Am Samstag kam der Diakonieverein in den evangelischen Kirchengemeinden Küps und Burkersdorf/Hain zur Jahreshauptversammlung im Küpser Luthersaal zusammen. ...
Am Samstag kam der Diakonieverein in den evangelischen Kirchengemeinden Küps und Burkersdorf/Hain zur Jahreshauptversammlung im Küpser Luthersaal zusammen. Den Mittelpunkt der Zusammenkunft bildete der Rückblick des scheidenden Vorsitzenden, Pfarrer Friedrich Seegenschmiedt.
In der Mitgliederversammlung schied der Pfarrer als 1. Vorsitzender des Vereins aus, da er zum 1. August in den Ruhestand tritt. In seinem Bericht schaute er auf 23 ereignisreiche Jahre an der Spitze des Diakonievereins zurück. Seegenschmiedt hatte am 15. September 1994 seinen Dienst in Küps angetreten und damit zugleich die Verantwortung für den Diakonieverein und der mit ihm verbundenen Diakoniestation übernommen. "Das war eine große Herausforderung", räumte Seegenschmiedt ein. Seitdem wurden 151 Senioren-Fahrten organisiert. Hauptaufgabe der Vorstandsarbeit war jedoch die Geschäftsführung der Diakoniestation. Die enormen Neuerungen im Pflegebereich hätten zu gewaltigen Umstellungen geführt.
Problematisch sei die Mitgliederentwicklung. So höre er oft als Einwand gegen eine Mitgliedschaft, dass die Menschen in die Pflegeversicherung einzahlten und ihnen damit die Leistungen zuständen. Die Leistungen der rein pflegerischen und hauswirtschaftlichen Arbeit seien mehr oder minder gleich - ob nun freie Träger oder Diakonie. "Aber es werden auch Leistungen erbracht - kleinere oder größere Handgriffe, die nicht abgerechnet werden können und auch nicht den Kunden in Rechnung gestellt werden, die sogenannten Diakonischen Leistungen. Im Jahr kommen da zwischen 3000 und 5000 Euro zusammen", informierte der Pfarrer. Dafür stehe der Diakonieverein zum Teil ein.
Seit 2010 ist Seegenschmiedt für den Dekanatsbezirk der Diakoniebeauftragte und als solcher im Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes Kronach-Ludwigsstadt/Michelau. "Das Diakonische Werk hat schwierige Jahre hinter sich", bedauerte er. Dies hing vor allem mit den beiden Einrichtungen der Pflegewerkstatt in Coburg-Niederfüllbach und Küps zusammen. Nach Wegfall der Förderungen mussten die Einrichtungen zum 31. August 2014 geschlossen werden. In Kronach mache das seit 2014 geltende Pflege- und Wohnqualitätsgesetz einen Neubau des Pflegeheimes erforderlich.
Rosemarie Ritter verlas das Vorjahresprotokoll, während Kassiererin Katja Beck einen Einblick in die wirtschaftliche Situation gab. Die Kassenprüfer Margit Bauer und Hermann Müller bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung. Einstimmig beschloss die Versammlung eine Erhöhung des Jahresbeitrags von 20 Euro auf 24 Euro. Die letzte Beitragserhöhung war vor 15 Jahren, bei der Umstellung auf den Euro. Ebenfalls einstimmig wurde beschlossen, mit dem Überschuss des Diakonievereins von rund 2000 Euro wiederum die "Diakonischen Leistungen" zu unterstützen.
Nachdem Pfarrer Seegenschmiedt in den Ruhestand tritt, musste bei den für die kommenden vier Jahre anstehenden Wahlen ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Einstimmig wurde der bisherige Stellvertreter, Pfarrer Reinhold König, an die Spitze des Diakonievereins gewählt. Als Stellvertreter steht ihm Hans-Ludwig Solowan zur Seite sowie Schriftführern Rosemarie Ritter und Kassiererin Katja Beck. Zu Beisitzern wurden Anita Ditewig, Karlheinz Rebhan sowie Edgar Bär gewählt, als Rechnungsprüfer Margit Bauer und Hermann Müller, Ersatz Herbert Gögelein. Pfarrer König dankte seinem Amtsvorgänger, der die Leitung des Diakonievereins stets mit großem Engagement ausgeübt habe.
Die Diakoniestation Küps hat zwei Stützpunkte - in Marktrodach und Kronach. Derzeit beschäftigt man mit Julia Meusel eine Pflegedienstleitung, 15 Pflegefachkräfte, acht Pflegehilfskräfte, vier Hauswirtschaftskräfte, eine Verwaltungskraft und eine Auszubildende. Man verfügt über elf Pkws und betreut derzeit 190 Patienten. Die Hilfs- und Dienstleistungsangebote würden ständig weiterentwickelt.
Ähnlich angelegt, nur in einem wesentlich höheren Umfang, sei die neu entstehende Tagespflege im Lucas-Cranach-Haus in Kronach im Bereich des unteren Zugangs. Für die Abholung der Tagesgäste wurde ein neues Auto angeschafft. Die Tagespflege soll von 7 Uhr bis 17 Uhr öffnen. Die Eröffnung im Herbst soll mit einem "Tag der offenen Tür" gefeiert werden.
In Küps läuft der Mietvertrag für die Kantstraße im Jahre 2020 aus. Als neuen Standort habe man eine Wohneinheit der in der Lessingstraße neuentstehenden Wohnanlage erworben.
hs