Schon fast wie eine echte Einheit

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Löschen unterm Regenbogen: Die Zusammenarbeit der Feuerwehren - wie hier mit Ober- und Unterbrunn an der Spritze - war bei der ersten Übung der Alarmierungseinheit vorbildlich. Fotos: Berthold Köhler
Löschen unterm Regenbogen: Die Zusammenarbeit der Feuerwehren - wie hier mit Ober- und Unterbrunn an der Spritze - war bei der ersten Übung der Alarmierungseinheit vorbildlich. Fotos: Berthold Köhler
So geht's richtig: Gerade für die vielen jungen Aktiven aus Ober- und Unterbrunn sowie Döringstadt war die Übung am Main beim Mönchshof eine lehrreiche Angelegenheit.
So geht's richtig: Gerade für die vielen jungen Aktiven aus Ober- und Unterbrunn sowie Döringstadt war die Übung am Main beim Mönchshof eine lehrreiche Angelegenheit.
 

Die Feuerwehren aus Döringstadt, Oberbrunn und Unterbrunn haben gezeigt, dass sie sehr wohl gut miteinander können. Und wenn das neue gemeinsame Fahrzeug kommt, geht es mit der Kooperation erst richtig los.

Na also - geht doch! Zum ersten Mal seit dem organisatorischen Zusammenschluss zu einer Alarmierungseinheit sind die Feuerwehren aus Döringstadt, Oberbrunn und Unterbrunn anlässlich einer Übung gemeinsam ausgerückt. Robert Prell, Kommandant der Unterbrunner Feuerwehr zeigte sich nach dem Einsatz beim Mönchshof-Aussiedler zufrieden mit der Premiere: "Dafür, dass wir noch nie zusammengearbeitet haben, ist die Sache sehr gut gelaufen."
Die Übungen innerhalb der Alarmierungseinheit hatten zu Jahresbeginn kurzzeitig für Aufregung bei den beteiligten Feuerwehren gesorgt, weil der Ebensfelder Bürgermeister, Bernhard Storath (CSU), und Kreisbrandmeister Christian Schilder bei der Hauptversammlung der Oberbrunner Feuerwehr ihren Unmut über den vermeintlich fehlenden Willen zur Gemeinsamkeit kundgetan hatten. Von mangelnder Bereitschaft konnte aber während und nach der Übung am Main dann nicht die Rede sein. Martin Schmidt, stellvertretender Kommandant in Oberbrunn, war am Ende jedenfalls sichtlich zufrieden: "Der Einsatz lief harmonisch ab, wir haben uns von Anfang an gegenseitig geholfen." Der Mann, der die erste gemeinsame Übung auf den Weg gebracht hat, ist der Döringstadter Kommandant Heinrich Zellmann. Der hatte mit dem angenommen Brand auf dem landwirtschaftlichen Anwesen "ein Szenario, wie es wirklich mal passieren könnte" organisiert. Aufgabe der drei Feuerwehren war es - "ohne Zeitdruck, nicht auf Leistung", wie Zellmann zu Beginn betonte -, eine Wasserversorgung vom Main herauf bis an die Straße von Döringstadt nach Wiesen aufzubauen. Wichtig war es dem Leiter der aktiven Wehr in Döringstadt, dass die rund 30 Einsatzkräfte in gemischten Teams ans Werk gingen: "Da lernt man sich besser kennen. So soll es ja auch sein." Schließlich habe jede Tragkraftspritze ihre Eigenheiten. Da sei es gut, wenn man im Ernstfall wisse, wie die Technik die Nachbarn funktioniere.
Für Heinrich Zellmann spielen die kleinen Feuerwehren im echten Einsatz eine wichtige Rolle. Wenn es darum gehe, bei einem Brand die Wasserversorgung auch über eine lange Strecke sicherzustellen, seien die Tragkraftspritzen immer noch von großer Bedeutung. Von der Ortskenntnis der ersten Helfer beim Einsatz ganz zu schweigen, betonte Zellmann.


Die Kommunikation läuft

Die Aufregung, die nach der Kritik am Übungswillen andernorts kurzzeitig aufbrandete, gab es beim Döringstadter Kommandanten sowieso nicht. Klar: Spätestens wenn das gemeinsame Einsatzfahrzeug für die Wehren aus Ober- und Unterbrunn sowie Döringstadt zur Verfügung steht, werden die Nachbarn öfter zum Übungseinsatz ausrücken müssen. Das sieht auch Robert Prell so: "Das ist ja keine Frage, dann werden die Übungen erst richtig sinnvoll." Dann gehe es schließlich auch darum, ergänzte Zellmann bei der Nachbesprechung, dass jedermann mit der Technik im Einsatz blind vertraut sein müsse. Bis dahin habe man ja noch ein bisschen Zeit und werde die Kommunikation verbessern, zeigte sich der Döringstadter Kommandant optimistisch. "Immerhin haben wir innerhalb der Alarmierungseinheit auch schon eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe", ergänzte er schmunzelnd.
Wie sich die Alarmierungseinheit westlich des Mains bis zur Indienststellung des neuen Einsatzfahrzeugs weiterentwickeln wird, war beim Nach-der-Übung-Bier ein Thema unter allen Beteiligten. Robert Prell war so zufrieden, dass er "am liebsten gleich kurzfristig" die nächste ausgemacht hätte. So zwei, drei Mal im Jahr müsse es sich auf jeden Fall machen lassen, die drei Wehren unter einen Hut zu bringen, meint der Unterbrunner Kommandant. Heinrich Zellmanns ging da sogar noch einen Schritt weiter: Der Döringstadter würde es gut finden, wenn einzelne Aktive einfach mal bei der Übung einer Nachbarwehr vorbei schauen. Einen Anfang dieser Entwicklung hat es im vergangenen Jahr schon gegeben: Die nahmen Aktive aus Döringstadt an der Abnahme der Leistungsprüfung in Oberbrunn teil.