Zu einem Fachgespräch mit Gesundheitsstaatssekretärin Ingrid Fischbach (CDU) über aktuelle Fragestellungen im Pflegebereich trafen sich auf Einladung des Er...
Zu einem Fachgespräch mit Gesundheitsstaatssekretärin Ingrid Fischbach (CDU) über aktuelle Fragestellungen im Pflegebereich trafen sich auf Einladung des Erlanger Wahlkreisabgeordneten im Deutschen Bundestag, Forschungsstaatssekretär Stefan Müller, Experten und Praktiker aus der Region Erlangen/Erlangen-Höchstadt in der BRK-Senioreneinrichtung in Höchstadt-Etzelskirchen.
Ausgangspunkt des Fachgesprächs war die Erkenntnis, dass sich die medizinische Versorgung hierzulande stetig verbessere. Neben den positiven Folgen dieser Entwicklung wie einer höheren Lebenserwartung oder einer besseren Lebensqualität im Alter gebe es aber auch Herausforderungen.
So bedeute eine Zunahme der Patientenzahlen, dass in Pflegeeinrichtungen Betreuungsplätze und -kapazitäten schnell knapp werden können, so die Erkenntnis der Experten.
1#googleAds#100x100
Die Politik versuche, dieser Situation mit einer Reihe von Pflegestärkungsgesetzen zu begegnen, erklärten die Anwesenden. Pflegeheime sollen durch bessere Bezahlung, eine neue Pflegestufenregelung und ein neues Ausbildungssystem für Mitarbeiter attraktiver werden.
Ob man aus Sicht der Pflegepraktiker auf dem richtigen Weg sei, wollten Staatssekretär Stefan Müller und seine Kollegin aus dem Gesundheitsministerium, Staatssekretärin Ingrid Fischbach, von den Leitern der Pflegeinstitutionen in der Region Erlangen erfahren.
Im neu renovierten BRK Wohnen und Leben in Höchstadt-Etzelskirchen entwickelte sich dazu ein konstruktiver Austausch zwischen den beiden Politikern und den direkt Betroffenen der neuen Gesetze. Neben durchaus positiven Rückmeldungen gab es auch einige strittige Punkte.
So steige die Bürokratiebelastung der Pflegekräfte mit den neuen Regelungen nochmals an, auf dem Feld des Fachkräftemangels gebe es bislang zu wenige wirklich greifende Initiativen und gegen das schlechte Image der Pflegeheime werde insgesamt zu wenig getan.
Gerade Letzteres schrecke viele ab, rechtzeitig und selbstbestimmt in eine Senioreneinrichtung zu gehen. Daher formulierten die Leiter der Pflegeinstitutionen den Wunsch nach Kampagnen, die das Positive am Leben in solchen Einrichtungen herausheben. Die Politik müsse das Thema Pflege nach Ansicht der Praktiker zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte machen, damit sich die allgemeine Sicht auf dieses für jeden Einzelnen wichtige Thema zum Besseren ändert.
Fischbach machte deutlich, dass Fachgespräche und die Kritikpunkte für sie ein wichtiges Element in der politischen Debatte über neue Regelungen seien, und dass die Diskussion über die Weiterentwicklung bestehender Gesetze keinesfalls nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei. Vielmehr nehme sie die Anregungen und Kritikpunkte mit in ihre politische Arbeit im Ministerium und im Bundestag. Die neuen Gesetze könnten nur der erste wichtige Schritt auf einem noch langen Weg sein. Diesen müsse man miteinander beschreiten. red