Norbert Kornder nannte vor allem die Generalistik eine "gewaltige Aufgabe". Denn noch würden dafür die Lehrer fehlen.
Für den Leiter der Krankenpflegeschulen Schweinfurt und Haßfurt und Geschäftsführer des Zweckverbandes, Dirk Niedoba, bieten das neue Pflegeberufegesetz und die generalistische Ausbildung ab 2020 eine Chance für die professionelle Pflege: "Es war längst überfällig, die drei Ausbildungsgänge der Pflege zusammenzuführen, die vorbehaltlichen Aufgaben zu benennen und die Kompetenzorientierung in der Ausbildung konsequent umzusetzen."
Emotionale Kompetenz
Denn es gehe bei der Pflege nicht um Fächer, sondern um hohe emotionale, persönliche und fachliche Kompetenzen. Gerade die Pflege sei ein Beruf, in dem Pflegende für die zu pflegenden Menschen Sorge trügen. Es gehe auch um Solidarität und Nähe mit ihnen, die die normale Distanz überbrücken. Auch wenn die Grundpflege weniger wert zu sein scheine als die Behandlungspflege, sei es doch gerade umgekehrt. Denn Behandlungspflege sei eine assistierende Tätigkeit, die angelernt werden könne.
Die Grundpflege jedoch sei Fürsorge, Betreuung und Begleitung und brauche besondere Nähe, Intimität und Intensität.
Letztendlich habe die Pflege zwei Kernaufgaben: Nähe und Vermittlung zwischen vielen Professionen. "Mit dem neuen Gesetz werden wir eine sehr attraktive Schule im Landkreis Haßberge und in Schweinfurt", so Dirk Niedoba.
Die Geschichte der Schule, deren erster Träger der Orden der Salvadorianerinnen war, skizzierte Chefärztin Hildrun Schättin, die selbst eine Ausbildung zur Krankenschwester an der Schule absolvierte. Die Leitung hatten Schwester Aloysia Grad (1959-1969), Schwester Hiltrud Geser (1969-1976), Arthur Weigand (1976-2001) und Udo Burger (2001-2018) inne; seit 1. Januar fungiert Dirk Niedoba als Leiter.
Remelé dankte im Namen der Patienten allen Krankenpflegern, die täglich ihren Dienst versehen. Sie seien die eigentlichen Kontaktpersonen für Kranke. Die Feier nahm er zum Anlass, den Schulleiter Udo Burger zu verabschieden.
Burger hatte 1975 drei Monate im Krankenhaus gearbeitet, bevor er seine dreijährige Ausbildung mit "sehr gut" abschloss. Bis 1980 war er als Krankenpfleger tätig. Jeweils fünf Jahre war er danach Schulassistent und Unterrichtspfleger. Von 1990 bis 2001 arbeitete er als Stellvertreter des leitenden Lehrpflegers, bevor er bis Ende 2018 leitender Lehrpfleger und Schulleiter wurde und auch die Leitung der Schulen des Zweckverbandes Haßfurt/Schweinfurt übernahm.
"Sie haben eine Bilderbuch-Karriere hinter sich und ich möchte Ihnen großen Respekt zollen. Sie haben unserer Schule gut getan", betonte Oberbürgermeister Remelé.