Die Beschränkungen im Kampf gegen Erreger stellen vielfach das Leben auf den Kopf. Unternehmen und Kommunen reagieren flexibel - so wie im Coburger Schwimmbad.
Mit den Kontaktbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie sind auch die Hallenbäder geschlossen. "Wir nutzen diese Tage und putzen und reparieren", sagt Jörn Kirchner, Betriebsleiter im Aquaria-Hallenbad an der Rosenauer Straße. Hochdruckreiniger, Putz- und Desinfektionsmittel, Mopp und Lappen bestimmen das Bild in den Schwimmhallen, Duschen und Umkleiden sowie in der Saunalandschaft.
Nur im 25-Meter-Sportbecken steht das Wasser etwa noch einen Meter hoch, alle anderen Becken sind abgelassen. "Im großen Becken müssen wir etwas Wasser stehen lassen, sonst könnten sich wegen des fehlenden Gewichts die Fliesen des Beckenbodens heben", erläutert Kirchner. Man ziehe die Grundreinigung des Hallenbades vor, die in normen Zeiten im Sommer stattfindet, wenn das Freibad geöffnet ist. Mit ausziehbaren lange Stielen mit Bürsten an der Spitze und Wasseranschluss werden auch die hohen Fenster beim Wellness- und Erlebnisbecken gereinigt.
Trotzdem die Sonne vom wolkenlosen Himmel durch die Scheiben scheint, geben die Mitarbeiter nichts auf die seit Generationen überlieferte Weisheit, bei Sonne solle man die Fenster zu putzen. "Wir wir verwenden osmotisches Wasser", klärt Jörn Kirchner auf.
In den Reinigungsgeräten wird das kalte Putzwasser durch eine halbdurchlässige Membrane gefiltert. Nur Wassermoleküle dringen durch, so dass keine anderen Stoffe und somit auch kein Kalk mehr darinnen ist. "So trocknen die Scheiben ohne dass nachpoliert werden muss oder sichtbare Schlieren zurückbleiben."
Bislang gelten die coronabedingten Ausgangsbeschränkungen bis zum Ende der Osterferien, solange bleiben das öffentliche Leben auf Sparflamme und die Schwimmbäder geschlossen. Aquaria-Betriebsleiter Kirchner: "Wann wir wieder öffnen, wird die Zeit zeigen."