"Hospiz geht in die Schule!" Unter dieses Motto stellte die "Glück-Auf"-Grundschule Stockheim gleich zwei Projekttage, die sich mit Leid und Tod befassten. Die Schüler der Klassen 4a und 4b setzten si...
"Hospiz geht in die Schule!" Unter dieses Motto stellte die "Glück-Auf"-Grundschule Stockheim gleich zwei Projekttage, die sich mit Leid und Tod befassten. Die Schüler der Klassen 4a und 4b setzten sich an zwei Projekttagen mit Tod und Sterben auseinander. Dazu konnte die Studienrätin Ruth Birkner für den Religionsunterricht Annette Hümmer, Hospizfachkraft und Koordinatorin im Hospizverein Kronach, und mit Carmen Hannig eine ausgebildete Hospizbegleiterin für die Dialoge mit den Schülern und für einfühlsame Fachvorträge gewinnen.
Die Themen Sterben, Tod und Trauer betreffen jeden von uns. Auch Kinder erleben Abschieds- und Verlustsituationen. "Sterben, Tod und Trauer kann man nicht verhindern. Der Tod lässt sich nicht planen, aber den Umgang damit kann man gestalten", sagen die beiden Hospizvertreterinnen.
An den beiden Projekttagen im Schulgebäude in Reitsch wurde das Thema Tod und Sterben vertieft und intensiv aufgearbeitet. Die Schüler konnten dabei schon eigene Erfahrungen einbringen, sei es durch den Tod des Vaters, des Uropas, der Oma oder anderer Familienangehöriger. Manche hatten aber auch Trauererlebnisse durch den Tod ihres Meerschweinchens, eines Hasen oder ihrer geliebten Katze, wie sie selbst schilderten.
Frage nach dem Leid in der Welt
Schon lange vor den Projekttagen hatten sich die Kinder im Religionsunterricht mit dem Thema Leid und Tod und mit der Frage nach dem Leid in der Welt trotz der Allmacht Gottes befasst. Warum lässt der liebe Gott all das Leid zu?
Durch verschiedene Darstellungen im Unterricht wurde ihnen bewusst, dass jeder aufgerufen ist, sich für die Beseitigung von Leid und Not einzusetzen. In einer Einheit wurde sogar darüber philosophiert, was nach dem Tod ist.
Man ging das Thema aber auch ganz pragmatisch an: Wie sieht ein toter Mensch aus? Woran erkennt man, dass ein Mensch tot ist (Hautveränderungen, blaue Flecken, Totenstarre, keine Atmung, kein Puls)? Wer stellt den Tod eines Menschen fest? Die Kinder lernten, dass nur der Arzt nach gründlicher Prüfung einen Totenschein ausstellen darf.
Hospizbegleiterin Carmen Hannig überreichte jedem Kind eine Rose, die an diese besondere Religionsstunde erinnern soll.