Schulhaus ist Stromfresser

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Die Buttenheimer Deichselbachschule aus dem Jahr 1971 hat neben der Kläranlage den höchsten Energiebedarf bei den gemeindlichen Immobilien. Foto: Andrea Spörlein
Die Buttenheimer Deichselbachschule aus dem Jahr 1971 hat neben der Kläranlage den höchsten Energiebedarf bei den gemeindlichen Immobilien.  Foto: Andrea Spörlein

Durch den Einbau neuer Leuchtmittel soll der Energiebedarf der Buttenheimer Deichselbachschule deutlich gesenkt werden. Die prognostizierten Kosten von rund 20 300 Euro sollen sich in rund zweieinhalb Jahren amortisieren.

Neben der Kläranlage ist die Deichselbach-Schule, die 1971 erbaut wurde und zusammen mit der Turnhalle einen Brutto-Rauminhalt von rund 14 000 Kubikmetern umfasst, der größte Stromfresser bei den gemeindlichen Immobilien. 568 Leuchtstoffröhren (ohne elektronische Vorschaltgeräte) erhellen den Altbau beziehungsweise die Turnhalle. 2015 wurden hierfür rund 58 000 Kilowattstunden verbraucht, die Kosten von rund 13 000 Euro nach sich zogen. Aufgrund der hohen Energiekosten wurde die Verwaltung vom Schulverband beauftragt, Einsparpotenziale zu suchen und damit auch die CO2 -Bilanz der Gemeinden Altendorf und Buttenheim zu verbessern.
In der letzten Sitzung des Buttenheimer Marktgemeinderat stellte Geschäftsstellenleiter Peter Münch sein Konzept zur Effizienzsteigerung der Beleuchtungstechnik in der Schule vor. Als eine erste Maßnahme wurde die Umrüstung der vorhandenen Leuchtstoffröhren auf LED-Technik vorgeschlagen. Damit ist es möglich, die Energieeffizienz der Beleuchtung entscheidend zu optimieren. Es fallen in der Schule auch immer wieder Lampen aus und in vielen Fällen kann die vorgeschriebene Beleuchtungsstärke von mindestens 300 Lux "gerade so erreicht wird", wie Peter Münch zu berichten wusste.


Kein Förderprogramm

Aufgrund aktueller Datenerhebungen wurden Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit und zu den Betriebskosten verschiedener Maßnahmen erhoben. Der Einbau komplett neuer LED-Lampen im gesamten Altbau ist im Augenblick nicht wirtschaftlich darzustellen. Dies ist lediglich mit dem Austausch der konventionellen Leuchtmittel auf Retrofit-LED-Röhren möglich. Die Umrüstung der Lampen soll durch Mitarbeiter des Bauhofs in Zusammenarbeit mit dem Schulhausmeister erfolgen, da dieser gelernter Elektriker ist.
Der Austausch der Röhren wird derzeit in keinem Förderprogramm bezuschusst. Für den kompletten Neueinbau von Lampen mit LED-Technik, unter anderem in Schulen und Kindergärten, ist eine Förderung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit von 40 Prozent möglich.
Nach kurzer Diskussion stimmte der Marktgemeinderat einer vom Geschäftsstellenleiter vorgeschlagenen Kombinationslösung zu. Es werden demnach in zwei Klassenzimmern die Leuchten und die Leuchtmittel komplett ausgetauscht. In den übrigen Räumen ersetzt man die konventionellen Neonröhren durch LED-Röhren. Die verbleibenden Leuchten dienen als "Ersatzteillager", weil beim Ausstauch der Leuchtmittel Lampen kaputtgehen können. Die prognostizierten Kosten von rund 20 300 Euro amortisieren sich in rund zweieinhalb Jahren und führen dann zu einer Einsparung von rund 8000 Euro Stromkosten pro Jahr. Darüber hinaus werden 23 909 kg CO2 eingespart. Eine sicherlich angebrachte energetische Sanierung des gesamten Altbaus kann die Gemeinde im Augenblick finanziell nicht stemmen. Buttenheims Bürgermeister Michael Karmann (ZWdG/CSU) sprach die Hoffnung aus, dass "vielleicht ein weiteres Konjunkturpaket entsprechende Anreize bieten würde."
Geschäftsstellenleiter Münch informierte den Marktgemeinderat über der Modellversuch "Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen" (OptiPrax). Die sonst übliche fünfjährige Erzieherausbildung kann bei Bewerbern mit Fachabitur beziehungsweise Abitur auf drei Jahre verkürzt werden. Vonseiten der Bamberger Fachakademie für Sozialpädagogik ist man an die Gemeinde herangetreten, dass eine solche Stelle im Schlosskindergarten in Gunzendorf zum September 2016 geschaffen werden kann. Eine Bewerberin aus dem Gemeindegebiet wäre ebenfalls vorhanden. Die Ausbildung würde dann ähnlich wie eine normale duale Ausbildung stattfinden mit entsprechenden Zeiten in der Einrichtung vor Ort beziehungsweise an der Fachakademie. Je nach Ausbildungsjahr wird die Auszubildende zu einem entsprechenden Prozentsatz als Ergänzungskraft anerkannt.
Genaue Details müssen noch abgeklärt werden. Für Buttenheims Bürgermeister kann mit diesem Modell eine "wesentliche Bindung an die Einrichtung" geknüpft werden und auch die Einrichtung profitiert davon, da man sich nicht immer wieder auf neue Mitarbeiterinnen einstellen muss. Sollte sich das Modell bewähren, will man für die Kindertagesstätte in Buttenheim für September 2017 über eine weitere derartige "Ausbildungsstelle" nachdenken.


Mehr Mitspracherecht

Die Gemeindeverwaltung wurde beauftragt, einen Vertrag zur Gründung eines Schulverbands mit dem Markt Hirschaid vorzubereiten. Bereits seit 2008 werden die Schüler der Klassen 5 bis 9 aus Buttenheim und Altendorf in Hirschaid beschult. Dafür wurde vom Markt Buttenheim pro Schüler eine entsprechende Umlage gezahlt. Jedoch beinhaltet der aktuelle Vertrag keine kalkulatorischen Zinsen und keine Abschreibungen. Mit dem Schulverband erhofft sich Buttenheim mehr Mitspracherecht, insbesondere im Hinblick auf eventuelle Investitionen oder einem möglichen Reparaturrückstau.
Der Bürgermeister teilte außerdem mit, dass das möglicherweise zu gründende BürgerNet Buttenheim als kommunaler Eigenbetrieb geführt werden wird. Der Werkausschuss soll aus fünf Mitgliedern des Gemeinderats bestehen. Dies muss noch abschließend beraten werden, lediglich der Bürgermeister steht als "geborenes Mitglied" schon fest.
Die Satzung wird analog der Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages ausgearbeitet werden und eine Werkleitung ist noch zu bestellen.