Ein besserer Start in die Verzahnungsrunde als das 5:1 gegen den TEV Miesbach hätte dem Höchstadter EC in der Verzahnungsrunde kaum glücken können, doch in Füssen musste das Team um Daniel Jun einen Rückschlag hinnehmen.
Johannes Höllein
Wer zu spät kommt, den bestraft der HEC. So geschehen am vergangenen Freitag, als der TEV Miesbach zum Auftakt der Verzahnungsrunde in der Eishockey-Bayernliga im Stau festsaß, und die Partie in Höchstadt erst mit einer Stunde Verspätung angepfiffen werden konnte. Zum Nachteil der Oberbayern, die das erste Drittel komplett verschliefen und sich Tore von Michal Petrak (4.), Ales Kreuzer (5.) und André Lenk (11.) einfingen. Danach wurde es zwar besser für den TEV, doch die Alligators blieben Herr der Lage und setzten sich dank der weiteren Treffer von Lukas Lenk (34.) und Petrak (54.) mit 5:1 durch.
Ein wenig Genugtuung für das verlorene Play-off-Viertelfinale der vergangenen Saison und dem damit verbundenen Abstieg in die Bayernliga dürfte im HEC-Lager mitgeschwungen haben, viel wichtiger war jedoch, sich das nötige Selbstvertrauen für das gestrige Spiel in Füssen geholt zu haben. Doch das nutze am Ende nichts. In einer temporeichen Begegnung zogen die Alligators zu viel Strafen, nutzten das eigene Powerplay weit weniger effektiv als der EV, scheiterten am Pfosten und bekamen im Alles-oder-nichts-Spiel ohne Torhüter in der Schlussminute den Todesstoß versetzt.
EV Füssen -
Höchstadter EC 6:3Es ging sofort zur Sache. Beide Teams drehten mächtig an der Temposchraube, wobei der HEC schnell den Weg ins gegnerische Tor fand: Nach 40 Sekunden traf Lukas Lenk nach Vorarbeit von Petrak zum 0:1, nicht einmal eine Minute später war Kreuzer nach Vorarbeit von Daniel Jun und André Lenk zur Stelle. Dann jedoch wurden erste Strafzeiten verteilt, was der EV zu nutzen wusste. Oppenberger traf bei Vier gegen Vier (5.), im Powerplay stellte Velebny die Uhren auf null (6.).
Und es kam noch dicker für die Gäste, nachdem sie selbst zwei gute Chancen ausgelassen hatten: Felix Ribarik wurde wegen Beinstellens in die Eisbox geschickt, Sekunden später markierte Newhook das 3:2 (12.). Die Kontrahenten beharkten sich weiter auf hohem Niveau und sammelten Strafminuten, wobei Torchancen jetzt deutlich seltener wurden. Das Tempo blieb hoch, das Spiel damit spannend und unterhaltsam.
Bis zur 38. Minute, als es den Anschein hatte, als würde die Partie vollends zu Gunsten der Hausherren kippen: Diesmal war es Nadeau, der das Powerplay mit dem 4:2 krönte. Doch die Alligators hatten die passende Antwort parat, wobei Kreuzer sich nicht die Mühe machte, die Überzahlsituation auszuspielen, sondern von der blauen Linie abzog und den Puck zum Anschlusstreffer in die Maschen jagte (40.). Urban hatte in der Schlusssekunde sogar noch den Ausgleich auf dem Schläger, doch Goalie Jorde war zur Stelle.
Die Gäste waren nun am Drücker, auch wenn Füssen läuferisch weiter sehr stark agierte. Daniel Jun traf nur den Pfosten (43.), ein Solo von André Lenk wurde nicht belohnt (44.). Also legten die Gäste noch eine Schippe drauf, und nachdem Kreuzer am Torhüter gescheitert war (51.), ergab sich bei doppelter Überzahl die große Chance auf den Ausgleich. Doch Goalie Jorde machte diese zunichte, zwang die Höchstader zu einer Auszeit und der Entscheidung, volles Risiko zu gehen und alles auf eine Karte zu setzen. Also machte HEC-Schlussmann Philipp Schnierstein Platz für einen weiteren Feldspieler, um noch einmal Überzahl zu schaffen. Doch der Puck ging verloren, Kavanagh sorgte mit dem Empty-Net-Goal zum 5:3 für die Entscheidung. Dass Platzer das halbe Dutzend sogar voll machte, fiel nicht ins Gewicht.