Strabs - die Zukunft von Buch

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Foto: Walter Hanslok
Foto: Walter Hanslok

Ohne die Beiträge der Bürger kann Ebrach im Gemeindeteil die Planungen nicht umsetzen.

Anette Schreiber

Um ihre Dorferneuerung mühen sich die Bewohner des Ebracher Gemeindeteils Buch seit Jahren. Doch nun steht wegen der Strabs alles auf der Kippe. Nur wenn die Marktgemeinde Ebrach sich auf anteilige Zahlungen der Bürger aus Buch verlassen kann, wird es hier eine Dorferneuerung geben. Das heißt, es muss weiterhin die Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) geben, beziehungsweise eine andere gesicherte Finanzierung des Anteils, den die Gemeinde nach Abzug der Förderung nicht allein stemmen kann. Konkret ist derzeit von einer Summe von etwa 300 000 Euro auszugehen. Für die Gemeinde, die im Landkreis von ihrer Finanzkraft an 36. Stelle steht, eben eine sehr hohe Summe.
Die Strabs käme deswegen zum Tragen, weil eben auch entlang der Staatsstraße Maßnahmen wie Gehsteige geplant sind, die nicht vom Staat gezahlt werden. Zudem sollen endlich auch Ortsstraßen (aus-) gebaut werden und Weiteres, wie unter anderem die Neugestaltung des Dorfplatzes umgesetzt werden. Das kann Ebrach alleine nicht stemmen, erhält im Zuge der Dorferneuerung eine Förderung und muss auf die Bürger entsprechend weniger umlegen.
Seit etwa zehn Jahren laufen die Bemühungen um die Dorferneuerung des Gemeindeteils Buch mit seinen 54 Einwohnern. Die Dorferneuerung wurde auf den Weg gebracht, das Verfahren also über das Amt für ländliche Entwicklung angeordnet. In diesem Jahr soll das Ganze eigentlich endlich starten, heuer und im kommenden Jahr gebaut werden.


Der größte Posten

Das Projekt stellt den größten Posten im (investiven) Vermögenshaushalt der Gemeinde nicht nur in diesem, sondern auch im kommenden Jahr dar. Nach der öffentlichen Diskussion über die Abschaffung der Strabs hätte die Gemeinde keine Handhabe mehr, einen Teil des gemeindlichen Anteils an den Maßnahmen auf die Bürger umzulegen, so führte Kämmerer Konrad Götz zu dem zentralen Posten im Vermögenshaushalt des diesjährigen Etats bei der Haushaltsvorberatung aus. Dass die Hoffnungen der Bürger in Buch doch sehr an der Dorferneuerung hängen, machte Gemeinderätin Michaela Oppel im Gespräch mit dem Fränkischen Tag deutlich. Aus beinahe jedem Haus sei jemand in den langen Prozess eingebunden. Seit etwa zehn Jahren blicke man hoffnungsvoll auf die Dorferneuerung, Reparaturmaßnahmen seien in dieser Zeit auch nur noch in eher kosmetischer Art erfolgt.


Keine großen Sprünge

Die SPD-Gemeinderätin verweist zudem auf einige Anwesen, die leer stehen und verkauft werden sollen. Das sei in einem attraktiven Ort leichter, meint sie. Abgesehen davon, dass es nach der Dorferneuerung wohl leichter ist, die Menschen am Ort zu halten. Angesichts der momentan ungeklärten Lage bei der Strabs meint Michaela Oppel: "Nachdem die Bürger in Buch so lange gewartet haben, sind sie wohl bereit, noch ein weiteres Jahr zu warten - und zu sparen." Man habe sich auch schon getroffen, um die Planung abzuspecken. Große Sprünge kann Ebrach sowieso seit langem nicht mehr machen. In den Vorjahren musste man den Anteil an der Sanierung der Doppelsporthalle an der Realschule stemmen, nun steht die Dorferneuerung von Buch im Fokus. Seit Jahren mahnt die Rechtsaufsicht, also das Landratsamt, Ebrach, die freiwilligen Leistungen (an Vereine etwa) zu überprüfen, respektive zu kürzen.
Kämmerer Götz lässt auf Nachfrage wissen, dass an die Strabs neben dem Dorferneuerungsprojekt auch die Dorferneuerung in Kleingressingen oder die im Kernort Ebrach geknüpft sind. "Ohne Gegenfinanzierung wird Buch sofort gestoppt, das können wir uns nicht leisten", stellte Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) klar.