Selbstversorgung ist das Ziel

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In der Pater-Lunkenbein-Schule untergebracht sein wird das neue Blockheizkraftwerk als Bestandteil des Eigenstromkonzeptes. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage auf dem künftigen Feuerwehrhaus soll so der durchschnittliche Jahresstrombedarf der beiden Baukomplexe sowie des Rathauses selbst erzeugt werden. Fotos: Mario Deller
In der Pater-Lunkenbein-Schule untergebracht sein wird das neue Blockheizkraftwerk als Bestandteil des Eigenstromkonzeptes. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage auf dem künftigen Feuerwehrhaus soll so der durchschnittliche Jahresstrombedarf der beiden Baukomplexe sowie des Rathauses selbst erzeugt werden. Fotos: Mario Deller
Am Badesee wird - entgegen der ursprünglichen Planung - nun doch kein Lärmschutzwall, sondern eine 1,50 Meter hohe Lärmschutzwand die Emissionen in Zaum halten.
Am Badesee wird - entgegen der ursprünglichen Planung - nun doch kein Lärmschutzwall, sondern eine 1,50 Meter hohe Lärmschutzwand die Emissionen in Zaum halten.
 

Der Strom für Rathaus, Schule und Feuerwehrhaus in Ebensfeld soll mit einer Photovoltaikanlage und einem Blockheizkraftwerk künftig selbst erzeugt werden. Für das neue Baugebiet "Eidig" wurde ein Auswahlverfahren beschlossen.

Im März hat der Ebensfelder Gemeinderat das Eigenstromkonzept grundsätzlich auf den Weg gebracht - unter Einbeziehung der Pater-Lunkenbein-Schule, des künftigen neuen Feuerwehrhauses sowie des Rathauses. Dabei gehen ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit Hand in Hand. Nach der jüngsten Sitzung des Gremiums lässt sich das doppelt unterstreichen. Der Strom für die genannten Gebäude wird künftig selbst erzeugt, lautet quasi die Quintessenz der nun getroffenen Entscheidung.
Das hinzugezogene Ingenieurbüro Elektro-Kaiser hat nun anhand der Jahresverbräuche - für das Rathaus etwa 20 000 Kilowattstunden, für die Pater-Lunkenbein-Schule rund 80 000 und für das künftige neue Feuerwehrhaus geschätzt 20 000 - die Dimensionen der Photovoltaikanlage und des im Zuge der Maßnahme ferner geplanten Blockheizkraftwerks berechnet. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse empfiehlt das Ingenieurbüro, die beiden genannten Anlagen so auszulegen, dass sie im Jahresschnitt den Eigenverbrauch der angeschlossenen Gebäude erzeugen. Die Photovoltaikanlage auf dem künftigen Feuerwehrhaus brächte es dann auf rund 70 500 kWh/Jahr, das in der Pater-Lunkenbein-Schule dann untergebrachte neue Blockheizkraft auf etwa 56 000 kWh. Durch die Erweiterung ergeben sich Mehrkosten von geschätzt 75 000 Euro, die sich, wie in der Sitzung verlautbart wurde, in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren amortisieren.
Das Gremium zeigte sich von dem neuen Konzeptentwurf überzeugt, gab schließlich einstimmig sein "Ja" zur entsprechenden Erweiterung der Planungen für Photovoltaik-Anlage und Blockheizkraftwerk. Im Juni hatte der Gemeinderat der Ausführungsplanung zugestimmt.
Aufgrund der ausgesprochen hohen, die Zahl der verfügbaren Areale übersteigenden Nachfrage nach Grundstücken des neuen Baugebiets "Am Eidig" östlich des Ebensfelder Friedhofs hat sich die Marktgemeinde nun entschieden, bei der Vergabe ein Auswahlverfahren anzuwenden, bei dem Punkte vergeben werden. Kriterien sind dabei unter anderem Kinderzahl, Alter und Mietwohn- beziehungsweise Arbeitszeiten im Gemeindegebiet. Es werden beim Auswahlverfahren keine Daten über Einkommen und Vermögen erhoben. Bewerber, die bereits über Haus- und Grundbesitz verfügen, werden grundsätzlich nicht berücksichtigt.
Um "Immobilienhaie" von vorneherein außen vor zu lassen, sind zum Vergabeverfahren ausschließlich Privatpersonen zugelassen, die im übrigen mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Der Markt Ebensfeld behält sich vor, in Härtefällen - beispielsweise bei Menschen mit Behinderung - von den festgelegten Richtlinien abzuweichen.


Teilnahme bis 27. November

Alle, die nun gerne im "Eidig" bauen und daher am Auswahlverfahren teilnehmen möchten, haben noch bis zum 27. November die Gelegenheit, den notwendigen Fragebogen bei der Gemeinde abzugeben. Der Fragebogen ist im Rathaus erhältlich, kann aber über die Homepage der Gemeinde (Button "Leben und Wohnen", dann "Bauplätze") als PDF heruntergeladen werden. Dort finden sich auch im Detail die festgelegten Richtlinien mit Punktekriterien.
Bürgermeister Bernhard Storath strahlte zum Abschluss des Punktes Zuversicht aus: "Wenn alles normal läuft, haben die Interessenten, die bauen dürfen, hierüber bis Weihnachten Gewissheit."
Im Grunde rein bürokratischen Charakter nimmt ein weiterer gefasster Beschluss im Zusammenhang mit dem Bebauungsgebiet "Am Eidig" ein: Nach Beurkundung des Grunderwerbs durch den Markt Ebensfeld konnten die in den Sitzungen im Februar und März diesen Jahres gefassten Beschlüsse zur Umsetzung eines Umlegungsverfahrens aus diesem Grund nun wieder aufgehoben werden.
In der Sitzung traf das Gremium außerdem eine weitere wichtige Entscheidung betreffend des Schallschutzes an der Bahnstrecke: Im 1996 mit dem Bund geschlossenen Vergleich war noch die Rede von einem 1,20 Meter hohen Erdwall im Bereich des Badesees als dortiger Lärmschutz. Nun trat die DB- Projekt-Bau an den Markt Ebensfeld heran mit einer neuen Lösung, der der Gemeinderat auf der Basis von Gesprächen und eingehender Beratung jetzt zustimmte. Statt des oben genannten Walls wird nun, gemessen ab Schienoberkante, eine 1,50 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet, und zwar beginnend ab Ende der bereits bestehenden Lärmschutzwand bis 50 Meter nach der Zufahrt zum Naturbad Ebensfeld. Für den Bau, die dabei entstehenden Kosten sowie den Unterhalt der Lärmschutzwand zeichnet gemäß der Regelung die Deutsche Bahn verantwortlich.
Per Votum hat sich der Gemeinderat darauf verständigt, dass künftig in den diversen Karten und anderen Veröffentlichungen "Ansberg (Veitsberg)" stehen soll. Ziel ist es, Missverständnissen vorzubeugen und gerade nicht-ortskundigen Urlaubern verständlich zu machen, dass Ansberg und Veitsberg zwei dasselbe meinende Bezeichnungen darstellen. Tenor im Gremium war, dass aufgrund der gewachsenen historischen Bedeutung der Name "Ansberg" nicht verschwinden soll.