Der Freistaat Bayern nimmt den Bau eines Kreisverkehrs zwischen Köttmannsdorf und Sassanfahrt in sein Förderprogramm 2016 auf.
Mit einer richtig guten Nachricht startet die Marktgemeinde Hirschaid ins neue Jahr: Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr nimmt das Projekt Kreisverkehr an der Köttmannsdorfer Kreuzung nachträglich in das Förderprogramm 2016 auf. Die schriftliche Benachrichtigung erhielt der Landtagsabgeordnete Heinrich Rudrof (CSU) am 22. Dezember vom Staatssekretär Gerhard Eck. Rudrof und der zwischenzeitlich verständigte Bürgermeister Klaus Homann (CSU) sind froh und glücklich über diesen Ausgang monatelanger gemeinsamer Bemühungen um die Lösung eines seit Jahren quälenden Verkehrsproblems.
Der Verkehrsknoten zwischen Sassanfahrt und Köttmannsdorf wird täglich von rund 10 000 Fahrzeugen frequentiert. Die Staatsstraße 2260 bildet die Hauptachse. Sie bindet den Ebrachgrund über Hirschaid an die Autobahn 73 (Nürnberg - Bamberg) an.
Gleichzeitig ist die Staatsstraße die Zufahrt des südöstlichen Landkreises zur B 505, den Zubringer zur A 3 (Nürnberg - Würzburg). Es rollt hier also viel überörtlicher Verkehr, Schwerverkehr ebenso wie starke Pendlerströme morgens und abends. An der Einmündung bzw. der Kreisstraße BA 3 aus Richtung Rothensand und dem jungen Ortsteil Juliushof kommt es in den Morgenstunden regelmäßig zu langen Staus, weil der schier endlose Querverkehr auf der Staatsstraße Vorrang hat.
Brenzlige Situationen
Die Köttmannsdorfer können zwar noch eine andere Zufahrt zur Staatsstraße nutzen, aber auch sie haben Probleme, aus ihrem Ort herauszukommen.
Auf der Kreuzung ergeben sich aus der versetzten Anordnung der beiden Nebenstraßen Komplikationen für Linksabbieger aus beiden Richtungen, weil nicht jeder Autofahrer den Mut hat, "amerikanisch" abzubiegen, das heißt bei Gegenverkehr die Kurve zu schneiden. Und ein weithin beliebter Rewe-Markt trägt dazu bei, dass den ganzen Tag über reger Verkehr auf der Kreuzung herrscht. Gelegentlich ereignen sich Unfälle, brenzlige Situationen kann man häufig beobachten.
Für 200 000 Euro hätte Hirschaid eine Ampelregelungen für die Kreuzung bekommen können. Da die Marktgemeinde aber beste Erfahrungen mit dem Kreisverkehr im Gewerbegebiet gemacht hat, konzentrierte sich die Kommunalpolitik auf die Forderung nach einem Verkehrskreisel. Die örtliche Wählerinitiative sammelte im Vorfeld der letzten Kommunalwahl 120 Unterschriften für einen Bürgerantrag nach Artikel 18 der Bayerischen Gemeindeordnung.
Unsere Zeitung berichtete damals unter der Überschrift "Kreisel soll den Knoten lösen". Einer der Initiatoren, der inzwischen zum Dritten Bürgermeister gewählte Hans Wichert, kündigte noch in der Dezembersitzung des Marktgemeinderats an, im neuen Jahr Druck auf die Abgeordneten machen zu wollen, um das Verkehrsprojekt zu verwirklichen. Und siehe da: Als der FT über dieses Ansinnen berichtete, traf das Telefax aus München beim Landtagsabgeordneten Rudrof in Hallstadt ein. "Die entsprechenden Fördermittel werden ab 2016 zur Verfügung gestellt," versichert der Staatssekretär. Auf die Höhe wollte er sich nicht festlegen, aber MdL Rudrof will alles daran setzen, dass das Vorhaben wie üblich mit 80 Prozent vom Staat bezuschusst wird.
Bis 2017 abgeschlossen
Verwirklicht wird es in kommunaler Sonderbaulast, nach weitgehend fertigen Plänen eines von der Gemeinde
beauftragten Verkehrsplaners. Bürgermeister Homann und der Abgeordnete wollen nun gemeinsam die weiteren Schritte unternehmen, damit die Bauarbeiten noch in diesem Jahr begonnen und spätestens 2017 abgeschlossen werden können.
Homann hat mit den Privatbesitzern von zwei Grundstücken, die von dem Projekt tangiert werden, bereits Einvernehmen erzielt. Und mit dem Landkreis sei sich die Marktgemeinde über die Halbierung der durch Staatszuschuss nicht gedeckten Kosten einig, berichtet Klaus Homann. Bei Gesamtkosten von rund 800 000 Euro entfielen auf Kreis und Gemeinde je 80 000 Euro, wenn der staatliche Fördersatz von 80 Prozent beibehalten wird. "Glück gehabt!", konstatiert Homann. Denn noch Anfang Dezember hatte der Bürgermeister die Hiobsbotschaft erhalten, dass der Verkehrskreisel 2016 nicht berücksichtigt werden könne und 2017 werde das Förderprogramm eingestellt. Wider Erwarten gab es dann die schöne Bescherung in Form der überraschenden Förderbewilligung.