Sportler positionieren sich
Mit diesem Text ging der TSV Münnerstadt via Facebook nach der Wahl in die Offensive:
"WIR GEGEN RECHTS! (...) Die Rechtspopulisten sind als drittstärkste Kraft in den Bundestag eingezogen. Erschreckend für uns: Auch in Münnerstadt mit seinen Ortsteilen hat mehr als jeder Zehnte der AfD seine Stimme gegeben. Die Strategie der CSU, durch klare Abgrenzung zur Schwesterpartei CDU in der Flüchtlingsfrage die Stimmen am rechten Rand abzufangen, ging nach hinten los. Mit 12,4 % konnte die AfD in Bayern das stärkste Ergebnis in den alten Bundesländern einkassieren - traurig!
Fest steht: Als gemeinnütziger Verein, der Werte wie Toleranz, Respekt sowie Zusammenhalt hochhält und Integration als zentrale Aufgabe sieht, distanzieren wir uns ganz klar von jeglichen "rechten" Tendenzen. Solltet Ihr im Verein derartige Auffassungen oder Strömungen wahrnehmen, erstickt diese bitte direkt im Keim. Gerne könnt Ihr auf die Vorstandschaft zugehen, um daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen."
sw
Die Bundestagswahl ist nun schon seit zwei Wochen Geschichte.
Die AfD, die zum ersten Mal in den Bundestag mit einem zweistelligen Ergebnis eingezogen ist, sorgt bei manchen immer noch für "Bauchschmerzen" und Entsetzen.
Keine andere Partei, die den Einzug in diesen geschaftt hat, würde eine solche Aktion und Reaktion wie diese vom TSV Münnerstadt hervorrufen.
Nun sehr viele Wähler hier in Münnerstadt, Bayern und im restlichen Bundesgebiet haben der AfD ihre Stimme gegeben. Viele aus Proteste gegenüber den großen Parteien, viele andere aus Überzeugung. Da sie sich über das Parteiprogramm informiert haben und der Meinung waren, diese Partei vertritt am besten ihre Interessen im deutschen Bundestag.
So wie es viele andere Wähler bei den anderen Parteien auch gemacht haben. Das nennt sich Demokratie.
Wenn ich zwei Werte, wie Toleranz und Respekt, die der TSV als zentrale Aufgabe sieht, herausgreife, sollten diese auch für Andersdenkende gelten. Auch wenn mir die Ansichten dieser nicht gefallen.
Wie sagte Voltaire so schön:
"Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen"
Das ist für mich zugleich die Überleitung zum letzten Absatz des Textes vom TSV Münnerstadt. Erschreckend für mich ist, wenn ich solche Zeilen lese. Wenn also jemand im Verein "derartige rechte Tendenzen ,Auffassungen und Strömungen" wahrnimmt, soll er diese im Keim ersticken oder noch besser melden. Dann werden daraus die notwendigen Konsequenzen gezogen.
Da sage ich nur Ade´ Meinungsfreiheit.
Das erinnert mich an Zeiten, die wir schon mal in Deutschland hatten.
Kommt dann neben dem Zeugwart nun wieder der Blockwart? Was bitte sind "rechte Tendenzen, oder Auffassungen und Strömungen"? Wo zieht man hier die Grenze. Alles bleibt schwammig in diesen Aussagen. Wenn ich mich z.B. an das Rechtsfahrgebot halte oder an die Rechts vor Linksregel im Straßenverkehr, habe ich dann auch persönlich rechte Tendenzen oder Auffassungen??