"Rotmühlweg wieder freigeben"

1 Min
Die Interessengemeinschaft "Rotmühlweg" überreicht an Bürgermeister Egon Herrmann eine Unterschriftenliste gegen die Auflassung des Rotmühlwegs. Von links: Kurt Weichmann, Jürgen Thümlein, Bürgermeister Egon Herrmann, Geschäftsleiter Marc Peter Biedermann, Margitta Elflein und Hannelore Frank Foto: Karl-heinz Hofmann
Die Interessengemeinschaft "Rotmühlweg" überreicht an Bürgermeister Egon Herrmann eine Unterschriftenliste gegen die Auflassung des Rotmühlwegs. Von links: Kurt Weichmann, Jürgen Thümlein, Bürgermeister Egon Herrmann, Geschäftsleiter Marc Peter Biedermann, Margitta Elflein und Hannelore Frank Foto: Karl-heinz Hofmann
 

kritik  Der Sturm auf das Rathaus in Weißenbrunn war alles andere als lustig. Am Donnerstagvormittag protestierte die Interessengemeinschaft "Rotmühlweg" gegen die Auflassung des Rotmühlwegs und forderten eine Öffnung und Widmung zum öffentlichen Weg.

von unserem Mitarbeiter 
Karl-heinz Hofmann

Weißenbrunn — Die unendliche Geschichte "Rotmühlweg" beginnt neu. Gegen die Auflassung des Rotmühlwegs in Weißenbrunn protestierten mehrere Bürger und händigten zur Bekräftigung ihres Anliegens eine Unterschriftensammlung an Bürgermeister Egon Herrmann (SPD) aus.
Bei der Übergabe (mit 141 Unterschriften von Gegnern der Auflassung) im Rathaus Weißenbrunn betonten die Sprecher, dass sie mit Nachdruck der Auflassung des Rothmühlwegs, die im vergangen Jahr im Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen wurde, wiedersprechen.
Jürgen Thümlein, Kurt Weichmann, Hannelore Frank und Margitta Elflein machten ihrem Ärger im Rathaus Luft. "Warum konnte eine solche wichtige Entscheidung in einer nichtöffentlichen Sitzung am 30. September stattfinden?", fragten sie den Bürgermeister.

Thema in der nächsten Sitzung

Dieser erwiderte, dass es im Vorfeld der Sitzung Unsicherheiten gegeben habe, weshalb er bei der Rechtsaufsicht im Landratsamt Auskunft einholte, ob eine nichtöffentliche Sitzung zu diesem Tagesordnungspunkt rechtlich zulässig sei, was eindeutig bejaht wurde.
So sei die Entscheidung im Gremium mehrheitlich zustandegekommen, den Rotmühlweg für den öffentlichen Fußgänger-Durchgangsverkehr zu sperren.
Der Bürgermeister informierte weiter, dass er diese Angelegenheit erneut in einer Gemeinderatssitzung, und zwar in der nächsten am Dienstag, 24. Februar, um 19 Uhr auf die Tagesordnung zur Beratung setzen werde.
"Der Rotmühlweg ist ein wichtiger Durchgang für die Öffentlichkeit als Verbindung zwischen Grüner Straße/Schwarzer Busch zum Ortskern. Wir verstehen nicht, dass man diesen sperren lässt und warum die Widmung zum öffentlichen Weg aufgehoben wurde.
Erschwert werde das Problem noch, weil unvernünftige Autofahrer trotz Parkverbot durch rechtswidriges Parken die Engstelle in der Grüner Straße zusätzlich belasten. Für Fußgänger ist dies eine Gefahrenstelle. Deshalb wäre die Verbindung über den Rotmühlweg sehr wichtig", bekräftigten die Mitglieder der Interessengemeinschaft.
Sie forderten das Gemeindeoberhaupt auf, dafür zu sorgen, dass die Gemeinde im Interesse vieler Bürger die rechtlichen Voraussetzungen schaffe, beziehungsweise die Eintragung eines Wegerechts durchsetze und den Rotmühlweg wieder für den Fußgängerverkehr freigebe.
Außerdem überreichte die Gruppe ein Schreiben mit acht Punkten zur Klärung und Stellungnahme. Der Bürgermeister sah sich bei diesem Rathaussturm schweren Vorwürfen der Interessengemeinschaft ausgesetzt, unter anderem wurden "Vertuschung und Hinhaltetaktik" sowie "Verschleierung" vorgeworfen.

"Alternativ-Lösung ist Unsinn"

Außerdem sei eine ins Auge gefasste und vorgeschlagene Alternativ-Wegelösung "völliger Unsinn und Geldverschwendung". Während der bestehende Weg mit Maximalkosten von 30 000 Euro für eine gefahrlose Begehbarkeit herzurichten wäre, koste die neue Wegevariante ein Vielfaches mehr, sagte Jürgen Thümlein.
Der Bürgermeister widersprach dem, indem er erklärte, er müsse sich der Rechtslage und auch der Mehrheit im Ratsgremium beugen. Deshalb werde er den Widerspruch der Interessengemeinschaft dahingehend würdigen, die Öffnung des Rotmühlwegs erneut auf die Tagesordnung einer Gemeinderatssitzung am 24. Februar zur Beratung anzusetzen.