Tanzen gegen Gewalt an Frauen - "One Billion Rising"

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Die Tanzpädagogin Dany Rüger (vorne) und ihre Schüler tanzen auf dem Maxplatz gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Fotos: Matthias Hoch
Die Tanzpädagogin Dany Rüger (vorne) und ihre Schüler tanzen auf dem Maxplatz gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Fotos: Matthias Hoch
Der Dritte Bürgermeister Wolfgang Metzner tanzt mit.
Der Dritte Bürgermeister Wolfgang Metzner tanzt mit.
 

ANnabelle Gunzelmann Am Valentinstag sind viele Tänzerinnen und vereinzelt auch ein paar Tänzer auf dem Maxplatz zu sehen. Laute Musik, Lachen und einige An...

ANnabelle Gunzelmann

Am Valentinstag sind viele Tänzerinnen und vereinzelt auch ein paar Tänzer auf dem Maxplatz zu sehen. Laute Musik, Lachen und einige Ansprachen sind zu hören.
In den vorderen Reihen steht Dany Rüger, Tanzlehrerin bei Body and Soul, gemeinsam mit den jüngsten Tänzerinnen. "Ich sehe es als Auftrag, Werte und Lebensfreude den Kleinsten unserer Gesellschaft zu vermitteln", sagt die Tanzpädagogin. Auch der Dritte Bürgermeister Wolfgang Metzner tanzt ganz vorne mit. Alle haben sichtlich Spaß.
Doch hinter dieser Aktion steckt mehr als nur eine Choreografie und Freude am Tanzen. Jede dritte Frau auf der Welt wird im Laufe ihres Lebens geschlagen oder vergewaltigt - das sind mehr als eine Milliarde (engl.: one billion) Frauen und Mädchen. "Gewalt jeglicher Art ist ein Thema, bei dem man laut ,Nein' sagen muss", sagt der Dritte Bürgermeister. Es sei eine tolle und wichtige Veranstaltung. Gewalt habe in unserer Gesellschaft keinen Platz, und dies müsse in der Öffentlichkeit gezeigt werden.


"Für ein gewaltfreies Leben"

"Eine Milliarde Frauen erheben sich nun gegen Gewalt und für ein gewaltfreies Leben von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt", heißt es bei der Veranstaltung auf dem Maxplatz. "One Billion Rising" ist eine weltweite solidarische Veranstaltung. Das Ziel ist es, dass Gewalt gegen Frauen ein Ende findet. "Vor Jahrzehnten habe ich selbst Gewalt in einer Beziehung erlebt. Außerdem werde ich als Hebamme häufig mit diesem Thema konfrontiert. Gewalt ist allgegenwärtig in der heutigen Welt", sagt Brigitte Townes-Zahner und tanzt begeistert mit. Sechs Tanzeinlagen wurden geboten, bei denen das Lied "Spreng die Ketten" auf Deutsch, Englisch, Spanisch und einer Version aus den Malediven gespielt wurde. "Wir tanzen für ein freies und selbstbestimmtes Leben von Frauen", sagt Marija Milana, eine der drei Initiatorinnen.


"Jeder soll aufmerksam werden"

Alle Altersklassen sind vertreten. Einige Schülerinnen der Maria-Ward-Schule haben, gemeinsam mit Lehrerin Andrea Özdemir, kurze Reden in verschiedenen Sprachen vorbereitet. Diese sollen Frauen ermutigen, stark zu sein, und sind ein Statement gegen Gewalt. Die Lehrerin sagt: "Ich möchte, dass jeder aufmerksam wird. Aufmerksam auf die Situation anderer, aber vor allem auch auf die eigene." Die Veranstaltung soll ein Appell an alle sein, Zivilcourage zu zeigen und nicht wegzuschauen. Auch das Bamberger Frauenhaus war mit vor Ort. Die Helfer erleben Gewalt an Frauen täglich. Durch "One Billion Rising" wurde am Tag der Liebe dieses Thema präsent für alle.