Durch die stabile konjunkturelle Lage konnten die Raiffeisen- und Volksbanken an die guten Geschäftsergebnisse der Vorjahre anknüpfen und auf ein positiv ve...
Durch die stabile konjunkturelle Lage konnten die Raiffeisen- und Volksbanken an die guten Geschäftsergebnisse der Vorjahre anknüpfen und auf ein positiv verlaufendes Jahr zurückblicken. Auch die drei Banken im Genossenschaftskreisverband Lichtenfels sind mit ihren Ergebnissen zufrieden, wie Vorstandsvorsitzender Hans-Joachim Autsch bei der Bilanzpressekonferenz erläuterte. "2015 konnten wir in fast allen wichtigen Bilanzkategorien respektable, manchmal sogar deutliche Zuwächse erreichen, beziehungsweise das Vorjahresniveau halten", ergänzte der stellvertretende Vorsitzende des Genossenschaftskreisverbandes Lichtenfels, Randolf Menna.
Sorgen bereiteten Autsch die europäische Politik mit ihren Plänen zur Zentralisierung.
"Auch der Dirigismus, der zunehmend auf das Bankgeschäft übergreift, lässt uns verzweifeln". Von Bürokratismus und einer riesigen Sammelwut sprach Autsch im Zusammenhang mit dem von der EZB (Europäische Zentralbank) geplanten Kreditregister namens "AnaCredit". In dieses Register soll jeder Firmenkredit über 25 000 Euro eingetragen werden, einschließlich einer Flut an Informationen. Der Vorstandsvorsitzende bezweifelte, das sich von einem Malermeister, der einen Kredit über 30 000 Euro für die Anschaffung eines Transporters benötigt, über 100 Risikoinformationen zusammentragen lassen. Um die Voraussetzung für die Umsetzung des Kreditregisters zu schaffen, müsse eine mittelgroße Volksbank oder Raiffeisenbank einen Millionenbetrag investieren. Bezahlen werden dies letztlich auch die Kunden der Bank.
Als weiteres Beispiel für die Zentralisierungsabsichten in Europa nannte Autsch die geplante europäische Einlagensicherung, für deren Etablierung es keinen rationalen Grund gebe, da in Deutschland bereits seit langem Sicherungssysteme existieren. Der Institutionsschutz der Volksbanken und Raiffeisenbanken funktioniere seit über 80 Jahren reibungslos, betonte Autsch.
"Ordentlicher Gewinn"
Die drei Banken im Verbund, die Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein, Lichtenfels-Itzgrund und Obermain Nord, konnten das Jahr 2015 mit einem "ordentlichen Gewinn" abschließen und das Eigenkapitalpolster weiter stärken.
Die Bilanzsumme hat sich um 2,91 Prozent auf eine Gesamtsumme von 1,416 Milliarden Euro erhöht. Dies entspricht fast der Quote der 25 oberfränkischen Volks- und Raiffeisenbanken.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen die ausgegebenen Kredite geringfügig auf 575 Millionen Euro zurück. Obwohl die niedrigen Zinsen immer weniger Anreize bieten Geld zurück zu legen, konnten die Kundengelder um 3,74 Prozent auf insgesamt 1 118 Milliarden Euro gesteigert werden. Hinzu kommen laut Randolf Menna noch die Einlagen bei den zahlreichen Verbundpartnern, sodass sich die Höhe des betreuten Gesamtkundenvolumens auf 2,221 Milliarden Euro summierte, was einer Gesamtsteigerung von 3,62 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraums entspricht.
Obwohl durch niedrige Zinsen ein Vermögensaufbau immer schwieriger werde, haben sich Wertpapiere für manche Kunden als Alternative zu den traditionellen Sparformen erwiesen. Hier erreichten die drei Genossenschaftsbanken einen Gesamtumsatz von knapp 63 Millionen Euro. Den Bilanzgewinn bezifferte Menna auf insgesamt 2,094 Millionen Euro.
Mit dem Geld wurden die Rücklagen um knapp vier Prozent auf gut 60,1 Millionen Euro aufgestockt. Neben der Vorsorge wurden im letzten Jahr 4,54 Millionen Euro in Gebäude und Büro- und Geschäftsausstattung investiert. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist mit 323 (Vorjahr 327) nahezu gleich geblieben. Aktuell werden 26 junge Menschen zu Bankkaufleuten ausgebildet.