Stettfeld saniert die Kanäle

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Die Kanalsanierung wird angegangen. Einstimmig beschloss der Stettfelder Gemeinderat die Sanierung der Kanäle und der Wasserleitungen in der Hauptstraße (im Bild), der Seeringstraße und am Rudendorfer Weg. Foto: Christian Ziegler
Die Kanalsanierung wird angegangen. Einstimmig beschloss der Stettfelder Gemeinderat die Sanierung der Kanäle und der Wasserleitungen in der Hauptstraße (im Bild), der Seeringstraße und am Rudendorfer Weg.  Foto: Christian Ziegler

Der Gemeinderat fasste mehrere Beschlüsse für das Projekt, das mit Kosten von rund 2,5 Millionen Euro verbunden sein wird.

Christian Ziegler

Einstimmig beschloss der Stettfelder Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend im Rathaus, das Mammutprojekt Kanalsanierung in der Hauptstraße, der Seeringstraße und am vorderen Teil des Rudendorfer Wegs anzugehen.
Peter Ruck vom planenden Ingenieurbüro aus Eltmann gab einen Überblick über die Planung aus dem Jahr 2010. Bei einer Kamerabefahrung waren damals immense Schäden am Kanalnetz festgestellt worden. Die Planung sieht nun vor, den neuen Kanal, von der Straße "Am Toracker" kommend, in der nördlichen Fahrbahnhälfte zu verlegen. "Der Schacht ist dann nicht in der Mitte und wird nicht dauernd überfahren", erläuterte Ruck.
Eine Vorgabe, die im Zuge der Maßnahme ansteht, ist es, die Anzahl der Hausanschlüsse in der Hauptstraße zu reduzieren. Derzeit gebe es Anwesen mit bis zu vier Anschlüssen an den Kanal. Diese sollen nun laut Planer in einem Revisionsschacht pro Anwesen zusammengefasst werden, der dann wiederum an den Kanal angeschlossen wird. Hier stehe aber bereits fest, dass es Sonderfälle geben werde, bei denen ein alleiniger Anschluss nicht möglich ist. Die Reduzierung der Hausanschlüsse erleichtert die Wartung und entspricht geltender DIN-Norm.
Zudem wird im Zuge der Maßnahme die Trinkwasserleitung neu verlegt. Neben der Hauptstraße wird der Kanal in der Seeringstraße bis zum Anwesen Kneuer erneuert. Im Rudendorfer Weg geht die Sanierung ungefähr bis zum Anwesen von Herbert Spath, wo der Kanal aus der Gartenstraße in den Kanal einmündet.
Gemeinderat Johann Müller gab zu bedenken, dass dies die letzte Chance sei, um über ein Trennsystem für Oberflächen- und Abwasser nachzudenken. "Wir haben mehrfach darauf hingewiesen, dass es so ginge", erklärte Ruck. Allerdings seien die Kläranlage und das Überlaufbecken bei ihrem Bau mit einem Mischsystem geplant worden. "Die Kläranlage ist für diese Wassermenge ausgelegt, dann hätten Sie völlig falsch geplant", machte er deutlich. Auch seien die meisten Anwesen nicht für das Trennsystem ausgelegt. "Das war vor 20 Jahren noch kein Thema." Eine solche Umbindung würde die Anlieger nicht unerheblich Geld kosten.
"Aber das System wäre zukunftssicher", entgegnete Müller. "Wäre es das?", fragte Peter Ruck zurück. Es sei eher umgekehrt. "Man geht in Altbereichen eher wieder vom Trenn- zum Mischsystem."
Die Ausschreibung der Arbeiten erfolgt zusammen mit dem staatlichen Bauamt und soll noch im April, spätestens aber im Mai über die Bühne gehen. Mit einem Baubeginn ist acht Wochen später zu rechnen.
Die Sanierung von Kanal- und Wasserleitung in der Hauptstraße wurde einstimmig beschlossen. Ebenso in der Seeringstraße bis zum Anwesen Kneuer und dem Rudendorfer Weg bis zum Anwesen Spath. Die Asphaltierungsarbeiten für die beiden Straßen wurden ebenfalls einmütig beschlossen. In weiteren Beschlüssen legten die Räte Details fest.
Uneinig war man sich bei der Anpassung des Kanals "Am Tor-acker" von 2003. Bei einem extremen Starkregen könnte er das Wasser dort nicht aufnehmen. Eine Anpassung würde allerdings weiter Kosten in Höhe von rund 250 000 bis 300 000 Euro verursachen. "Wir bauen doch keinen neuen Kanal, damit wir dann da wieder eine Engstelle haben", verdeutlichte Gemeinderat Helmut Schöpplein seine Meinung. Mit acht zu vier Stimmen wurde beschlossen, die Anpassung vorzunehmen.


Die finanzielle Seite

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro brutto zuzüglich der Kosten für den Kanal "Am Tor-acker. "Wir werden so bei 2,5 Millionen liegen", erklärte Bürgermeister Alfons Hartlieb. Über die Kostenverteilung mit Verbesserungsbescheiden und Erhöhung der Verbrauchsgebühren will sich der Rat in der nächsten Sitzung beschäftigen.
Im Zug des Kanalbaus sollen auch die Gehwege in der Hauptstraße, die derzeit unterschiedlich breit sind, angepasst werden. Eine Entscheidung darüber wurde einstimmig zurückgestellt. Vor der nächsten Sitzung wollen sich die Räte vor Ort ein Bild von der Situation machen. Auch über eine Querungshilfe an der Bushaltestelle wird nachgedacht. Hier wird eine Insellösung favorisiert. Auch das wird sich der Rat vor der nächsten Sitzung genauer anschauen.
Am Freitag, 8. April, ist ein Treffen mit den Anliegern der von den Kanalbaumaßnahmen betroffenen Anwesen in der Gastwirtschaft Strätz geplant.