Brose Bamberg empfängt heute Abend den oberfränkischen Rivalen Medi Bayreuth. Nach der Heimniederlage gegen Bayern München ist für die Gastgeber der vierte Rang in Gefahr.
Wie bereits 2018, steht für die oberfränkischen Basketballfans auch zu Beginn dieses Kalenderjahres gleich das Derby ins Haus. Die Anhänger von Medi Bayreuth werden sich an das Bundesligaduell vor genau zwölf Monaten gerne erinnern, die Fans von Brose Bamberg dagegen weniger. Das Team des damaligen Trainers Andrea Trinchieri verspielte in der Oberfrankenhalle eine 15-Punkte-Führung und musste sich den Bayreuthern mit 75:85 erstmals seit März 1996 geschlagen geben. Zum Jahresauftakt 2019 stehen sich die beiden Nachbarrivalen diesmal in der Brose-Arena gegenüber. Vor der Partie am Donnerstagabend (20.30 Uhr/Sport1 live) meint der Bamberger Flügelspieler Maurice Stuckey: "Wir spielen zu Hause. Von daher müssen wir gewinnen."
Im 77. Oberfrankenderby stehen sich nicht nur zwei geographische, sondern auch tabellarische Nachbarn gegenüber. Die Bamberger (4./18:6 Punkte) benötigen einen Erfolg, um nicht von den Bayreuthern (5./16:8) überholt zu werden. Für beide Teams gingen zum Jahresausklang Erfolgsserieen zu Ende. Das Brose-Team unterlag zwei Tage vor Silvester nach wettbewerbsübergreifend acht Siegen in Folge dem souveränen Tabellenführer FC Bayern München (75:80), die international ebenfalls in der Champions League spielenden Medi-Basketballer feierten neun Erfolge hintereinander, kassierten dann aber gegen SIG Straßburg (76:84) und die EWE Baskets Oldenburg (70:90) zwei Heimniederlagen. Im Gegensatz zu den Bambergern beendeten sie das alte Jahr aber mit einem klaren 102:85-Sieg gegen die Crailsheim Merlins.
Start nicht wieder verschlafen
Ein solches wollen nun auch die Gastgeber wieder feiern und im Gegensatz zum Spiel gegen die Bayern vor allem von Beginn an hellwach sein. "Für uns ist wichtig, dass wir den Anfang nicht wieder so verschlafen wie gegen München. Wir müssen über die kompletten 40 Minuten mit Energie auf dem Parkett stehen", sagt Stuckey, der großen Respekt vor dem nächsten Derbygegner hat. "Die Bayreuther hatten zu Beginn der Saison ein paar Probleme, die sie mittlerweile aber extrem gut in den Griff bekommen haben. Sie spielen einen sehr guten Teambasketball."
Drittbeste Trefferquote
Die Mannschaft von Gästetrainer Raoul Korner ist mit einer Trefferquote von 51,5 Prozent aus dem Feld die drittbeste der Liga hinter München und Berlin. Bester Werfer eines ausgeglichenen Teams, in dem sechs Spieler einen Schnitt zwischen neun und zwölf Zählern aufweisen, ist Power Forward Hassan Martin (15,6 Punkte). Der 2,01 Meter große US-Amerikaner führt zudem mit 2,6 geblockten Würfen die Bundesliga-Statistik in dieser Kategorie an.
Zweistellig punkten zudem De'Mon Brooks (12,0), Flügelspieler Kyle Robertson (10,5) und Aufbauspieler David Stockton (10). Der zweitjüngste von vier Söhnen der NBA-Legende John Stockton hatte in seinem ersten Bundesligajahr Anlaufprobleme, steigerte sich in den vergangenen Wochen allerdings erheblich. Zum Sieg über die Crailsheim Merlins steuerte er 15 Punkte und sieben Assists bei. Während die Bayreuther in Bestbesetzung ins Derby gehen, droht bei den Bambergern Louis Olinde abermals auszufallen. Der 20-Jährige laboriert an einer Hüftverletzung.