Die Himmelkroner Hobbybrauer zeigten, wie man auch zu Hause einen süffigen Gerstensaft herstellen kann.
Die Braukurse der Himmelkroner Hobbybrauer sind nach wie vor ein Renner. Kein Wunder, denn Bierbrauen für den Hausgebrauch wird immer beliebter. Die Teilnehmer kommen aus der gesamten Region.
Bei einem Fortgeschrittenenkurs in der Küche der Verbandsschule Neuenmarkt-Wirsberg ließen sich kürzlich 16 Hobbybrauer vertiefter in die hohe Kunst des Bierbrauens einführen. Unter ihnen auch Altbürgermeister Josef Kofer aus Marktschorgast, der wie sein Sohn Dominik ein glühender Fan des Bierbrauens geworden ist und bereits zum fünften Mal dabei war - und deshalb auch mit dem "Großen Fränkischen Hausbrauerbrief" geehrt wurde.
Ein besonderes "Völkchen"
Keine Frage, die Hobbybrauer sind ein besonderes "Völkchen". Bevor so ein Kurs beginnt, gewähren sie erst einmal einen Einblick in die Himmelkroner Biergeschichte. Dann geht es an die Vermittlung der theoretischen und praktischen Grundlagen der Bierherstellung. Die Brauer zeigen, mit welchen haushaltsüblichen Gerätschaften jedermann zu Hause Bier herstellen kann, geben Tipps zum Bau einfacher Braugeräte gegeben und zeigen Quellen für die benötigten Zutaten auf. Schließlich wollen sie Geschmack auf mehr machen.
Aber ganz so einfach geht das Bierbrauen zu Hause natürlich auch wieder nicht, denn zunächst ist der Vorgang beim Hauptzollamt anmeldepflichtig. Bis 200 Liter im Jahr ist das "Hausgebräu" allerdings biersteuerfrei. Das Bier muss aber ausschließlich zum eigenen Verbrauch bestimmt sein und darf nicht verkauft werden. Der älteste Nachweis von Bier beziehungsweise des Brauens auf deutschem Boden stammt übrigens aus der Zeit um 700 vor Christus. Es handelt sich um Bieramphoren der frühen Hallstattzeit, die 1935 im Kasendorfer Ortsteil Heubsch ausgegraben wurden.
Malz, Hopfen, Hefe und Wasser
Ein Gebot muss der Hobbybrauer genauso beachten wie alle Profis auch, das Reinheitsgebot von 1516. Nur Malz, Hopfen, Hefe und Wasser darf verwendet werden. Pro Liter Bier werden durchschnittlich etwa 170 Gramm Malz benötigt, das entspricht einer Menge von etwa 220 Gramm Braugerste. Der Hopfen verleiht dem Bier die Bittere und das Aroma. Er fördert die Eiweißausscheidung und erhöht die Schaumstabilität auf natürliche Weise.
Im Kurs erfuhren die Teilnehmer den Brauprozess vom Sudhaus bis zur Abfüllung. Beim Abschluss staunte Josef Kofer nicht schlecht, als ihm und seinem Sohn Dominik der "Große Fränkische Hausbrauerbrief" verliehen wurde. Mit Blick auf die Vornamen wurde das selbst gebraute Bier auf den Namen "Domsepp" getauft. In der Urkunde wird die Fachkenntnis einer Reihe von Biersorten unter dem "rührenden Einsatz" am eigenen Braukessel bestätigt.