In der letzten Sitzung des Altendorfer Gemeinderats dankte Bürgermeister Karl-Heinz Wagner (CSU) allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass der Ort...
In der letzten Sitzung des Altendorfer Gemeinderats dankte Bürgermeister Karl-Heinz Wagner (CSU) allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass der Ort als erste oberfränkische Kommune nun sein eigenes flächendeckendes Glasfasernetz bis in jedes Haus aufbauen kann. 65 Prozent der Altendorfer Haushalte und Unternehmen hatten sich für den Ausbau entschieden.
Die Bürger konnten überzeugt werden, so Wagner, "dass bereits heute eine schnelle und sichere Internetverbindung ein ganz wichtiger Faktor für die Lebensqualität, eine unabdingbare Voraussetzung für Handel und Gewerbe, aber auch für den Arbeitsplatz zu Hause ist". Für die Grundstückseigentümer erhöhe ein leistungsfähiger Glasfaseranschluss nicht nur den Marktwert ihrer Immobilie, sondern auch die Vermietbarkeit dieser Immobilie.
Mit dem BürgerNet Altendorf werden für die Bevölkerung das Telefonieren, schnelles und sicheres Surfen im Internet, TV mit 360 Fernsehsendern und zahlreiche weitere Multimediadienste sichergestellt. Es wird ein Internetzugang ab 100 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload zu Verfügung gestellt. In Altendorf werde mit einer Leistung begonnen, mit der man in anderen Kommunen längst schon aufgehört habe.
Partner aus der Region
Für das Altendorfer Gemeindeoberhaupt war es immer wichtig, dass mit dem Partner, der Stadtnetz Bamberg, "die Wertschöpfung aus der Region kommt und in der Region bleibt". Da man sich schon im Vorfeld mit den notwendigen Baumaßnahmen beschäftigt hat, kann der erste symbolische Spatenstich für den Glasfaserausbau bereits am 30. Mai getätigt werden. Für den Betrieb wurde der kommunale Eigenbetrieb "BürgerNet Altendorf" gegründet.
Er wird als organisatorisch, verwaltungsmäßig und finanzwirtschaftlich gesondertes Unternehmen mit Werkleitung und Werkausschuss geführt. Der Werkausschuss wird vom gesamten Gemeinderat unter dem Vorsitz des Ersten Bürgermeisters besetzt. Wer die Werkleitung übernimmt, konnte letztendlich noch nicht entschieden werden.
Geändert werden musste die Satzung für die Ferienbetreuung der Gemeinde. Um dafür staatliche Personalkostenzuschüsse zu erhalten, können die Eltern zukünftig nur noch monatsweise buchen und dies muss am Jahresanfang geschehen. Die moderaten Beiträge hierfür bleiben weiterhin bestehen.
Wohnraum für junge Familien
Bürgermeister Wagner informierte den Gemeinderat über den Stand des Neubaus der Jugendverkehrsschule in Scheßlitz.
Die Pläne wurden von der Stadt Scheßlitz angefertigt und diese betreut die Maßnahme auch. Über genaue Kosten für die jeweiligen Kommunen kann noch keine Aussagen gemacht werden.
Karl-Heinz Wagner teilte mit, dass Schnaid (Gemeinde Hallerndorf) und Drosendorf (Gemeinde Eggolsheim) in den Wasserzweckverband Eggolsheimer Gruppe aufgenommen wurden. Teilweise muss das dortige Netz ertüchtigt beziehungsweise vom Verband erweitert werden.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat die 7. Flächennutzungsplanänderung im Bereich "Haidwiesen", im Kernort Altendorf, das östlich der Bahnlinie zu finden ist. Die Flächen sind bisher als Flächen für die Landwirtschaft gekennzeichnet, sollen aber im Zuge des Änderungsverfahrens als Wohnbaufläche ausgewiesen werden. Die Ausweisung soll zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für junge Familien dienen.
Es ist zurzeit in Altendorf die einzige Möglichkeit, um zum Beispiel ein Einheimischenmodell beziehungsweise ein Modell für junge Familien zu ermöglichen. Es könnten hier rund 38 Baurechte entstehen.
Sollte das Baugebiet realisiert werden, dann schwebt dem Altendorfer Bürgermeister hier ein innovatives Energiekonzept vor. So wäre es möglich, im Rahmen des Bebauungsplans Photovoltaikanlagen vorzugeben. Mit Hilfe eines "intelligenten Stromnetzes", eines sogenannten Smart Grids, soll hier die Grundlage für eine zukunftsweisende Energieversorgung gelegt werden.
Die produzierte Solarenergie wird für den Eigenbedarf verwendet und bei Überschüssen in einem Puffer zwischengelagert, auf den alle anderen in diesem Baugebiet dann auch zugreifen können. Ein möglicher Investor konnte bereits gefunden werden.
Die Haushalts-Soll-Überschreitungen für das Jahr 2015 wurden von der Kämmerin Anja Weinig eingehend erläutert und vom Gemeinderat einstimmig gebilligt.