Der Musikverein Glosberg erfreute zum Kirchweihfest am Samstag die Bewohner des Wallfahrtsortes mit "Ständerla". Die Musiker zogen von Haus zu Haus, und dies auch in Neuglosberg, Letzenberg, Letzenhof...
Der Musikverein Glosberg erfreute zum Kirchweihfest am Samstag die Bewohner des Wallfahrtsortes mit "Ständerla". Die Musiker zogen von Haus zu Haus, und dies auch in Neuglosberg, Letzenberg, Letzenhof und Birkach.
Am Sonntag begleitete der Musikverein Glosberg die Fatima- Prozession zur Waldkapelle auf dem Rauscherberg. Danach ging es im Hof des Gasthauses Diller mit zünftiger Blasmusik zur Unterhaltung der zahlreichen Gäste weiter.
Wallfahrt seit dem Jahr 1530
Zur Kirchweih pilgern in den Wallfahrtsort mehrere Pfarreien, unter anderem Gruppen aus Friesen und Lahm. Die Wallfahrtskirche "Mariä Geburt" Glosberg ist in ihrer heutigen Form hauptsächlich in den Jahren 1730 bis 1732 entstanden. Daran hat merklich auch der damals bedeutende Baumeister Balthasar Neumann mitgewirkt.
Dabei geht aber die Wallfahrt in Glosberg sogar bis ins Jahr 1530 zurück. In diese Zeit fällt auch der Überlieferung nach ein Fund der spätgotischen Muttergottesstatue im Wald auf dem Rauscherberg in der Nähe von Glosberg. Diese wunderbare Statue fand in der Dorfkirche einen ehrenvollen Platz, und die Schar der Hilfesuchenden aus den umliegenden Ortschaften nahm stetig zu.
Im Jahr 1727 erfuhr die Wallfahrt nach Glosberg einen neuen Aufschwung. Die Muttergottesstatue weinte nämlich blutige Tränen. Akten und Protokolle berichten über das Wunder von Glosberg, dass dieses Gnadenbild dreimal Blut geweint habe.
Das einfache Volk glaubte daran
Das fürstbischöfliche Ordinariat sah sich außerstande, das Wunder zu Glosberg als solches anzuerkennen, da die Beweisführung nicht fundiert genug erbracht werden konnte. Dem einfachen gläubigen Volk aber war der Sachverhalt Beweis genug, um an die Wundertätigkeit der Glosberger Gottesmutter zu glauben, und es besuchte in gesteigertem Maße die Gnadenstätte, was schließlich in den Folgejahren (von 1729 bis 1732) zu einer bedeutsamen Vergrößerung der einstigen Dorfkapelle führte.
Auf dem Rauscherberg, dem einstigen Fundort der Madonnenstatue, entstand 1884 die Waldkapelle. Im Jahr 1942 wurde die Fatima-Prozession zur Waldkapelle eingeführt. 1984 wurden die sieben steinernen Stationen der sieben Schmerzen Mariens von den Vereinen Glosbergs neu hergerichtet.