Pommersfelden — Die in den vergangenen Jahren geschaffenen Vermögenswerte prägen den Haushalt der Gemeinde Pommersfelden. Investitionsmaßnahmen wie die Generalsanierung der Schule,...
Pommersfelden — Die in den vergangenen Jahren geschaffenen Vermögenswerte prägen den Haushalt der Gemeinde Pommersfelden. Investitionsmaßnahmen wie die Generalsanierung der Schule, der Neubau einer Turnhalle, die Breitbandversorgung, Erweiterung des Rathauses und die Kinderkrippe seien nicht ohne Fremdfinanzierung zu schultern, betonte Geschäftsleiter Fedor Glinka bei der Vorlage des diesjährigen Etats.
Nach intensiver Vorberatung wurde das Zahlenwerk in der Sitzung nur noch kurz diskutiert. Größere Neuinvestitionen seien in diesem Haushalt nicht vorgesehen, sagte Glinka. Lediglich die Abfinanzierung begonnener Projekte sei veranschlagt.
Die großen Baumaßnahmen hatten die Schulden der Gemeinde im Jahr 2012 auf mehr als 3,6 Millionen, das sind 1278 Euro pro Kopf der Bevölkerung, ansteigen lassen. Seither arbeitet die Gemeinde kontinuierlich am Abbau ihrer Verbindlichkeiten.
Jährlich rund 300 000 Euro fallen für den Schuldendienst an und dies werde auch in den kommenden Jahren so bleiben. Der Geschäftsleiter mahnt daher eine starke Zurückhaltung bei Neuinvestitionen für die nächsten fünf bis sechs Jahre an, "um der Gemeinde Gelegenheit zu geben, sich finanziell wieder ein wenig zu erholen".
Über dem Landesdurchschnitt In diesem Jahr beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung noch 1079 Euro. Sie liegt damit aber immer noch deutlich über dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden. Der Haushalt mit einem Gesamtvolumen von 6,1 Millionen (Verwaltungshaushalt 4,1 Millionen, Vermögenshaushalt 2 Millionen) kommt ohne Kreditaufnahme aus. Der Höchstbetrag der Kassenkredite wurde mit 700 000 Euro festgesetzt. Die Entwicklung der Steuereinnahmen stimme optimistisch, berichtete Glinka.
Wichtigste Einnahmensäule sei die Einkommensteuerbeteiligung. 1 360 000 Euro erwartet die Gemeinde und damit um fast 100 000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Gewerbesteuer ist mit 950 000 Euro und damit ebenfalls um 100 000 Euro höher als im Vorjahr eingeplant.
Die Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt soll in diesem Jahr 394 900 Euro betragen. Nach Abzug des Schuldendienstes (Tilgung und Zinsen) von gut 300 000 Euro steht nur noch eine freie Finanzspanne von rund 90 000 Euro zur Verfügung.
In der Diskussion wünschten sich Markus Vogel (Bürgerblock Pommersfelden) und Gerd Dallner (FWG Steppach) für die kommenden Jahre eine frühere Vorlage des Haushalts. Als Grund dafür, dass der Etat erst im August verabschiedet wird, führte Beck die Wahlen in diesem Jahr an.
Außerdem brauche die Verwaltung erst konkrete Zahlen vom Landratsamt in Bezug auf Kreisumlage und Schlüsselzuweisung, um den Haushalt erstellen zu können. Fedor Glinka erinnerte daran, dass er Geschäftsleiter und Kämmerer in Personalunion sei und daher Prioritäten setzen müsse. Die Alternative wäre die Einstellung eines eigenen Kämmerers, was aber nicht weiter diskutiert wurde. Die Verwaltung habe mit Hochdruck an der Ausweisung des Steppacher Baugebiets gearbeitet, fügte Beck an. "Die Leute warteten darauf und wollten bauen!"
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