Bürgerversammlung Ein neues Konzept auf dem Friedhof war eines der wenigen strittigen Themen des Bürgerfoums in der Gemeinde Sand.
von unserem Mitarbeiter Alfons Beuerlein
Sand — Die großen Probleme sind abgearbeitet. Auf der Tagesordnung der Bürgerversammlung in Sand standen, anders als in den Jahren zuvor, diesmal keine "heißen" Themen. Trotzdem konnte Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD) im Saalbau Hotel Goger rund 70 interessierte Bürger empfangen.
Die Bürgerversammlung vermittelte den Eindruck, dass die Sander mit der Arbeit von Bürgermeister Ruß, des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung zufrieden sind, denn in der sehr harmonischen und sachlichen Diskussion wurde keinerlei Kritik geäußert.
Zur Sprache kamen Punkte wie die Forderung nach einem behindertengerechten Zugang zum Rathaus, das Anlegen von Urnen-Erdgräbern im Friedhof und die Breitbandversorgung.
Darüber hinaus erfuhren die Sander auch, dass die unteren Räume der Turnhalle im Notfallplan des Landkreises Haßberge zur vorübergehenden Aufnahme von Asylbewerbern vorgesehen sind.
Barrierefrei ins Rathaus "Behinderte Menschen sollen am sozialen Leben teilhaben. Auch der Freistaat Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2018 alle öffentlichen Gebäude barrierefrei zugänglich sein sollen." Mit diesen Worten stieg Bürgermeister Ruß in die Bürgerversammlung ein. Weitere Erläuterungen zur Herstellung der Barrierefreiheit für das Sander Rathaus gab Architekt Jürgen Rebhan aus Bamberg, der vor rund 20 Jahren verantwortlicher Architekt der Schulhaussanierung war und sich daher mit der Bausubstanz des Rat- und Schulgebäudes auskennt.
Günstigste Variante Der Architekt gliederte die vorgesehenen Baumaßnahmen in folgende Bereiche: Schaffung von behindertengerechten Zugängen zu den Verwaltungsräumen, die Einrichtung behindertengerechter Toilettenanlagen und Anbau eines Außen-Aufzuges zu den Stockwerken und zum Rathaussaal. Zusammen mit einer neuen Brandmeldeanlage bezifferte er die Kosten auf rund 340 000 Euro.
Nach einigen Zwischenfragen von Bürgern führte der Bürgermeister an, dass die vorgestellten Baumaßnahmen mit den geschätzten Kosten die günstigste Variante seien, um einen behindertengerechten Zugang zum Rathaus zu schaffen. Mit der bisherigen Planung habe man die Vorarbeit geleistet, die weitere Vorgehensweise und Entscheidung liege nun beim Gemeinderat.
Bei der Versammlung wurde auch über einen geeigneten Platz für Urnen-Erdgräber im Friedhof gesprochen.
Bürgermeister Ruß (SPD) führte an, dass die Zahl der Urnenbestattungen immer mehr zunehme. Viele möchten Urnen-Erdgräber, die sie in Erinnerung an ihre verstorbenen Angehörigen auf kleiner Grabfläche individuell gestalten können.
Geteilte Meinungen Aus den Reihen der Bürger kamen dazu verschiedene Anregungen. Die meisten Diskussionsteilnehmer hielten die Grünfläche gegenüber den bestehenden Urnenwänden aus Platzgründen für ungeeignet. Andere sprachen sich dafür aus, auf der freien Fläche mit den Ehrengräbern gestalterische Gemeinschafts-Urnengräber anzulegen, und wieder andere plädierten dafür, für die Urnen-Erdgräber ein freies Feld im neuen Friedhof zu nutzen. Bürgermeister Ruß fasste zusammen: "Wir stehen nicht unter Zeitdruck.
Für weitere Anregungen sind wir jederzeit offen, um eine zufrieden-stellende Lösung zu finden."
Zum derzeit überall aktuellen Thema "Breitbandversorgung für einen schnellen Internet-Zugang" führte Bernhard Ruß aus: "Wir haben die dazu erforderlichen umfangreichen Vorarbeiten bereits vor einiger Zeit hinter uns gebracht. Deshalb konnten wir schon im April 2014 mit der Telekom einen Vertrag über einen für uns kostenfreien Breitband-Netzausbau abschließen."
Verwaltungsfachmann Matthias Klauda machte deutlich, dass die Telekom bis zum Jahr 2016 fast jedem Haus in Sand eine Breitband-Schnelligkeit mit mindestens 20 MBit/s zur Verfügung stellen wolle. "Damit sind wir dann gut versorgt."