In Ebensfeld, Landkreis Lichtenfels, gibt es mehr als 100 aktive Vereine verschiedenster Ausrichtung und für alle Generationen.
Grußwort von Bürgermeister Bernhard Storath
Im Markt Ebensfeld herrscht seit jeher bei den unterschiedlichsten Vereinen ein reges Vereinsleben. So können wir uns glücklich schätzen, weit mehr als 100 aktive Vereine verschiedenster Ausrichtungen für alle Generationen im Gemeindegebiet beheimatet zu haben.
Mit den abwechslungsreichen Angeboten an die Mitglieder und den vielfältigsten Veranstaltungen tragen diese Vereine wesentlich zur Lebensqualität im gesamten Gemeindegebiet teil.
Was wäre eine Gemeinde ohne Vereine? Soziale Kontakte und ein gemeinsames Miteinander wären um ein Vielfaches schwieriger. Vereine sind das Bindeglied.
Das Vereinsleben findet auf der Basis des Ehrenamtes statt. Ich bin auf die vielen Bürgerinnen und Bürger stolz und dankbar dafür, dass sie ihre Freizeit für dieses Ehrenamt opfern und so einen wesentlichen Beitrag zum gelebten Miteinander beisteuern.
Musikvereinigung Ebensfeld
Die Musikvereinigung Ebensfeld ging im Jahr 2012 aus dem damaligen Musikverein Ebensfeld und der Obermaintaler Jugendkapelle hervor und ist mit circa 600 Mitgliedern aktuell der größte Musikverein im Landkreis Lichtenfels und der zweitgrößte Verein in der Marktgemeinde Ebensfeld. Nach der Fusion im Juni 2012 hat man versucht, drei verschiedene musikalische Ensembles spielfähig zu erhalten: das Blasorchester Ebensfeld (als symphonisches Orchester für Wertungsspiele), die Trachtenkapelle Ebensfeld (für Unterhaltungsmusik und traditionelle Blasmusik) und die Obermaintaler Jugendkapelle (als Bindeglied zwischen den Stilrichtungen).
Nach etwa zwei Jahren mussten die Verantwortlichen aber der Realität ins Auge sehen und zur Kenntnis nehmen, dass ein solch großes Angebot aus organisatorischen und aus personellen Gründen nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Manche der Musikanten waren in allen drei Orchestern aktiv und insofern sprengte der Zeitaufwand jegliche zeitlichen Ressourcen. Schlussendlich kam man überein, sich nur noch auf ein Hauptorchester zu konzentrieren, nämlich auf das Blasorchester Ebensfeld, was sich auch seit Anfang 2015 bewährt hat. Dirigent des Blasorchesters Ebensfeld ist Robert Zillig, der bei Bedarf von Benedikt Krüger unterstützt wird.
Die Musikvereinigung Ebensfeld bietet in der Gemeinde Ebensfeld und Umgebung eine breite musikalische Jugendausbildung an. Beginnend mit der musikalischen Früherziehung ab einem Alter von 18 Monaten werden Kinder bis zum Vorschulalter systematisch an die Musik herangeführt, für die 1. und 2. Jahrgangsstufe wird ein Blockflötenkurs angeboten. Das Vorzeigeprojekt der musikalischen Ausbildung in Ebensfeld sind die Bläserklassen in Kooperation mit der Pater-Lunkenbein-Schule, denn als ein im Landkreis Lichtenfels einzigartiges Konzept werden die Kinder im Rahmen des Vormittagsunterrichts in der 3. und 4. Klasse an Blas- und Schlaginstrumenten ausgebildet. Das Hauptmerkmal der Bläserklasse ist, dass alle Kinder von Anfang an gemeinsam in einer Gruppe spielen, dies erhöht auf der einen Seite ihre Motivation, auf der anderen Seite lernen sie dadurch auch sich musikalisch in einer Gruppe zurecht zu finden. Nach der Bläserklasse gibt es die Möglichkeit, im Schülerorchester musikalische Erfahrungen zu sammeln, um schließlich den Übergang zum Hauptorchester zu erreichen.
Der Verein wird seit Januar 2015 unter dem Vorsitz von Rudolf Dierauf mit seinen Stellvertretern Werner Amon und Benedikt Krüger von einer jungen und engagierten Vorstandschaft geleitet. Die Blasmusik in Ebensfeld kann auf eine lange und lebhafte Tradition zurückblicken. Besonders und nahezu einzigartig hierbei ist, dass ihr Gründungjahr 1873 nicht wie bei anderen Blasmusikvereinen üblich aus Kirchenbüchern abgeleitet wird.
Nachforschungen durch Franz Allert und Prälat Georg Meixner haben ergeben, dass sich in Ebensfeld bereits im Jahre 1873 eine Blaskapelle mit Vereinsstruktur gegründet hatte. Zwar gab und gibt es diesbezüglich keine schriftlichen Unterlagen mehr, die Söhne der Gründungsmitglieder haben das Gründungsjahr und die Gründungsmitglieder aber zeugenschaftlich bestätigt.
Gravierende Einschnitte brachten die beiden Weltkriege mit sich. Vor allem in der Zeit von 1939 bis 1945 kam der Spielbetrieb nahezu vollständig zum Erliegen. Durch die dadurch ausgelöste Fluchtbewegung sind einige Heimatvertriebene in Ebensfeld ansässig geworden, die die Musik nachhaltig mit prägten. Es begann trotz aller Entbehrungen und Verluste der vorangegangenen Kriegsjahre ein beachtlicher Aufstieg und erstmals in der Ebensfelder Musikgeschichte wurde ein Wertungsspiel besucht.
Für die Verdienste um die Musik wurde dem Verein die "Goldene Medaille am Frankenband" verliehen. Aufgrund vieler ausscheidender Musiker war ab 1965 nur noch ein reduzierter Spielbetrieb möglich und die Folge war schließlich die Auflösung des Vereins und der Kapelle. Doch bereits drei Jahre später, am 1. Januar 1968, konnte unter Mithilfe des damaligen Bürgermeisters Karl Reinlein der "Musikverein Ebensfeld" neu gegründet werden.
Das Schicksal meinte es aber drei Jahre später nicht gut mit der Musik in Ebensfeld. Zwar konnte man durch einen fundierten Ausbildungsbetrieb eine Kapelle mit Nachwuchsmusikern auf die Beine stellen, doch aus heute nicht mehr genau rekonstruierbaren Gründen gab es einen Bruch zwischen dieser neuen Kapelle und dem bestehenden Musikverein. Im Jahr 1971 wurde die Obermaintaler Jugendkapelle unter der Leitung von Wenzel Soder als eigenständiger Verein und Jugendkapelle gegründet. Zwischen 1971 und 2012 existierten also in der Ortschaft Ebensfeld mit circa 3000 Einwohnern zwei eigenständige Musikvereine und Kapellen. Das Potential an Musikern und Auftritten wurde dadurch praktisch halbiert, es wurde jahrzehntelang ein Konkurrenzdenken gepflegt.
Angesichts des einsetzenden demographischen Wandels hat man im Jahr 2006 erstmals darüber nachgedacht, gemeinsam Ausbildung zu betreiben, was jedoch an zu vielen unterschiedlichen Meinungen scheiterte. Zwei Jahre später und nach etlichen Gesprächen der beiden damaligen Vorsitzenden Hermann Pornschlegel (OJK) und Rudolf Dierauf (MV) sowie weiterer Vorstandsmitglieder begann das Projekt "gemeinsame Jugendausbildung" konkrete Formen anzunehmen und diente als Keimzelle des Gedanken, eine Wiedervereinigung der beiden Vereine anzustreben. Nahezu alle Verantwortlichen waren sich einig, dass die Blasmusik in Ebensfeld nur in einem starken, wiedervereinigten Verein eine gute Zukunft haben kann. Es wurden gemeinsame Konzerte und Probenwochenenden veranstaltet, an Wertungsspielen teilgenommen, Sommerfeste und weitere gemeinsame Veranstaltungen organisiert. In dieser Zeit kamen sich die Beteiligten, näher, tauschten sich aus und wuchsen immer mehr zu einer Einheit zusammen. Nach vielen vorbereitenden Sitzungen, in denen organisatorische, juristische und nicht zuletzt menschliche Details zu klären waren, war es schließlich am 29. Juni 2012 soweit, dass die Verschmelzungsversammlung abgehalten werden konnte. Zur Verschmelzung ist zu sagen, dass beide Vereine "auf Augenhöhe" miteinander verschmolzen sind, es wurde also kein Verein aufgelöst und vom anderen übernommen. Beide Vereine sind mit allen Mitgliedern und Inventar zur Musikvereinigung Ebensfeld geworden. Mit diesem nahezu einmaligen Vorgang nimmt die Musikvereinigung Ebensfeld eine Vorreiterrolle in der deutschen Vereinslandschaft ein, beim Verein gingen schon Anfragen aus der Bodenseeregion und aus Sylt ein, in beiden Fällen wünschten sich zwei Musikereine Beratung, um einen ähnlichen Schritt zu gehen.
Der Gesamtverein hat es nach der Verschmelzung geschafft, die Traditionen und Veranstaltungen beider Vorgängervereine zu erhalten und fortzuführen. Dazu zählen neben den musikalischen Verpflichtungen vor allem vereinseigene Veranstaltungen wie der Fronleichnamsfrühschoppen, das Sommerfest am Baggersee, die Grieser Kerwa, der Preisschafkopf oder die Weihnachtsfeier mit Tombola. Besonders stolz sind die Verantwortlichen darauf, dass die Vereinsgeschäfte, der Spielbetrieb und die Nachwuchsausbildung aus eigener Kraft und ohne Sponsorengelder bewältigt werden können.
TSV Kehlbachgrund
Der TSV Kelbachgrund Kleukheim mit Sitz in Kleukheim ist der zweitgrößte Verein in der Marktgemeinde Ebensfeld und wird vertreten durch die drei Vorsitzenden Mirjam Fuchs, Rainer Sommer und Thomas Eberth. Gegründet im Jahr 1968 hat der Verein derzeit 533 Mitglieder, davon 95 Kinder und Jugendliche. Zur Auswahl stehen zahlreiche Abteilungen: Fußball und Turnen (5 Damen mit Übungsleiterlizenz), drei Damen-Gymnastikgruppen, eine Senioren-Gymnastikgruppe, drei Kleinfeld-Fußballmannschaften (G bis E-Jugend), drei Großfeld-Fußballmannschaften (C bis A-Jugend in Spielgemeinschaft mit dem TSV Ebensfeld), drei Senioren-Fußballmannschaften, 1. und 2. Mannschaft und eine Altliga-Mannschaft. Für die Geselligkeit sorgen jährliche Veranstaltungen wie die Organisation einer Tagesskifahrt zum Wilden Kaiser, das Faschingswochenende mit DJ-Party im Sportheim nach dem Faschingsumzug, dem Rosenmontagsball und dem Kinderfasching am Faschingsdienstag, der Aerobic-Day im Februar, die Jahreshauptversammlung im März, das Küpser Lindenfestes am Vatertag (alle zwei Jahre), der Besuch des Spielmobils des Kreisjugendrings im August, das Schüler-Zeltlagerwochenende im August, dem Rocktober (Tanzveranstaltung für Jung und Alt) im Oktober, dem Preisschafkopf am 31. Oktober sowie der Schüler-Weihnachsfeier und der TSV-Weihnachsfeier im Dezember. Die Bewirtung des Sportsheims erfolgt durch Vereinsmitglieder. Eine besondere Veranstaltung war der zweimalige Besuch des DFB-Mobils mit Trainingseinheiten für die Schüler-Fußballmannschaften. Für Vereinsmitglieder steht außerdem ein Kraftraum zur Verfügung, zudem wird in den Wintermonaten Herren-Sauna (donnerstags) und Damen-Sauna (freitags) angeboten.
TSV 1947 Ebensfeld
Der TSV 1947 Ebensfeld zählt derzeit rund 800 Mitglieder und ist mit über 300 Kindern und Jugendlichen über alle Abteilungen hinweg sehr engagiert in der Förderung und Ausbildung im Jugendsportbereich. Bereits bei der Gründung am 10. Januar 1947 war durch die Namensgebung TSV bereits klar, dass es sich um einen Turn- und Sportverein handeln sollte, der in der Breite eine ganze Reihe an Sportarten abdeckt. Der Fokus lag damals wie heute auf dem Breitensport mit dem Ziel der körperlichen Ertüchtigung sowie der Pflege der Kameradschaft.
Neben Sportarten wie dem Turnen und Handball, die sich leider nicht dauerhaft durchsetzen und halten konnten, zählt der TSV Ebensfeld bis heute dennoch eine ganze Reihe an Abteilungen. Angefangen bei den kleineren Abteilungen Basketball, Volleyball, Tennis und der Leichtathletik über Eltern-Kind-Turnen und der Gymnastikabteilung bis hin zur größten Abteilung, dem Fußball, bietet der TSV nach wie vor ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten der sportlichen Betätigung.
1953 wurde am Main ein Sportgelände mit "Sportlerhaus" in Betrieb genommen, das lange Jahre die "Heimat" des Vereins werden sollte. Dort wurde unter einfachsten Bedingungen Fußball und Handball gespielt.
Die Erfolge in den "goldenen sechziger Jahren" führten dazu, dass der Verein sich einen Namen erworben hatte. Regionale und kommunale Würdenträger wurden auf den TSV Ebensfeld aufmerksam, was die Marktgemeinde dazu veranlasste, ein neues Sportgelände zu errichten. Im Jahr 1968 wurde die für die damalige Zeit futuristische Sportanlage ihrer Bestimmung übergeben, die Kunststofflaufbahn war seinerzeit eine von dreien in ganz Bayern. Die Fußballabteilung konnte mit dem Bau des eigenen neuen Sportheimes mit Tribüne und Gaststätte von nun an auf einem der modernsten Sportgelände in der Region ihren Spielbetrieb betreiben.
Mit den neu geschaffenen Rahmenbedingungen stellten sich auch schnell die Erfolge ein. So konnten zum Beispiel durch die Leichtathletikabteilung bei regionalen und überregionalen Meisterschaften zahlreiche Erfolge erzielt werden. Selbst von Seniorenweltmeisterschaften der Leichtathletik wurde eine Vielzahl an Medaillen mit nach Ebensfeld gebracht. Derartige Erfolge sind für Vereine der Größenordnung des TSV Ebensfeld einzigartig.
Im weiteren Verlauf der Historie wurde 1974 eine Dreifachturnhalle nach allerneuestem Standard errichtet und ihrer Bestimmung im Schul- und Vereinssport übergeben. Somit hatten nun auch die Basketballabteilung und alle in den Folgejahren entstehenden Hallensportarten ein Dach über dem Kopf.
Im Herbst 1973 wurde eine Gymnastikgruppe eröffnet, die sich bis heute als Damengymnastikgruppe großer Beliebtheit erfreut. 1974 kam die Volleyballabteilung dazu, die zwischenzeitlich Höhenflüge bis in die Landesklasse erlebte und die aktuell noch mit einer Damenmannschaft am Spielbetrieb teilnimmt.
Die jüngste Abteilung des TSV Ebensfeld ist die Tennisabteilung, die seit 1991 ein eigenes Tennisheim mit drei Sandplätzen besitzt. Schon bald nach der Gründung konnte die Abteilung einen großen Zuspruch aus dem gesamten Gemeindegebiet verbuchen und Erfolge erzielen.
Die größte Abteilung des TSV Ebensfeld, welche übrigens auch als einzige ohne Unterbrechungen seit der Vereinsgründung besteht, ist die Fußballabteilung. Aus eigener Kraft wurde nach dem Hauptspielfeld im Stadion ein Rasenspielfeld im Jahre 2007 neben dem Rathaus errichtet, sowie 2009 der Sandplatz hinter der Tennisanlage. Als "Ausweichtrainingsplatz" wurde bereits in den 1990er Jahren ein weiteres Rasenspielfeld am anderen östlichen Ortsrand errichtet. Diese hervorragenden Trainingsbedingungen nutzen derzeit neben Jugendmannschaften, die durchgängig von den G- bis zu den A-Junioren betrieben werden (teilweise als Spielgemeinschaften mit den Nachbarvereinen aus Zapfendorf und Kleukheim), und der AH-Abteilung vor allem die im Jahre 2012 neu gegründete Damenmannschaft und die 1. und 2. Herrenmannschaft, die in jüngster Vergangenheit auch ihre bislang größten Erfolge erzielen konnten. Die 1. Herrenmannschaft, die 2004 noch in der A-Klasse Bamberg beheimatet war, hat es vor allem durch Einsatz und die hervorragende Kameradschaft, welche bereits bei der Vereinsgründung in den Zielen verankert war, geschafft, im vergangenen Sommer bis in die Landesliga Nordwest (3. höchste Amateurspielklasse in Bayern) aufzusteigen. Mit Spielern, die annähernd alle aus den eigenen Reihen und der Gemeinde kommen, ist es gelungen, die großen Erfolge in den vergangenen Jahren zu erzielen. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass aus der damaligen A-Klassen Mannschaft noch immer drei Spieler aktiv sind, die in diesem Jahr auch vier Klassen höher in der Landesliga zu festen Größen wurden. Eine sicherlich herausragende Leistung, welche die gute Arbeit und die herausragenden Entwicklungsmöglichkeiten eigener Spieler von Kindesbeinen an beim TSV Ebensfeld unterstreicht, egal in welchen Abteilungen.
Somit war, ist und wird es immer das Ziel bleiben, mit dem Einsatz unzähliger freiwilliger und ehrenamtlicher Helfer und Unterstützer ein gesundes, kameradschaftliches und damit sportlich erfolgreiches Vereinsleben über alle Abteilungen hinweg aufrecht zu erhalten und weiterzuentwickeln.