Schulsprengel soll auf den Prüfstand

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CSU und JU machen sich Gedanken über die Zukunft der drei Herzogenauracher Grundschulen.

Die nächste Sitzung des Kultur-, Bildungs- und Sozialausschusses des Herzogenauracher Stadtrats findet am Mittwoch, 28. Oktober, um 18 Uhr, im Sitzungssaal des Interimsrathauses statt. In der öffentlichen Sitzung geht es unter anderem um die Schaffung eines Jugendparlamentes (Beratung) sowie um zwei Anfragen der Stadtratsfraktionen der CSU und JU.

In der ersten Anfrage geht es um die Digitalisierung in den Schulen. CSU-Fraktionsvorsitzender Walter Drebinger und JU-Fraktionsvorsitzender Konrad Körner bitten in einem gemeinsamen Schreiben die Stadtverwaltung darum, die Schulleiter (oder einen Vertreter) der Grund- und Mittelschulen - für welche die Stadt Herzogenaurach Sachaufwandsträger ist - zum Kultur-, Bildungs- und Sozialausschuss zu laden, um über den derzeitigen Stand des Schulbetriebs und die Entwicklung der Digitalisierung an den Schulen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu berichten.

Fit für virtuellen Unterricht

Die beiden Fraktionen begründen ihre Anfrage damit, dass während der Corona-Pandemie immer mehr Unterrichtsstunden vom Präsenzunterricht ins "virtuelle Klassenzimmer" verlegt werden mussten. Unterricht von zu Hause - eine Umstellung für Schüler und Lehrer. Damit "Distance-Learning" und virtueller Unterricht weiterhin erfolgreich umgesetzt werden könnten, brauche es nicht nur eine optimale, digitale Infrastruktur, sondern auch entsprechende Ausstattung für Lehrer, die die Schüler vom Home-Office aus betreuen sollen können. CSU und JU wollen deshalb wissen, wie die digitalen Lehrmethoden und digitalen Konzepte an den Schulen während der Corona-Krise umgesetzt wurden.

Außerdem wird die Verwaltung gebeten, einen Bericht über die digitale und die IT-Ausstattung der Herzogenauracher Schulen zu geben. Der Freistaat Bayern und der Bund gewähren kommunalen Sachaufwandsträgern durch den "Digitalpakt Schule" eine Förderung für die Verbesserung der IT-Ausstattung ihrer Schulen, sofern diese beantragt wird, heißt es in der Anfrage. Die Stadtratsfraktionen von JU und CSU wollen unter anderem von der Stadtverwaltung wissen, ob entsprechende Informationen der Bayerischen Staatsregierung zum "Digitalpakt" an die Schulen weitergegeben wurden.

Außerdem fragen Drebinger und Körner in ihrem Schreiben, wie die Rückmeldung und das Interesse der Schulen zum Förderprogramm waren, welche Schulen die Förderung in Anspruch genommen haben, ob Mittel des "Digitalpakts Schule" abgerufen wurden, wie die Mittel konkret investiert wurden und wie die Stadt die Wartung der neuen Geräte sicherstellt. Es stelle sich die Frage, ob die neu geschaffene Stelle der Stadt dafür ausreicht.

Thema der zweiten Anfrage von JU und CSU ist eine Neugliederung des Schulsprengels. Die Verwaltung wird gebeten, die Schulleiter der Herzogenauracher Grundschulen zum Sozial-, Kultur- und Sozialausschuss zu laden, um eine mögliche Neugliederung des Schulsprengels im Ausschuss zu diskutieren, so dass die Schülerzahlen der drei Herzogenauracher Grundschulen möglichst langfristig sicher und stabil gehalten werden können.

Ungleiche Verteilung

Noch sei Herzogenaurach mit seinen drei Grundschulen sehr gut aufgestellt. JU und CSU wollen, dass die Devise "kurze Beine, kurze Wege" auch weiterhin gelte und die örtlichen Grundschulen auch langfristig erhalten werden. Jedoch würden die mittel- und langfristigen Entwicklungen in der Carl-Platz-Schule und der Niederndorfer Cunz-Reyther-Schule Sorgen bereiten.

So sei die Carl-Platz-Schule an ihrer Kapazitätsgrenze und mit der Bebauung der Herzo-Base werde dies noch weiterhin zunehmen. Auf der anderen Seite bange die Niederndorfer Grundschule um ihren Status als Schule mittlerer Größe, personelle Umstellungen und auch kaum genutzte Raumkapazitäten wären die Folge. Die beiden Stadtratsfraktionen bitten deshalb darum, Vorschläge zu erarbeiten, die die Alters- und Wohnstruktur der Herzogenauracher Bevölkerung berücksichtigen. red