Vergnügliche Geschichten aus Kersbach zum Besten gegeben

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Die passende musikalische Umrahmung Foto: Bernhard Frischkemuth
Die passende musikalische Umrahmung Foto: Bernhard Frischkemuth

"Neugier, Essen und die Lieb, des senn die stärksten Menschentrieb!" Dieses Zitat des Bamberger Heimatdichters Hans Morper lag dem Programm für einen vergnüglichen Nachmittag im Kersbacher Pfarrheim z...

"Neugier, Essen und die Lieb, des senn die stärksten Menschentrieb!" Dieses Zitat des Bamberger Heimatdichters Hans Morper lag dem Programm für einen vergnüglichen Nachmittag im Kersbacher Pfarrheim zugrunde.

Der Franke und seine Bedürfnisse - nämlich die Liebe, die Neugierde und das Essen - standen im Mittelpunkt der Kersbacher Geschichten und Mundartgedichte. Mit Elke Horsch, Ingrid Liedel und Willi Preusch war Kersbacher Urgestein vertreten. Sie trugen in fränkischer Mundart heitere Anekdoten von Liebe und Leidenschaft vor.

Wahre Begebenheit

Auf einer wahren Begebenheit beruht nach der Forchheimer Heimatzeitung, dem "Fränkischen Schatzgräber", ein Kersbacher Brauch. Demnach wurden junge Ehemänner, die nach einem Jahr Ehe noch keine Kindstaufe zu feiern hatten, in den Dorfweiher die "Große Weed", geworfen. Passend dazu brachten Luise Mohl, Martin Lauterbach und Karin Riechelmann (Gitarre) den Liedvortrag "Übern Weiher nüber", der vom "Gfrett und vom Kreiz mit die junga Börschla und die Weiberleut" handelte.

Besonders viel Gelächter riefen zwei Kersbacher "G'schichtla" hervor, die das Leben schrieb und die von Franz Kraus aufgezeichnet wurden. In beiden Erzählungen geht es um die Neugier der Menschen und deren Folgen.

In der Geschichte von den "Kersbacher Detektiven" trägt ebendiese Neugier zweier Buben zur Aufklärung einer Straftat bei. Besonders witzig ist dabei der Ausruf einer Besucherin: "Da war ja unser Bub dabei!" Im zweiten Fall allerdings hatte die Neugier einen Fehleinsatz der Feuerwehr zur Konsequenz. Rund ums Essen ging es im dritten Teil. Ein Liedvortrag handelte vom "Bauernmadla", das sich wäscht, putzt und kämmt, um dann auf der Kerwa "Bratwürst und Küchla" zu essen, und dabei aufpassen muss, "nix auf sei Tüchla" zu bringen.

Dass gut gemeint nicht immer gut ist, zeigte der gute Rat eines Ehemannes, der seiner Frau riet "wos schnells zu kochn". Doch wie viel Arbeit in der Zubereitung von Apfelstrudel für eine Großfamilie steckt, davon wusste die Ehefrau humorvoll zu berichten.

Musikalisch fein abgesetzt wurden die verschiedenen Beiträge durch heitere Zwischenmusik, die das Flötenquartett mit Elfi Jemiller, Annette Wagner, Hans Kraus und Franz Kraus bot. Mit der Auswahl der Texte und Lieder hatte der Initiator Franz Kraus sein Gespür für feinsinnige Unterhaltung bewiesen. Regionaldekan Martin Emge freute sich als Hausherr über die Nutzung des Kersbacher Pfarrheims für diese kulturelle Veranstaltung. red