Kronach — Ein Viertelmeister soll eine Sänfte tragen?! Das geht gar nicht! Nicht einmal für die bedeutende Kro niche Housnkuh "Lulu". Das stellten die Viertelmeister Jens Schick un...
Kronach — Ein Viertelmeister soll eine Sänfte tragen?! Das geht gar nicht! Nicht einmal für die bedeutende Kro niche Housnkuh "Lulu". Das stellten die Viertelmeister Jens Schick und Jürgen Ditsche beim Pressegespräch zum Historischen Stadtspektakel (26. bis 28. Juni) gestern Abend gleich klar. Stadtvogt Hans Götz hofft deshalb, dass sich auf die Schnelle noch vier Kronacher finden, die mehr Arbeitseifer als die beiden Amtsinhaber an den Tag legen.
Wer die ehrenvolle Aufgabe übernehmen möchte, die Housnkuh am Freitagabend vom Kaulanger durch die Stadt hinauf zum Rathaus zu geleiten, der soll sich zeitnah bei der Leiterin des Kronacher Tourismusbetriebs, Kerstin Löw, melden (Telefon 09261/97-236).
Noch immer ganz in seine historische Rolle vertieft, fragte Götz bei Lucas Cranach dem Älteren (Wolfgang Eckert-Hetzel) nach, ob dieser beim Fest nicht zu sehr in den Schatten seines Sohnes rücke.
"Die Angst, dass der Sohn den Vater verdrängt, ist nicht gegeben", unterstrich der Künstler. Dennoch wird der jüngere Cranach eine wesentliche Rolle beim Fest spielen, wie Kerstin Löw ergänzte. Sie hofft sogar künftig die Cranach-Partnerstädte für das Spektakel mit ins Boot holen zu können.
Liebe zu Kronach vermitteln Das Stadtspektakel hat allerdings viel mehr Höhepunkte zu bieten. Eine Schöduera könne in der Amtsgerichtsstraße 23 gebucht werden. Sie werde den Auswärtigen die Liebe zu Kronach vermitteln, rührte der Stadtvogt die Werbetrommel. Und Götz konterte zweideutige Bemerkungen der beiden Viertelmeister gleich aus: "Es ist so, dass es nur um die Liebe zu Kronach geht." Mit einem Schmunzeln verfolgte Kerstin Löw die Debatten der vier historischen Figuren.
So wie diese in ihren Rollen aufsprachen, hoffen alle Beteiligten, dass die Kronacher und ihre Gäste am Wochenende das Spektakel in der Oberen Stadt erleben: authentisch, aber auch immer mit einer Prise Humor. So wollen die historischen Gruppen ein positives Bild von Kronach zeichnen. "Es ist ein generationsübergreifendes Fest", unterstrich Löw. Logistisch sei es nicht ohne, eine solche Veranstaltung in der Oberen Stadt auf die Beine zu stellen.
Ob der Stadtvogt das Ereignis und vor allem seinen Lieblingstermin, die "gesungene Messe mit gewandetem Volk", genießen kann, muss sich noch zeigen. Nach dem Pressegespräch sah man ihn nur noch in einen Käfig gesperrt - mit grinsenden Viertelmeistern davor.
mrm