Rettls kleiner Nachklang zur Sandkerwa

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No, des hört sich ja fast feierlich an - obä eichentlich is ehra des Gegntaal! Nachdem ich lange im Internet herumgesucht habe, um etwas über die Anfänge der Sandkerwa 1951 zu finden, fällt mir ein Ze...

No, des hört sich ja fast feierlich an - obä eichentlich is ehra des Gegntaal! Nachdem ich lange im Internet herumgesucht habe, um etwas über die Anfänge der Sandkerwa 1951 zu finden, fällt mir ein Zettel in die Hände. Auf dem hatte ich 2003 vermerkt, was mir ein alter Bamberger am Telefon erzählt hatte. Er wollte nämlich, dass im "Weltkulturerbe" Bamberg unsere urwüchsige Ausdrucksweise net vergessen werd.

Des Gschichtla dreht sich um den Malermeister Franz Albinger, der schon 1951 die Idee einer Sandkerwa rund um das Elisabethen-Kerchla hatte. Im Bürgerverein 4. Distrikt fand er Mitstreiter. Diese Initiatoren wandten sich an den damaligen Oberbürgermeister Luitpold Wegmann, der die Idee gut fand und die Sandkerwa zeitlebens unterstützte.

"Obä, werd sie denn ookumma bei die Bamberchä? Es gibt ja in deä Stodt scho an ganzn Haufn dävoo!" So sicher waren sich die Initiatoren damals wirklich nicht. Ja, wenn sie des Lebn und Treibn heutzädoch sähng gäkönnt hättn! - Und etz glei des Gchichtla übern Molämastä - eä wor zägoä Obermastä - echt wohä, aber nicht bei der Sandkerwa passiert, sondern an Fronleichnam.

Langer Frühschoppen

Nach der Prozession traf sich die Malerinnung zu einem Umtrunk in ihrer Zunftstube am Fuß des Dombergs. Damals in den fünfziger Jahren zog sich der "Frühschoppen" bis in den Nachmittag hinein. Der Obermeister Franz tat sich auch beim Trinken besonders hervor - es woä obä aa scho recht haaß - und dann stellte sich heraus, dass er nicht mehr allein gehen konnte. No ja, eä hot halt sein Seihä ghobt! Zwei Meister-Kollegen griffen ihm unter die Arme und steuerten ihn heim in den Sand, wo er wohnte.

Als sie unten am Katzenberg angekommen waren, sprach sie eine Touristengruppe an, offensichtlich "Preußen" - halt naa, natürlich "Norddeutsche": "Wir suchen eine Brauerei 'Schlenkerlein'? Ist das noch ein weiter Weg?"

Die beiden Meister mussten sich das Lachen verbeißen und schauten die paar Meter zum Schlenkerla hinüber. Aber schon antwortete der Obermeister - obwohl seine Zunge nicht so recht wollte: "Deä Wech is so weit wie a Schieß long is!"