Über 1,5 Millionen Euro teuer wird die Sanierung des Kigas St. Martin

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von unserer Mitarbeiterin Sylvia Hubele Eggolsheim — In den Jahren 1977 und 1978 erbaut, ist der katholische Kindergarten St. Martin in Eggolsheim inzwischen nicht mehr zeitgemäß. ...

von unserer Mitarbeiterin Sylvia Hubele

Eggolsheim — In den Jahren 1977 und 1978 erbaut, ist der katholische Kindergarten St. Martin in Eggolsheim inzwischen nicht mehr zeitgemäß. Dass dieser grundlegend saniert werden muss, hat Architekt Hartmut Schmidt aus Hollfeld bereits festgestellt, als in den Jahren 2012 und 2013 ein Gruppenbereich zur Kinderkrippe umgebaut worden war.
Jetzt sind die übrigen drei Gruppenbereiche, der Mehrzweckraum und der Verwaltungsbereich, aber auch sämtliche Dächer an der Reihe: Schließlich waren nach den Wassereinbrüchen in den vergangenen Jahren diese nur notdürftig geflickt worden: "Ich weiß nicht, ob die Dächer den nächsten Herbst und Winter noch überstehen können", informierte der Architekt die Mitglieder des Marktgemeinderats Eggolsheim. Diese müssen darüber entscheiden, ob sie als Kommune einen großen Teil der Baukosten übernehmen.

Defekter Sonnenschutz

Neben den Dächern müssen aber auch die Fenster saniert werden. Wie der Architekt berichtete, sehen diese nur auf den ersten Blick noch gut aus. Doch die Beschläge sind ausgeschlagen, die Fenster undicht, der Sonnenschutz kaputt und überdies entsprechen einige der Fenster nicht den aktuellen Vorschriften, die in einem Kindergarten einzuhalten sind: Die Unterkante der Fenster müssen mindestens in einer Höhe von 1,10 Meter liegen, damit die Unfallgefahr für die Kinder so gering wie möglich ist.
Bei den Fenstern, die noch aus dem ersten Bauabschnitt 77/78 stammen, liegen die Unterkanten der Fenster jedoch in einer Höhe von etwa 80 Zentimetern.
Die Fassade des Kindergartens ist laut Architekt noch in Ordnung und soll auch unverändert bleiben - bis auf die Ausbesserungen, die durch den Einsatz der neuen Fenster und der neuen Dachdeckung erforderlich sind. Mit einem neuen Anstrich soll die Fassade wieder ordentlich aussehen. Unter den Wassereinbrüchen der vergangenen Jahre hat besonders die Dämmung in den abgehängten Innendecken gelitten. Diese müssen dringend ausgebaut und durch neue Schallschutzdecken ersetzt werden; ebenso wie das Holz, das nicht den Brandschutzbestimmungen genügt. Auch der Fußboden ist derart verschlissen, dass er ausgetauscht werden muss.

Nasser Boden

Als vor Kurzem ein Teilbereich als Krippe ausgebaut wurde, sollte der Fußboden für die Kleinkinder temperiert werden. Beim Ausbau stellten die Handwerker fest, dass unter den Fenstern im Boden alles nass war.
Die Rohre von Heizung und Wasserleitung, in einem Kanal rund um den Baukörper verlegt, waren korrodiert. Bisher sind nur die Leitungen im Krippenbereich ausgetauscht, jetzt sind die restlichen Leitungen dran.
Für die gesamte Sanierung sind 1,47 Millionen Euro nötig. Dazu kommt noch Mobiliar und Ausstattung in Höhe von 90 000 Euro. "Das ist ein stattlicher Betrag", kommentierte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB). Allerdings hat die Gemeinde die fällig werdenden Kosten bereits im Haushaltsplan berücksichtigt.
Die Sanierung selbst wird im laufenden Kindergartenbetrieb geschehen: Als Erstes soll der Mehrzweckraum mit den entsprechenden Nebenräumen saniert werden. Ist dieser fertig, zieht diejenige Gruppe dort ein, deren Bereich als Nächstes saniert wird. Sämtliche Maßnahmen werden von außen saniert, eine staubdichte Abdichtung soll die Kinder in den übrigen Bereichen schützen.