Seit über 40 Jahren gibt es die Verwaltungsgemeinschaft Trebgast mittlerweile schon. In ihr haben sich die Gemeinden Trebgast, Harsdorf und Ködnitz zusammengeschlossen.
Im Landkreis Kulmbach befinden sich 13 der insgesamt 22 Kommunen unter dem Dach von fünf Verwaltungsgemeinschaften. Eine dieser Verwaltungsgemeinschaften (kurz VG) ist die VG Trebgast. In ihr sind die Gemeinden Trebgast, Ködnitz und Harsdorf zusammengeschlossen. Im Wechsel übernimmt jeweils einer der drei Gemeindeoberhäupter den Vorsitz; aktuell ist dies der Harsdorfer Bürgermeister Günther Hübner. Ihren Sitz hat die Verwaltungsgemeinschaft im Trebgaster Rathaus.
Als die VG am 1. Januar 1977 gegründet wurde, war der Leitgedanke dabei, kleineren Gemeinden ihre Selbstständigkeit zu lassen, ihnen aber gleichzeitig zu einer schlagkräftigen Verwaltung zu verhelfen. "Diese große Chance wurde hier genutzt", lobte Landrat Klaus Peter Söllner bei der Jubiläumsfeier zum 40-jährigen Bestehen der VG, das am Wochenende - mit ein wenig Verspätung - gefeiert wurde.
Bereits ein Jahr nach Gründung der VG Trebgast war in der Bayerischen Rundschau vom 4. Januar 1978 zu lesen: "Zusammenschluss hat sich bewährt." Landrat Klaus Peter Söllner bewunderte den damaligen Weitblick der drei Gründergemeinden. Der in Trebgast beschrittene Weg bei der Neugestaltung der bayerischen, kommunalen Landschaft habe zu großem Erfolg geführt. "Die Verwaltungsgemeinschaft Trebgast kann mit über 4178 Einwohnern sowohl statistisch, als auch bezogen auf die hier geleistete Arbeitsqualität, als bayerische Muster-VG bezeichnet werden", so der Laudator. Durch die kleinräumigen Einheiten, "die wir im Landkreis haben", bleibe die Nähe zu den Bürgern erhalten. Dies bewirke auch ein beeindruckendes bürgerliches Engagement, "und das äußert sich in allen Mitgliedsgemeinden der VG Trebgast auch durch ein sehr reges Vereinsleben".
Gemeinschaftsvorsitzender Günther Hübner ging vor allem auf die Baumaßnahmen seit 2017 ein, die letztlich zu der zeitlichen Verzögerung der Jubiläumsfeier geführt haben. Obwohl der Bau eines Aufzugs am Trebgaster Rathaus anfangs kontrovers diskutiert wurde, war man sich 2015 darüber einig, Erd- und Obergeschoss barrierefrei zugänglich zu gestalten, das Dachgeschoss zu Büroräumen umzubauen, und mit dem Einbau neuer Fenster auch energetische Verbesserungen vorzunehmen. Die Bürger hatten bereits bei einem Tag der offenen Tür am "Autofreien Tag im Weißmaintal" Gelegenheit, das teilsanierte und barrierefrei gestaltete Gebäude zu besichtigen. Das Wichtigste sei, so Hübner "dass die VG für die Bürgerinnen und Bürger gute Arbeit leistet". Hübner dankte seinen Amtskollegen Werner Diersch und Stephan Heckel-Michel für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Stellvertretender Regierungspräsident Thomas Engel bezeichnete die VG als Kind der Gebietsreform, und als eine bedeutsame Institution im bayerischen Kommunalrecht, die damit ein gewisses öffentliches Interesse verdient habe. Die bis dahin rund 3500 existierenden Orte in Bayern mit weniger als 500 Einwohnern seien damals nicht mehr in der Lage gewesen, die ständig wachsenden Aufgaben verwaltungstechnisch und finanziell zu bewältigen. "Wenn der Wille zur Zusammenarbeit besteht, ist die VG ein ideales Instrument für die Wahrung der Eigenständigkeit der Gemeinden."
"Was hier bereits vor 40 Jahren geschaffen wurde, hat die Kirche noch vor sich", gratulierte Pfarrer Peter Ahrens einer "mustergültig gelungenen VG".
Mitbegründer erinnert sich
Zur Jubiläumsfeier hatten sich mit Oskar Eichner, Siegfried Küspert (beide Trebgast), Alfred Baumgärtner (Harsdorf) und allen voran Hans Nützel (Ködnitz), auch eine große Schar von Altbürgermeistern eingefunden. Hans Nützel (Ködnitz) war neben Christian Kolb (Trebgast) und Adolf Fischer (Harsdorf) einer der drei Gründungsbürgermeister, die diese VG ins Leben gerufen haben. "Der Architekt dieser VG war sicherlich der damalige Landrat Kurt Held", erinnerte sich Hans Nützel. "Von ihm kam der Vorschlag, denn er war damals sehr bemüht, seine Gemeinden zusammenzuhalten. Wir drei Bürgermeister waren vernünftig und unterstützten das Vorhaben von Anfang an." Die Ködnitzer seien zwar erst nicht so begeistert gewesen, weil sie mit ihren Angelegenheiten nach Trebgast mussten. "Aber ich war vor Ort zwei Abende in der Woche für die Bürger da und hatte ihnen zugesichert, als Bindeglied zu fungieren", blickt der Ködnitzer Altbürgermeister zurück.