Breitbrunn feiert am Wochenende das Fest des Jahres. Die heutige Kirche wurde vor 85 Jahren eingeweiht.
Die St. Matthäus-Kirche steht auf einer kleinen Höhe über Breitbrunn und wurde vor 85 Jahren eingeweiht. An diesem Wochenende feiert die Gemeinde mit den Ortsteilen Breitbrunn, Hermannsberg und Edelbrunn ihre traditionelle "Martini-Kirchweih".
Die Kirchengemeinde lädt ein zum Kirchweihgottesdienst am Sonntag um 9 Uhr in der Kirche St. Matthäus, während für das leibliche Wohl in der Gastwirtschaft "zum Hasen" in Hermannsberg und im Sportheim des VfR Hermannsberg gesorgt wird. Die 1. Mannschaft des VfR Hermannsberg spielt um 15 Uhr in der Kreisklasse um Punkte. Für die Kinder und Jugendlichen gibt es einen Vergnügungspark.
Obwohl direkt an der Grenze zum Bistum und Hochstift Bamberg gelegen, gehörte das Gebiet der heutigen Gemeinde immer schon zu der 741/743 gegründeten Diözese Würzburg. Die kirchliche Verwaltungsstruktur hat sich dann von der Pfarrei Eltmann aus entwickelt, der im Mittelalter ein riesiger Ortssprengel zugerechnet war.
Die Wirren der Reformation
Nach den reformatorischen Wirren entschloss man sich, Breitbrunn, Hermannsberg und Edelbrunn der näheren Pfarrei Kirchlauter zuzuordnen, die 1445/46 gegründet wurde. Der Müller aus der Finkenmühle und auch der Verwaltung von Hermannsberg sowie andere ritterschaftliche Untertanen in Breitbrunn und Edelbrunn waren im 16. Jahrhundert eifrige Anhänger der neuen lutherischen Konfession geworden, kann man in der Gemeindechronik lesen.
Aus weißem Sandstein
Der früheste Nachweis eines Gotteshauses St. Matthäus mit Einkommen (neun Pfund Wachs aus neun Immerkühen und 18 Pfennig Grundzins von zwei Äckern und einer Wiese) ist aus dem Jahre 1420 überliefert. Diese alte Kapelle, die im jetzigen Friedhof stand, wurde nach dem Neubau der heutigen Kirche von 1930 bis 32 im Jahre 1935 abgerissen. Dafür thront nun die wuchtige und große neue Kirche über dem Ort, die aus dem heimischen weißen Sandstein erbaut wurde.
Interessant ist, dass der Kirchlauterer Pfarrer Franz Dorsch schon am 16. August 1903 im Auftrag der Kirchenverwaltung Breitbrunn bei der königlichen Regierung in Würzburg die Einlegung der alten Kapelle beantragt hatte, um die Steine für das Fundament der neugeplanten Kirche verwenden zu können. Er begründete diesen Entschluss damit, dass die Kapelle weder einen historischen noch einen architektonischen Wert habe und zu nahe am Bauplatz der neuen Kirche liege.
Die Ortsteile
Die Orte Edelbrunn und Hermannsberg traten in der Vergangenheit weniger in Erscheinung, wenn auch ihre Namen bei der Nennung von Breitbrunn oft mitschwangen. Edelbrunn, mit altem Namen Godwitz oder Göbitz, genannt, galt sehr lange als Wüstung und gehörte dem Kloster St. Michael in Bamberg an. Schon ca. 1350 hatten auch die Herren von Rotenhan dort Besitzungen und wahrscheinlich ging der Ort bald in ihren Besitz über.
Ähnlich wie Edelbrunn gelangte auch der Gutshof Hermannsberg in rotenhansche Hände und 1384 wurde das Gut durch Ludwig IV. von Rotenhan erworben. Das Gut wechselte dann öfter seinen Besitzer, um schließlich in den Besitz der Familie Guttenberg (1691) zu kommen. Diese haben es dann im 20. Jahrhundert verkauft und heute ist es im Privatbesitz, während die Wälder zur Familie der Stauffenbergs in Kirchlauter gehören.
Die Gemeinde Breitbrunn gehört heute der Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach an.