Stadt Burgkunstadt braucht zwei Millionen Euro, um Etat auszugleichen

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Die Verabschiedung des Haushaltes war in der öffentlichen Sitzung des Stadtrates von Burgkunstadt der dominierende Tagesordnungspunkt. Dabei wurde deutlich, dass sich die Situation in finanzieller Hin...

Die Verabschiedung des Haushaltes war in der öffentlichen Sitzung des Stadtrates von Burgkunstadt der dominierende Tagesordnungspunkt. Dabei wurde deutlich, dass sich die Situation in finanzieller Hinsicht alles andere als rosig darstellt.

Nachdem es bei der Gewerbesteuer 2019 durch Rückzahlungen und Anpassung der Vorauszahlungen einen Einbruch mit rund drei Millionen Euro gegeben hatte, kommt die Stadt beim Haushaltsausgleich nicht um Kreditaufnahmen in Höhe von rund zwei Millionen Euro umhin.

Den eigentlichen Beratungen ging eine Sitzung des Bauausschusses voraus. Hierbei konnte die Errichtung eines neuen Postverteilerzentrums In der Au 10 zur Kenntnis genommen werden. In diesem Zusammenhang nannte es Bürgermeisterin Christine Frieß (CSU) erfreulich, dass 25 bis 28 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Bürgermeisterin legte dem Stadtrat die Haushaltssatzung zur Beschlussfassung vor. Eckdaten waren dabei im Verwaltungshaushalt ein Volumen von 15,5 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt mit neun Euro, wobei zum Haushaltsausgleich eine Kreditaufnahmen in Höhe von rund zwei Millionen Euro erforderlich wird. Den laufenden Schuldendienst in diesem Haushaltsjahr bezifferte die Bürgermeisterin mit 799 320 Euro an Tilgungen und Zinsaufwendungen von 343 150 Euro.

Einbruch der Gewerbesteuer

Während sich die Einnahmen der Stadt konstant entwickelten, gab es aufgrund der wirtschaftlichen und teilweise sogar weltweiten Ereignisse und Änderungen bei der steuerlichen Rechtsprechung rund drei Millionen Euro weniger an Gewerbesteuer. Dies beweise, verdeutlichte die Bürgermeisterin, dass die Gewerbesteuer im Kommunalhaushalt keine verlässliche Größe sei. Den zum 31. Dezember erwartete Schuldenstand der Stadt bezifferte sie mit gut elf Millionen Euro. Zusammenfassend stellte Bürgermeisterin Christine Frieß fest, dass vor allem Kindertagesstätten, die Kanal- und Straßensanierungen, der Hochwasserschutz und die Investitionen für die Wasserversorgung die Stadt Burgkunstadt in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen werde.

Als erster Redner begrüßte Stadtrat Thomas Müller (Bürgerverein) die rechtzeitig Vorstellung des Haushaltes, konnte aber auch nicht darüber hinwegsehen, dass alle Baumaßnahmen nur mit Krediten finanziert werden müssten. Er sprach dabei Projekte wie den Ausbau der Verbindung von Eben nach Schmeilsdorf, an und stellte die Frage, ob dies wirklich dringend erforderlich sei. Stadtrat Günter Knorr (CSU) erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass diese Ortsverbindung auch zum Erreichen der Schulen und Kindergarten genutzt werde und meinte, dass Vorhaben trotz der Kreditaufnahmen immer dann in Angriff genommen werden sollten, wenn es staatliche Fördermittel dafür gibt. Bürgermeisterin Christine Frieß sah eine verantwortungsbewusst Haushaltsführung gegeben, wobei sich die Stadt eben auch an die gesetzgeberischen Vorgaben zu richten habe. Stadträtin Ingrid Berg (Bürgerverein) sprach die Finanzplanung der Stadt an, die sie in einer etwa konkreteren Darstellung gewünschte hätte. Es gab sogar eine Replik zur jüngsten Bürgerversammlung mit ihrer Vielzahl von Anfragen, so dass die Bürgermeisterin Frieß sich die Anmerkung nicht verkneifen konnte, nach diesem "impulsiven Meinungsaustausch" wieder zur eigentlichen Stadtratsarbeit zurückzukehren.

Die Haushaltssatzung selbst wurde einstimmig verabschiedet. Bei der ebenfalls zur Beschlussfassung vorliegenden Finanzplanung 2019 bis 2023 gab es drei Gegenstimmen.

Bezüglich der Regelungen des November-Marktes hatte die Stadt auch die Landkreisverwaltung hinzugezogen. Deren Vorschlag, es als Markttag immer am ersten Sonntag im November zu belassen und wenn dies der Allerheiligentag sei, auf den zweiten Sonntag im Monat auszuweichen, erwies sie als tragbarer Vorschlag, der auch in der Marktsatzung einfloss.

"Digitales Klassenzimmer"

Das Förderprogramm "Budget für das digitale Klassenzimmer" hatte die Stadt für die Friedrich- Baur-Grundschule in Anspruche genommen und konnte, nach der Bereitstellung der Mittel, den Auftrag für die Medienausstattung an die Firma Compu-House in Weismain zum Angebotspreis von 16 287,30 Euro vergeben.

Zudem informierte die Verwaltung darüber, dass sich die Gesamtkosten für die Erweiterung und Verlegung der entsprechenden Versorgungsleitungen am Feuerwehrgerätehauses in Hainweiher auf 428 764,43 Euro belaufen, wobei die Mitglieder der Wehr selbst 938,5 Stunden an Eigenleistungen erbrachten. Die Gesamtkosten für die Erweiterung des evangelischen Kindergartens um eine dritte Regelgruppe wurde mit 996 561,33 Euro beziffert (staatliche Förderung 401 000 Euro, Beteiligung der Evangelischen Kirche 60 000 Euro. dr