, erkennbare Kleidung gerade bei Dämmerung oder in der Nachtzeit zu tragen, sei gering. Hier müsste die Kreisverkehrswacht Akzente setzen.
Im Rahmen der Versammlung nahm man wieder die Ehrung bewährter Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer vor.
Geehrt wurden:
50 Jahre: Gerd Bauer (Küps), Irmtraud Bauer (Küps), Gerd Daum (Nordhalben), Horst Licht (Weißenbrunn), Kurt Neubauer (Steinbach am Wald), Klaus Reyher (Mitwitz), Wilhelm Paulus (Ludwigsstadt), Gerhard Schubert (Marktrodach), Alfons Sünkel (Weißenbrunn).
40 Jahre: Karin Borzel (Steinwiesen), Manfred Borzel (Steinwiesen), Waltraud Neder (Weißenbrunn), Isolde Neubauer (Steinbach am Wald).
25 Jahre: Mirja Bauer (Küps).
20 Jahre: Thomas Bauer (Küps).
Michael Wunder