"Bei der Behandlung des Tagesordnungspunkts blieb den Anwesenden nicht verborgen, dass Bürgermeister Roland Wolfrum von Beginn an bestrebt war, die vorherrschende Situation zu beschwichtigen und kleinzureden. Zur Auswertung der Verkehrsdaten sollte der Eindruck erweckt werden, dass sich die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern hielt", so Kolb. Fakt sei jedoch, dass 88,1 Prozent zum Teil erheblich zu schnell unterwegs waren. "Ebenso darf es nicht als Kavaliersdelikt angesehen werden, wenn sich 78,9 Prozent der Fahrzeugführer im Bereich von Tempo 40 bis 50 bewegen."
Seltsam, so die Anwohner, mute an, dass nicht alle erfassten Wochen mit den entsprechenden Überschreitungen offengelegt worden sind. "Eine sachorientierte, objektive Interpretation der Messergebnisse blieb aus. Man dürfe nicht den Eindruck erwecken, dass sich die Verkehrssituation eher entspannt darstelle, prangert Kolb an, der viele Jahre kommunalpolitische Erfahrung hat. "Die Messergebnisse der weiteren drei Wochen sind nicht vorgelegt worden. Der Verdacht drängt sich auf, dass hierbei weit größere Vergehen dokumentiert wurden, die bewusst zurückgehalten werden", sagt der Anlieger und hofft, dass man die weiteren Daten noch einsehen dürfe.
Immerhin wären bei fast zehn Prozent der Verkehrsteilnehmer Bußgelder zwischen 115 und 800 Euro und Punkte in Flensburg und manchmal sogar Fahrverbote die Folge gewesen. "Wir stellen aber schon fest, dass eine Verbesserung eingetreten ist und hoffen, dass dies auch anhält. Aber jetzt ist die kalte Jahreszeit, ob alles auch im Frühling, wenn man flotter fährt, so bleibt, werden wir sehen. Wir werden die Situation beobachten und uns gegebenenfalls direkt an die Polizei wenden", meint Kolb.
Bürgermeister Roland Wolfrum hat festgestellt, dass die Blitzer über Facebook-Gruppen sofort veröffentlicht worden sind. Denn natürlich seien bei den Messungen vor allem Stadtsteinacher in die Radarfalle getappt.
Noch immer fahren viele von der Ausfahrt Mitte der Umgehung ab und queren die Hainbergsiedlung. Dabei gibt es eine geeignetere Route durch das Industriegebiet.