Nachruf Der Ehrenpräsident der HWK für Oberfranken war zeitlebens ehrenamtlich fürs Handwerk und für seine Heimat aktiv. Jetzt verstarb er im Alter von 86 Jahren.
Das oberfränkische Handwerk trauert um einen seiner großen Vertreter: Der Ehrenpräsident der Handwerkskammer, Hugo Thauer, ist am Dienstag im Alter von 86 Jahren verstorben. Thauer war immer fürs Handwerk aktiv und hatte noch bis Juli den Vorsitz des Gewerberats des oberfränkischen Handwerks inne. "Wir verlieren mit Hugo Thauer eine Persönlichkeit, die sich nicht nur für das Handwerk in Coburg und Oberfranken, sondern auch für ihre Heimatregion außerordentlich verdient gemacht hat", würdigt HWK-Präsident Thomas Zimmer das Engagement Thauers.
Wie umfangreich das Wirken von Hugo Thauer war, zeigt sein Lebenslauf. 1972 übernahm der Maler- und Tünchermeister den väterlichen Betrieb und begann sein ehrenamtliches Engagement für sein Gewerk und für das oberfränkische Handwerk. Thauer wurde Obermeister der Maler-, Tüncher- und Lackierer-Innung Coburg Stadt und Land und schon 1974 in die Vollversammlung der HWK Coburg berufen. Ab 1989 gehörte Thauer dem Vorstand der Handwerkskammer Coburg an, ehe er im Jahr 1990 zum Vizepräsidenten und 1999 zum Präsidenten der HWK Coburg gewählt wurde.
In dieser Zeit war er maßgeblich an dem Zusammenschluss "seiner" Kammer mit der Handwerkskammer für Oberfranken beteiligt, bei der er schließlich zwischen 2004 und 2009 Mitglied der Vollversammlung und des Vorstands war.
In seinem Gewerk, dem Maler- und Lackiererhandwerk, engagierte sich Hugo Thauer ebenfalls. Ab 1978 war er Bezirksinnungsmeister der oberfränkischen Maler- und Lackierer-Innungen und vertrat das oberfränkische Maler- und Lackiererhandwerk auch im Beirat des Landesinnungsverbands des Bayerischen Maler- und Lackierer-Handwerks.
Doch Thauer blickte immer auch über den Tellerrand des Handwerks hinaus. Seit 1973 war der Ehrenpräsident ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht Bamberg. Zudem vertrat er das Handwerk ab 1986 im Vorstand der AOK Coburg, ab 1996 als Beiratsmitglied und von 1999 bis 2002 im Verwaltungsrat der AOK Bayern. Ab 2002 war er alternierender Beiratsvorsitzender der Direktion Coburg der AOK Bayern. Thauer war Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins Rodach, Beisitzer bei der Einigungsstelle bei der IHK zu Coburg und Aufsichtsratsmitglied der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH.
Für dieses Engagement erhielt Thauer zahlreiche Würdigungen. Das Handwerk zeichnete ihn mit der Ernennung zum Ehrenmeister und der Verleihung der Goldenen Ehrennadel der Handwerkskammer für Oberfranken aus, außerdem war er Ehrenobermeister der Maler- und Lackiererinnung Coburg und Ehrenmeister des Bayerischen Maler- und Lackiererhandwerks.
Musik als zweite Passion
Stolz machte Hugo Thauer die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande 1994 und, nur zehn Jahre, später mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.