"Quantensprung" am Klinikum

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Gesundheitsministerin Melanie Huml (rechts) besuchte die neue internistische Intensivstation am Kulmbacher Klinikum. Unser Bild zeigt die CSU-Politikerin im Gespräch mit einer Patientin und Oberarzt Dr. Herbert Mädl. Foto: Alexander Hartmann
Gesundheitsministerin Melanie Huml (rechts) besuchte die neue internistische Intensivstation am Kulmbacher Klinikum. Unser Bild zeigt die CSU-Politikerin im Gespräch mit einer Patientin und Oberarzt Dr. Herbert Mädl. Foto: Alexander Hartmann
 
 
 

Medizin  Gesundheitsministerin Melanie Huml besucht die neue internistische Intensivstation. Auch der neunte Bauabschnitt war ein Thema. Der Startschuss erfolgt nicht 2015, wie ursprünglich geplant, sondern vermutlich im kommenden Jahr. Das Konzept wird neu überdacht.

von unserem Redaktionsmitglied 
AleXander Hartmann

Kulmbach — Leitender Arzt Dr. Andreas Brugger sprach von einem "Quantensprung". "Wir können jetzt wie große Kliniken auch ganz schwere Krankheitsbilder behandeln", sagte der Mediziner im Beisein von Gesundheitsministerin Melanie Huml. Die CSU-Politikerin besuchte gestern am Kulmbacher Klinikum die neue internistische Intensivstation, die am 1. April in Betrieb gegangen ist.
In der neuen Intensivstation, die im Erdgeschoss direkt hinter der Pforte angesiedelt ist, werden vor allem internistische Notfallpatienten behandelt, Menschen mit Herzinfarkt, nach Herzversagen, mit schweren Lungenentzündungen, schweren Magen- und Darmleiden oder bei Nierenversagen. Da viele dieser Patienten vorübergehend beatmet werden müssen, wurden in diesem Zug auch weitere sechs Beatmungsplätze geschaffen. Zur medizinisch-technischen Ausstattung gehören ein künstliches Herz-Unterstützungs-System sowie die Möglichkeit, an jedem Behandlungsplatz eine Dialyse vorzunehmen, so Kardiologe Dr. Brugger.

Die Patientenzahl steigt weiter

Die Aufstockung der Intensivpflegeplätze sei nötig geworden, weil das Haus gewachsen und viel mehr Patienten zu betreuen seien, erläuterte Klinikum-Geschäftsführerin Brigitte Angermann. Sie verwies darauf, dass die bisherige Intensivstation künftig ausschließlich von den operativen Disziplinen wie Gynäkologie, Allgemein- und Unfallchirurgie oder auch Neurochirurgie genutzt wird.
Ministerin Melanie Huml sprach lobend über die Entwicklung in Kulmbach. "Das Klinikum spielt eine wichtige Rolle bei der stationären medizinischen Versorgung in Oberfranken. Steigende Patientenzahlen zeigen, dass die Bevölkerung dem Krankenhaus hohes Vertrauen entgegenbringt. Mit zehn weiteren Betten auf der neuen Intensivstation reagiert das Klinikum auf die hohen Auslastungszahlen", so die Ministerin.
Die Einrichtung der Intensivstation ist im Rahmen des achten, 12,6 Millionen Euro teuren Bauabschnitts erfolgt. Der Freistaat hat diesen mit 8,5 Millionen Euro bezuschusst.

Pläne werden überarbeitet

Bei den Gesprächen mit der Geschäftsführung ging es gestern auch über den geplanten neunten Bauabschnitt, der im Frühsommer starten sollte. Mit diesem soll unter anderem die Bettenkapazität erhöht werden, um den steigenden Patientenzahlen Rechnung zu tragen. Ferner sollen eine neue Eingangshalle samt Pforte und eine neue zentrale Patientenaufnahme geschaffen werden. Auch die Verwaltung soll neue Räume erhalten.
Nachdem der Freistaat Bayern bereits eine Finanzierungszusage aus dem Krankenhausbauprogramm in Höhe von 14,57 Millionen für einen ersten Bauabschnitt gegeben hatte, war der Baubeginn im Sommer diesen Jahres vorgesehen. Der Start der Erweiterungsmaßnahme wird nun aber wohl 2016 erfolgen, denn das Konzept wird neu überdacht. "Wir streben eine weitere Optimierung an, um unser Haus für die nächsten 20 Jahre zu rüsten", stellte der Zweckverbandsvorsitzende, Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler), fest. Man wolle ein Krankenhaus der kurzen Wege schaffen, für die Patienten und Mitarbeiter, sagte sein Stellvertreter im Zweckverband, OB Henry Schramm (CSU).
Wie Schramm und Söllner mitteilten, sind die ersten Gespräche mit den verantwortlichen Stellen positiv verlaufen. Beide hoffen darauf, dass die Maßnahme ins Krankenhausbauprogramm 2016 aufgenommen wird und im gleichen Jahr auch starten kann.

Ein positives Signal

Die Zeichen stehen gut. Der Freistaat werde das Klinikum weiter unterstützen, versprach Melanie Huml, die deutlich machte, dass die Entscheidung über die Aufnahme in das Förderprogramm in den nächsten Monaten fällt.