Neundorf — Philipp Lieb, ein Neundorfer Urgestein, das den Weitramsdorfer Ortsteil mit formte und deshalb dort nicht wegzudenken ist, feiert am Nikolaustag, dem 6. Dezember, seinen...
Neundorf — Philipp Lieb, ein Neundorfer Urgestein, das den Weitramsdorfer Ortsteil mit formte und deshalb dort nicht wegzudenken ist, feiert am Nikolaustag, dem 6. Dezember, seinen 90. Geburtstag.
Unermesslich war sein ehrenamtlicher Einsatz. Ein bisschen hat er sich zurückgezogen, was verständlich ist bei der Kraft, die Lieb bei all seinen Ämtern eingesetzt hat. So war er sechs Jahre lang im Weitramsdorfer Gemeinderat Ortssprecher. Die katholische Kirchengemeinde hat es ihm besonders angetan. Er wirkte dort als Kirchenrat und Pfarrgemeinderat. Bei der Dorfgemeinschaft ist er Ehrenmitglied. Der Obst- und Gartenbauverein, die Feuerwehr, die Radler und die Blaskapelle konnten stets auf seinen Rat zählen. "Das familiäre Leben war und ist für mich die Hauptsache", stellt das Geburtstagskind fest. Aus der Ehe mit seiner mittlerweile verstorbenen Frau Anna gingen drei Kinder hervor. Fünf Enkel und zwei Urenkel sind Stolz und Freude zugleich.
Lieb ist in Neundorf geboren, hat die dortige Schule besucht und anschließend in der Landwirtschaft gearbeitet. Vom Zweiten Weltkrieg wurde er nicht verschont. 1943 wurde er eingezogen, dann verschlug es ihn nach Litauen und Ostpreußen. "Mit dem letzten Schiff am 8. Mai bin ich noch rausgekommen und geriet in englische Gefangenschaft. Eine meiner schlimmsten Erinnerungen", erzählt Lieb.
Es gelang ihm, später wieder Fuß zu fassen in der Heimat. Nach einem kurzen Intermezzo bei der Firma Albrecht ging er 1956 als Berufssoldat zur Bundeswehr. 1979 wurde er pensioniert. "Ich bin zufrieden und wieder gesund, habe an mein Häuschen dreimal angebaut und lese täglich das Tageblatt", plaudert Philipp Lieb.
Gefeiert wird nach dem Gottesdienst am 6. Dezember im "Alten Brauhaus". Dabei wird natürlich die Neundorfer Blaskapelle aufspielen.
dav
