Trebgast möchte "digitales Klassenzimmer"

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Kämmerer Christopher Schröder legte in der jüngsten Sitzung des Schulverbands Trebgast die Jahresrechnung 2017 vor, die erwartungsgemäß keinen Fehlbetrag au...

Kämmerer Christopher Schröder legte in der jüngsten Sitzung des Schulverbands Trebgast die Jahresrechnung 2017 vor, die erwartungsgemäß keinen Fehlbetrag aufweist.Vielmehr konnte dem Vermögenshaushalt ein Überschuss von 23 338 Euro zugeführt werden, die Rücklagen betragen 74 635 Euro.
Gleich anschließend wurde der Etat 2018 beraten. Der Verwaltungshaushalt umfasst 198 200 Euro, der Vermögenshaushalt 45 000 Euro. Größter Einnahmeposten ist mit 148 000 Euro die Schulumlage. Das entspricht 2387 Euro je Schüler.


"Ich finde das nicht in Ordnung"

Obwohl 70 Schüler unterrichtet werden, muss sie auf der Basis von 62 Kindern berechnet werden, weil die acht Gastschüler ausgespart werden müssen. Das kritisierte der Harsdorfer Bürgermeister Günther Hübner: "Ich kann nicht nachvollziehen, warum der Staat im Gegensatz zu den Kindergärten und Hauptschulen bei der Grundschule keine Gastschulbeiträge vorsieht. Ich finde das nicht in Ordnung."
Zustimmung erhielt er von Schulleiterin Sabine Hofmann: "Gastschüler tragen ja auch zum Erhalt kleinerer Schulen bei."
Anlass zu einem weiteren Kritikpunkt sah der Schulverbandsvorsitzende und Trebgaster Bürgermeister Werner Diersch: "Ich bedauere auch, dass der Staat die Kommunen bei den Schülerbeförderungskosten etwas hängen lässt." Die sind immerhin mit 73 700 Euro veranschlagt, wobei nach Abzug der Zuweisungen immerhin noch 34 700 Euro den eigenen Haushalt belasten. Im Vermögenshaushalt sind mehrere Maßnahmen geplant. Auf Wunsch der Schulleiterin sollen die Klassenräume mit ergonomischen Stühlen und höhenverstellbaren Tischen ausgestattet, die Holzbänke in den Gängen durch wandverschraubte Sitzbänke mit integrierten Schuhablagen ersetzt und eine neue Telefonanlage beschafft werden. Ansatz im Haushalt: 25 000 Euro in 2018 und weitere 5000 Euro in 2019.


Rücklage reicht aus

Vor der Fertigstellung des Brandschutzkonzepts wird noch eine Lan-Verkabelung für 15 000 Euro erforderlich. Diese Investitionen können über eine Rücklagenentnahme finanziert werden.
Vorbereitet ist die Grundschule auf das mehrjährige Förderprogramm "Digitales Klassenzimmer". Der Masterplan "Bayern digital II" des Freistaats hat zum Ziel, jedes Klassenzimmer mit einem Beamer, einer Dokumentenkamera, einem Lehrer-PC sowie vier fixen Endgeräten für die Schüler auszustatten. Die Kinder sollen früher lernen, mit den modernen Medien umzugehen. Dafür muss die Schule ein aus mehreren Bausteinen bestehendes Medienkonzept erstellen. Die Förderrichtlinien will der Freistaat im ersten Halbjahr 2018 veröffentlichen.
Probleme bereitet der Hort, er braucht mehr Platz. Einen Grund dafür kennt die Schulleiterin: "Die gebundene Ganztagsschule, bei der die Kinder bis 16 Uhr in der Schule bleiben, ist in den Städten das perfekte Konzept. Auf dem Land wird das von den Eltern gar nicht so gewünscht. Bei uns wollen die Mütter ihre Kinder flexibel abholen. Deswegen ist unser Hort auch so beliebt."
Zusätzliche Brisanz sah der Vorsitzende durch eine hohe Übertrittsquote von der Kita in die Schule im Herbst. "Hier müssen wir kreativ sein und sehr kurzfristig eine Lösung finden", beurteilt Werner Diersch die Situation.


Stabile Schülerzahlen

Beide Bürgermeister bescheinigen dem Kämmerer, wieder einen soliden Haushaltsplan aufgestellt zu haben. "Die Schülerzahlen sind stabil. Und von den Kosten her sind wir vorsichtig unterwegs. Die geplante Verbesserung der Ausstattung in den Klassenzimmern ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft,
um die Grundschule Trebgast weiterhin attraktiv zu gestalten und den Schulstandort zu festigen."
Der Schulverband ist schuldenfrei. Der Haushalt 2018 wurde einstimmig verabschiedet.