Turmbesteigung oder Museumsbesuch? Stadtbesichtigung oder Wanderung? All das ist in Ebern möglich, einem kleinen Ort in der Umgebung von Bamberg.
Das beschauliche Fachwerkstädtchen Ebern ist eine Kleinstadt mit knapp 7300 Einwohnern und liegt inmitten der oberfränkischen Haßberge. Mit seinen zahlreichen Türmen und Toren weist Ebern ein mittelalterliches Stadtbild auf, das einen zweiten Blick lohnt. Wie Kegel säumten einst acht Wachtürme und der Glockenturm der Pfarrkirche St. Laurentius die Stadt. Von den neun Kegeln sind heute noch sechs übrig, die zum Teil besichtigt werden können.
Sehenswürdigkeiten
Neben den Türmen bietet Ebern eine ganze Reihe an Sehenswürdigkeiten, die zu einem gemütlichen Rundgang einladen. Sämtliche Highlights der Stadt können fußläufig erreicht und besichtigt werden. Für alle, die sich für historische und stadtgeschichtliche Details interessieren, empfiehlt sich eine Stadtführung an. Ebern hat ein breit gefächertes Angebot an unterschiedlichen Führungen.
Von der beliebten Türmer-Führung, über eine Führung von Kindern für Kinder, bis hin zur Bierführung ist alles geboten. Ob Sie sich nun alleine oder mit einem Stadtführer an Ihrer Seite auf den Weg machen, die folgenden Sehenswürdigkeiten dürfen Sie keinesfalls verpassen. Im Zentrum der Stadt liegt der von wunderschönen Fachwerkhäusern umgebene Marktplatz mit seinem Brunnen. Der Brunnen zeigt den im fränkischen als „Gabelmoo“ bezeichneten Neptun mit seinem typischen Attribut, dem Dreizack. Von hier ausgehend liegen diverse Höhepunkte auf Ihrem Weg. Die Reise beginnt mit der spätgotischen Laurentiuskirche. Die Kirche ist eine sogenannte Staffelhalle, bestehend aus einem erhöhten Haupt- und zwei etwas niedrigeren Nebenschiffen. Besonders ist, dass die Kirche komplett aus dem hiesigen Rhätsandstein gebaut ist. Dieser wird in den umliegenden Haßbergen abgebaut und wurde in Franken verstärkt für den romanischen und gotischen Sakralbau verwendet.
Im gleichen Stil sind das anschließende Beinhaus und die Marienkapelle. Der Großteil der Gebäude wurde im 17. Jahrhundert barockisiert, das heißt die ursprünglichen Bauten wurden mit barocken, oft üppigen und prachtvollen Schmuckelementen ergänzt. Der nächste Halt ist das historische Rathaus, das durch seine aufwändige Fachwerkfassade und die vier mit geschnitzten Maßwerken versehenen Rundbogenportale besticht. Die Stadtführung „Eberns Kegelspiel“ gewährt dem Besucher einen Blick in das schöne Gebäude und die Möglichkeit, Eberns Wahrzeichen, den Grauturm, zu besichtigen. Der Grauturm war einst das Tor zur Stadt und empfing die Gäste der Stadt mit beeindruckenden 43 Metern Höhe und einem barocken Zwiebeldach. Im Heimatmuseum kann man auch ohne Stadtführer mehr zur Geschichte des Turms und der ganzen Stadt erfahren.
Umland
Abschließend ist ein Abstecher zum jüdischen Friedhof zu empfehlen.
Dieser befindet sich etwas außerhalb, lohnt aber den Weg, da er bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht und idyllisch zwischen alten Bäumen angelegt ist. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, darf sich die malerische Umgebung von Ebern nicht entgehen lassen. Im Naturpark Haßberge und am Rand des Deutschen Burgenwinkels zu finden, ist Ebern der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren. Die Region weist ein gut ausgebautes und beschildertes Netz an Rad- und Wanderwegen auf. Unzählige Burgen, Ruinen und Schlösser liegen in unmittelbarer Nähe zu Ebern und laden zu einem Besuch ein. Ob nun zu Fuß oder auf zwei Rädern – der Naturpark, der Ebern umgibt, bietet Erholung und Natur pur auf rund 800 Quadratkilometern.