Strullendorf muss sich wieder kein Geld leihen

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von unserem Mitarbeiter Werner Baier Strullendorf — Kämmerer Thomas Fischer erhielt vom Gemeinderat viel Beifall für einen laut Andreas Kehl "unspektakulären" Haushaltsplan 2014, d...

von unserem Mitarbeiter Werner Baier

Strullendorf — Kämmerer Thomas Fischer erhielt vom Gemeinderat viel Beifall für einen laut Andreas Kehl "unspektakulären" Haushaltsplan 2014, der dann auch einstimmig verabschiedet wurde. Rund 15,7 Millionen Euro werden von der Kämmerei in diesem Jahr bewegt. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 11,87 Million Euro und auf den Vermögenshaushalt 3,82 Millionen.
Zum Ausgleich der investiven Ausgaben werden den Rücklagen 1,62 Millionen Euro entnommen. Dann sind immer noch rund 800 000 Euro "auf der hohen Kante" der Gemeinde, berichtete Fischer stolz.
Vom Verwaltungshaushalt können allerdings nur rund 150 000 Euro übertragen werden. Beiträge und Entgelte sind mit 1,13 Millionen Euro veranschlagt. An Zuschüssen werden 920 000 Euro erwartet. Ein Kredit ist nicht vorgesehen.
Auf der Ausgabenseite des Vermögenshaushalts ragt die Rathaussanierung mit 1,5 Millionen Euro heraus. Für Ortsdurchfahrt und Ortserneuerung von Roßdorf sind 680 000 Euro eingeplant. Für die Städtebauliche Entwicklung oder den DSL-Ausbau in Leesten und Mistendorf sind 250 000 Euro vorgesehen. 270 000 Euro wurden für das Baugebiet Hasenleite eingestellt, 159000 Euro kommen dem Brandschutz in Geisfeld zugute. Erweiterungsmaßnahmen der Wasserversorgung - zum Beispiel der Hochbehälter für Mistendorf und Zeegendorf - schlagen mit 200 000 Euro zu Buch. Die Kulturscheune wird mit 80 000 Euro gefördert, Fluchtbalkone an der Schule Strullendorf kosten 50 000 Euro, und für die Kanalsanierung werden 90 000 Euro bereitgestellt. Nur 38000 Euro fließen in die Tilgung von Krediten.
Der Einkommensteueranteil wird sich auf 3,6 Millionen Euro belaufen. Die Gewerbesteuereinnahme ist mit 2,8 Millionen Euro prognostiziert. Die Benutzungsgebühren für Wasser und Abwasser hat der Kämmerer mit 1,3 Millionen Euro angesetzt.
Knapp sechs Millionen Euro benötigt die Gemeinde für ihr Personal sowie den sächlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand. An den Landkreis gehen 3,3 Millionen Euro.
Es sei an der Zeit, an die Erhöhung der Verbrauchsgebühren zu denken, betonte Kämmerer Fischer. Der Kubikmeter Wasser kostet derzeit 1,35 Euro, die Abwassergebühr bleibt bei 1,45 Euro. Fischer: "Wir können den Bürgern nicht das Optimale geben und uns mit einem Butterbrot begnügen!" Ziel des Strullendorfer Kämmerers ist es, "nie einen Kredit aufzunehmen".
Ohne die Finanzlage zu kritisieren, wies Christian Beickert (SPD) auf den schlechten Zustand vieler Ortsstraßen hin. Für die Reparatur müsse mehr Geld bereitgestellt werden, sonst würden die Kosten immer höher steigen. Im Übrigen stellte Beickert fest, dass der Kämmerer seit 13 Jahren den Anschein erwecke als stünde Strullendorf vor der Pleite.
Beickert unterstützte die Forderung der CSU-Sprecherin Angelika Saffer, die 50 000 Euro Planungskosten für die Verkehrsverbesserungen in Geisfeld möchte. Der Wunsch der CSU, die Mittel für ein neues Feuerwehrfahrzug der Feuerwehr Geisfeld aufzustocken, fand im Gemeinderat keine Mehrheit.
Andreas Kehl (Neue Liste) machte "Lücken in der Finanzplanung" der nächsten Jahre aus. Der Hochwasserschutz, die Aussegnungshalle, die Verkehrsberuhigung von Geisfeld oder die Kanalsanierung stellten Verwaltung und Gemeinderat vor große Aufgaben.