Ende der 40er Jahre wurde der Hochbehälter am Kreuzberg in Dörfleins errichtet. Nun steckt die Stadt eine halbe Million Euro in eine umfangreiche Sanierung.
Anette Schreiber
Der Zaun fällt unter den Begriff schutzbedürftig. Dafür funktioniert das, was vor unliebsamen Gästen geschützt werden soll, noch. Doch besteht auch hier Handlungsbedarf, schließlich wurde der Wasserhochbehälter der Stadt Hallstadt bereits Ende der 40er Jahre errichtet und ist damit in die Jahre gekommen. Rund eine halbe Million Euro wird die Sanierung kosten. Eine Investition in eine wichtige Infrastruktureinrichtung der Stadt.
Wohl nicht zuletzt wegen der Trinkwasserprobleme im Sommer mit prophylaktischem, länger währendem Abkochgebot und Chlorung hatte der Stadtrat kein Problem damit, der anstehenden Sanierung zuzustimmen.
Die gut 8800 Einwohner der Stadt Hallstadt beziehen ihr Trinkwasser über die FWO aus Kronach und damit aus dem Frankenwald. Wofür braucht es dann einen Hochbehälter? Für den Notfall, wenn also aus irgendwelchen Gründen die FWO einmal kurzfristig eben kein Wasser nach Hallstadt liefern könnte. Was bislang noch nicht passiert ist. Falls doch, so verfügt der etwa 300 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Behälter am Dörfleinser Kreuzberg über ein Fassungsvermögen von knapp 1000 Kubikmetern. Das von dort nach Dörfleins und Hallstadt geleitete Wasser sorgt aber auch für einen gleichmäßigen Druck in den Leitungen. Ohne den Hochbehälter hätte es im Sommer wohl etliche Rohrbrüche gegeben, denn "nichts setzt Rohren mehr zu, als ständige Druckschwankungen", erklärt Dipl.-Ing. (FH) Herbert Eiermann, Leiter des Sachgebiets Technik bei der Stadtverwaltung auf FT-Nachfrage.
Im Zuge der Sanierung werden auch die zum Hochbehälter und von ihm weg führenden Leitungen zu überprüfen und möglicherweise auszutauschen sein. Nun ist es Aufgabe eines Fachbüros, das Notwendige zu planen. Dafür wird die Verwaltung Fachplaner anschreiben.
Neubau wäre teurer
Bei der Sanierung muss das Doppelbecken "ertüchtigt" werden. Diverse andere kleinere Maßnahmen wurden in den Jahrzehnten immer wieder durchgeführt, aber nun stehe eben eine umfassende an, so Eiermann.
Bei einem Ortstermin hatten Stadtratsmitglieder den Hochbehälter übrigens erst jüngst in Augenschein nehmen können, was sie wohl noch mehr von der Notwendigkeit der Sanierungsmaßnahmen überzeugte.
Bereits vor acht Jahren war über eine Sanierung schon einmal nachgedacht worden, wobei die Kosten damals auf 340 000 Euro geschätzt worden waren. Mit der Preissteigerung über die folgenden Jahren ist deshalb von 510 000 Euro auszugehen (ohne Erneuerung der Leitungen am Hochbehälter). Vor acht Jahren war auch über den Bau eines neuen, größer dimensionierten Hochbehälters nachgedacht worden. Eine Vergrößerung mache aber wenig Sinn, so Eiermann, da Wasser immer in Bewegung sein müsse. Zudem würde ein neuer ungleich teuerer kommen als die Sanierung des bestehenden.
Weil die Stadt über einen Hochbehälter verfügt, erhält sie von der FWO pro bezogenem Kubikmeter einen Nachlass von 3 Cent. Auf diese Weise honoriert die FWO die Versorgungssicherheit.
Damit kostet der Kubikmeter 1,80 Euro plus 0,13 Euro Mehrwertsteuer. Pro Jahr fließen durch die rund 40 Kilometer Trinkwasserleitung rund 500 000 Kubikmeter, oder pro Tag im Schnitt 156 Liter zu jedem Einwohner. Dass das Wasser nun seit langem wieder die gewohnt hervorragende Qualität aufweist, wurde auch in der Stadtratsitzung mehrfach betont.