Unbebaute Grundstücke auflisten

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Wer in der ersten Sitzung des Rannunger Gemeinderates im neuen Jahr hitzige Diskussionen um ein mögliches Baugebiet in der Gemeinde erwartet hat, der wurde enttäuscht. Das Gremium beschloss nur, dass ...

Wer in der ersten Sitzung des Rannunger Gemeinderates im neuen Jahr hitzige Diskussionen um ein mögliches Baugebiet in der Gemeinde erwartet hat, der wurde enttäuscht.

Das Gremium beschloss nur, dass die Verwaltung eine Aufstellung aller eventuell dafür infrage kommenden Grundstücke liefern soll.

Verschoben wurden die Vergabe von Planungsleistungen für einen Bebauungsplan und eines Gutachtens für die Entnahme von Grundwasser für die Wasserversorgung.

Stellvertreterin übernimmt

Da fünf der elf anwesenden Mitglieder des Gemeinderates einschließlich Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) selbst Grundstücke im Gemeindegebiet besitzen, durften sie an der Beratung über das geplante Baugebot nicht teilnehmen. Deshalb übernahm die Zweite Bürgermeisterin Sybille Büttner (Rannunger Bürgerliste) die Leitung.

Schon Ende November letzten Jahres hatte der Gemeinderat auf Initiative der Bürgerliste beschlossen, ein Verfahren zum Erlass eines Baugebotes, wie es im Bundesbaugesetz vorgesehen ist, zu starten. Schließlich gibt es im Gemeindegebiet rund 45 freie Bauplätze, die Eigentümer wollen aber zum allergrößten Teil nicht verkaufen.

Forderung vom Anwalt

Gerade junge Familien haben jedoch Interesse daran, im Dorf zu bleiben und hier zu bauen. Der von der Gemeinde mit der Durchführung des Verfahrens beauftragte Anwalt Pfahl hat die Gemeinde aufgefordert, in eine Liste die für ein Baugebot in Betracht kommenden Grundstücke einzutragen.

Der Gemeinderat hatte in seiner Beschlussvorlage zwei Alternativen zur Auswahl: Erstens einen Beschluss, für zu benennende bestimmte Gebiete ein Baugebot zu erlassen, oder aber alle unbebauten Grundstücke in die Untersuchungen aufzunehmen. Die Verwaltung der Verwaltungsgemeinschaft müsse die unbebauten Grundstücke erfassen, die nach den Kriterien des Paragrafen 176 des Bundesbaugesetzes für ein Baugebot infrage kommen, so Sybille Büttner. Dabei wurde sie von mehreren Gemeinderäten unterstützt. Harald Klopf beklagte, dass in einer Liste, die vor fünf Jahren von der Verwaltung vorgelegt worden sei, die Hälfte der Grundstücke gefehlt habe. Der Gemeinderat stimmte schließlich bei zwei Gegenstimmen dafür, dass die Verwaltung die Liste mit den unbebauten Grundstücken erstellt, die dann an den Rechtsanwalt gehen soll.

Planungsleistungen verschoben

Die Vergabe der Planungsleistungen für ein neues Baugebiet an das Planungsbüro Kirchner wurde verschoben. Der Planer soll noch einmal im Gemeinderat seine Vorstellungen erläutern. "Solange uns nicht alle Plätze gehören, habe ich Bauchschmerzen", meinte Gemeinderat Harald Klopf (Rannunger Bürgerliste).

Bürgermeister Zehner merkte dazu an, dass Notar-Termine zum Grundstückskauf in den nächsten Tagen stattfinden. Verschoben wurde auch die Namensgebung für das neue kleine Baugebiet.

In den Sitzungsunterlagen war "Breite Wiese" oder "Johannisberg" vorgeschlagen worden.