Coburg — "Nie werdet ihr euch durchsetzen!" Diesen Satz hört Toni Hofreiter seit 30 Jahren immer wieder. Als er mit 14 Jahren zu den Grünen kam, sei die Partei noch eher ungeordnet...
Coburg — "Nie werdet ihr euch durchsetzen!" Diesen Satz hört Toni Hofreiter seit 30 Jahren immer wieder. Als er mit 14 Jahren zu den Grünen kam, sei die Partei noch eher ungeordnet gewesen. Heute ist Toni Hofreiter im Bundestag Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen und war zu Gast bei den Coburger Grünen, die seit 30 Jahren im Stadtrat vertreten sind und das mit einem Sommerfest gefeiert haben.
In vielen Fragen habe sich seine Partei doch durchgesetzt, fährt Toni Hofreiter fort. "Vor 17, 18 Jahren hat den Atomausstieg niemand für möglich gehalten", erzählt er. Ähnlich sei es mit anderen "grünen Themen" gewesen: Gleichstellung der Geschlechter, Akzeptanz von Homosexualität in der Gesellschaft, Entschwefelung von Kraftwerken. Da sei seine Partei sehr erfolgreich gewesen. Immer wieder kommen neue Themen dazu, in einigen Bereichen gebe es aber noch Nachholbedarf: Klimaschutz, Städtegestaltung, Häuserdämmung.
"Die kommunale Ebene ist da sehr wichtig", betont der Fraktionsvorsitzende. Inklusion, ÖPNV, Kinderbetreuung - all diese Themen lägen im Aufgabenbereich der Kommunen. Seit 1984, zwei Jahre bevor Toni Hofreiter in die Partei eintrat, reden die Grünen bei diesen Themen im Coburger Stadtrat mit. "Am Anfang war es schwier ig, sich zu etablieren", erzählt Ina Sinterhauf, Sprecherin des Kreisverbands Coburg. Heute ist die Partei mit vier Mitgliedern im Stadtrat vertreten. Ina Sinterhaufer schreibt das der kontinuierlichen Arbeit der Partei in der Vestestadt zu. "Im Moment versuchen wir, mit Themenwochen auch neue Leute zu erreichen". "Mensch vor Bank", Bürgerbeteiligung und Konsum - alles Themen, die auch den "Normalbürger" interessieren könnten.
ls